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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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Möglichkeit zur Flucht ergeben.
    Über das Feuer hinweg betrachtete Ida sie mit berechnender Gelassenheit.
    »Ich hätte erwartet, dass du älter bist«, sagte er.
    Schon wieder. Den ganzen Morgen über hatte er ihr seltsame Fragen gestellt, als ob er sichergehen wollte, dass sie wirklich Elen war. Sie hatte sich das Gehirn zermartert, um ihm einigermaßen glaubhafte Antworten zu präsentieren.
    »Ich war nur einen Vollmond über das Kindesalter hinaus, als Angus mich heiratete«, antwortete sie.
    »Hmm. Hast du nicht schon einen erwachsenen Sohn?«
    »Er hat gerade erst das Mannesalter erreicht.« Deidre konnte nur hoffen, dass er Gilead noch nie gesehen hatte. Falls doch, wüsste er, dass sie log. Sie glaubte nicht, Ida beim Kampf im Burghof gesehen zu haben, aber andererseits hatte sie auch kaum Zeit gehabt, sich irgendetwas anzusehen.
    Nachdenklich verengte er die Augen. »Ich habe außerdem gehört, dass du kränklich seist. Du aber siehst gesund aus.«
    Wie konnte er das wissen? Jemand, der sich am Hof auskannte, musste ihm das gesagt haben. Wer konnte der Verräter innerhalb der Burgmauern sein? Ihr erster Gedanke war Formorian, aber sie konnte sich nicht vorstellen, wie die Königin mit den Sachsen verhandelte, sogar wenn es ihr helfen sollte, Elen loszuwerden. Nein, Formorian hatte einer Ehe mit Turius zugestimmt, um ihr Land zu retten, obwohl sie Angus liebte. Sie würde niemals zulassen, dass die Sachsen es besetzen. Wer dann? Wer konnte dieser schreckliche Schurke sein?
    »Ich habe mich erst vor kurzem etwas erholt«, sagte sie.
    »So scheint es«, sagte Ida und ließ seinen Blick über ihre vollen Brüste und die üppigen Kurven wandern.
    Deidre verschränkte die Arme in dem Versuch, ihren wohlgenährten Körper zu verdecken. Ida schützte sie, weil er sie für eine wertvolle Geisel hielt, aber er hatte seinen Männern gesagt, dass sie über jede andere Frau herfallen konnten. Der gierige Blick in seinen Augen sagte ihr, dass er sie wahrscheinlich als Erster nehmen würde, wenn er die Wahrheit herausbekam.
    »Ich danke Euch für Euren Schutz«, sagte sie, »und ich werde dafür sorgen, dass mein Mann erfährt, dass Ihr mich gut behandelt habt.«
    Er neigte seinen Kopf. »Es muss nicht noch mehr Blut vergossen werden, außer wenn Angus es so wünscht. Ich habe einen Boten ausgesandt, dass ich dich – unverletzt – gegen das Recht auf Land eintausche. Er muss nur noch zustimmen.«
    Deidres Mut verließ sie. Angus würde niemals zustimmen. Wäre Formorian entführt worden, hätten beide, Turius und Angus, ohne zu zögern ihre kompletten Armeen auf die Sachsen gehetzt. Und weil Elens Vater ein mächtiger irischer König war, hätte Angus zumindest einen glaubhaften Versuch unternehmen müssen, seine Frau zurückzubekommen. Sicher war Elens Körper mittlerweile an Land geschwemmt worden, warum also sollte Angus jemand auf die Suche nach einer Fremden schicken, noch dazu einer, der er nicht über den Weg traute? Deidre rechnete sich aus, dass ihr mit etwas Glück zwei Tage bleiben würden, bis Idas Bote mit der Nachricht zurückkehrte, dass sie die falsche Frau entführt hatten. Sie zwang sich zu lächeln.
    »Ich bin überzeugt, dass Euer Bote in ein oder zwei Tagen mit guten Nachrichten zurück sein wird. Ich warte sehnsüchtig darauf, nach Hause zurückkehren zu können und wieder mit meiner Familie vereint zu sein.«
    »Du wirst nicht direkt nach Hause zurückkehren«, antwortete Ida und riss sich einen Fetzen Fleisch von dem Hasen in seiner Hand.
    Sie versuchte, nicht darauf zu achten, wie viel Kraft in diesen Händen lag. »Was heißt das?«
    Er kaute zu Ende und schluckte, bevor er zum Sprechen ansetzte. »Ich glaube, Angus ist eher bereit zu verhandeln, wenn du sicher an einem Ort verwahrt bist, an dem er dich nicht erreichen kann. Eines der Keilboote wird dich in meine Heimat bringen. Der Rest von uns wird vor der Küste auf eine Antwort warten.«
    Deidre hoffte, dass ihre Stimme nicht ihre Verzweiflung verriet. »Das ist nicht nötig. Mein Gemahl würde niemals angreifen, wenn er mich damit in Gefahr bringen würde.«
    Ida grinste. »Ich bin kein Narr. Bis ich genügend Männer zusammenhabe, um irgendwelche Angriffe abzuwehren, die dein Gemahl wahrscheinlich plant, wirst du mein Gast sein … auf der anderen Seite der See.«
    Seine Gefangene wohl eher. Und der Stein? Noch immer spürte sie, dass er in ihrer Nähe war, oder zumindest der Schlüssel, der sie zu ihm führen würde. Dort, wo Ida sie

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