Im Sturm erobert
ausfüllte. »Ich habe vor, um ihre Cousine, Mrs. Poole, anzuhalten.«
Pearson klappte der Kiefer herunter. »Mrs. Poole?«
»Ja.«
»Aber sie ist... ist fast dreißig. «
»Angesichts meines fortgeschrittenes Alters und der Tatsache, daß ich in meiner Lebensweise ziemlich festgefahren bin, hielt ich es für das beste, eine Braut zu wählen, die die Schulbank schon eine Weile hinter sich hat. Eure Miss Arabella ist sehr charmant, aber sie ist viel zu jung für mich.« Pearson schluckte erneut. »Ja, viel zu jung.«
Leo hielt ihm den Handschuh entgegen. »Ich bin sicher, Ihr möchtet mir Glück wünschen.«
Pearson starrte den angebotenen Handschuh ratlos an. Leo seufzte und legte ihn in die wehrlosen Hände des jungen Mannes. Dann drehte er sich um und verließ den Raum.
Das hektische Raunen begann erst, als er in der Halle war. Es steigerte sich zu einem dumpfen Dröhnen, als er seinen Hut von dem teilnahmslos dreinsehenden Türmann entgegennahm, und erreichte volle Lautstärke, als er zur Tür hinaus-und die Treppe hinunter ging.
Bis fünf Uhr würde der Klatsch auf jeder Ebene der Gesellschaft zirkulieren, dachte er. Der Irre von Monkcrest hatte praktisch seine Verlobung mit Mrs. Poole bekanntgegeben. Beatrice würde außer sich vor Wut sein, überlegte er. Er hatte sie in eine äußerst ungute Lage gebracht. Wenn die Verlobung nicht zur Tatsache wurde, wäre sie öffentlich gedemütigt. Ihr Name würde in aller Mund sein, und die Kommentare keineswegs freundlich.
Und das war noch nicht das schlimmste, wurde Leo klar. Wenn ihre Identität als Mrs. York jemals publik würde, wäre ihre Karriere ernsthaft gefährdet. Mrs. Poole könnte den Skandal einer gelösten Verlobung überleben, aber Mrs. York nicht.
Verfluchte Hölle. Leo blieb mitten auf dem Gehsteig stehen und starrte blind in den Verkehr. Ein wahrer Gentleman würde direkt in Beatrice’ Stadthaus gehen und seine Sünden sofort beichten. Sie verdiente es, gewarnt zu werden. Aber wenn er das Richtige tat, wäre er zweifellos gezwungen, sich anzuhören, wie sie ihn beschimpfte, weil er sie in diese mißliche Lage gebracht hatte. Er war nicht in der Stimmung, sich mit ihrer scharfen Zunge auseinanderzusetzen.
Um sich von seinen grimmigen Gedanken abzulenken, richtete Leo seine Aufmerksamkeit wieder auf die Angelegenheit mit den Verbotenen Ringen. Wenn er sie für Beatrice fand, wäre sie sicher weit eher geneigt, die unseligen Ereignisse im Cafe verständnisvoll zu sehen.
Ja, definitiv. Das war seine Chance - die verdammten Ringe zu finden. Sie würde ihm alles verzeihen, wenn ihm das gelang.
Er hüllte sich in den tröstlichen Mantel von Logik und rationalen Gedanken.
Es war an der Zeit, Sibson erneut einen Besuch abzustatten. Der Antiquitätenhändler schien das schwächste Glied in der Kette zu sein. Jedesmal wenn Leo in dieser Richtung Druck ausübte, passierte etwas.
Beatrice würde verärgert sein, weil er sie nicht in Sibsons Laden mitnahm, aber sie würde ohnehin gründlich wütend auf ihn sein, wenn sie die Nachricht von ihrer bevorstehenden Verlobung erreichte.
Egal, wie, er würde sein Fett abkriegen.
Arabella beäugte Elf neugierig. »Beißt er?«
Beatrice warf einen Blick auf den Hund, der ausgestreckt vor dem Kamin in ihrem Arbeitszimmer lag. »Ich weiß es nicht. Bis jetzt hat er nur geschlafen.«
Leo hatte Elf kurz vor elf Uhr an der Küchentür abgeliefert. Zum großen Entsetzen von Mrs. Cheslyn war er mit dem Hund durch die Eingangshalle zum Frühstückszimmer gegangen, wo Beatrice, Arabella und Winifred saßen.
»Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr ihn eine Weile behalten würdet«, sagte Leo zu Beatrice.
»Ihr möchtet, daß ich auf ihn aufpasse?« Beatrice stellte ihre Kaffeetasse ziemlich heftig ab. »Aber, Mylord, das ist kein sehr großes Haus. Und der Garten ist absolut winzig.«
»Nur für ein, zwei Tage«, sagte Leo. »Ein persönlicher Gefallen für mich.«
Beatrice wollte noch weiter protestieren, da fiel ihr ein, was er gesagt hatte, von wegen, ihr einen Wächter besorgen.
»In Ordnung«, seufzte sie. »Wir werden uns gerne ein paar Tage um Euren Hund kümmern.«
»Geht nicht ohne ihn aus dem Haus«, sagte Leo. Er verbeugte sich vor Winifred und Arabella. »Guten Tag, Ladies. Ich freue mich schon darauf, Euch später am Abend zu sehen.« »Ja, natürlich, Mylord.« Winifred starrte den Hund voll fasziniertem Entsetzen an.
»Benimm dich, Elf.« Leo verließ das Frühstückszimmer und verschwand den Gang
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