Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Gelände. Der Kampfbeobachter auf dem Rücksitz zählte die Radaranlagen der SAM-Batterien und wählte die gefährlichsten Ziele aus. Als sie bis auf zehn Meter herangekommen waren, zogen sie die Maschinen hoch und feuerten eine Salve Antiradar-Raketen Standard-ARM ab.
    Die Russen wurden überrumpelt. Sie bemühten sich so angestrengt, die Bomber mit Raketen unter Feuer zu nehmen, daß sie an eine Möglichkeit des Angriffs überhaupt nicht dachten. Die anfliegenden Raketen wurden nicht erfaßt. Drei ARM fanden Ziele, zerstörten zwei Suchradaranlagen und ein FlaRak-Fahrzeug. Ein Offizier ließ sein Fahrzeug wenden und versuchte, manuell auf die neue Bedrohung zu zielen. Die Phantoms störten sein Feuerleitradar und ließen beim Anflug in zehn Meter Höhe Wolken aus Stanniolstreifen hinter sich zurück. Jeder Pilot raste auf das ihm zugewiesene Ziel zu und schaute sich dabei rasch um. Einer entdeckte einen unbeschädigten SAM-Starter, flitzte auf ihn zu, warf Rockeye-Streubomben, die zu früh landeten, aber über hundert Kleinbomben verstreuten. Hinter ihm explodierte der SAM-II-Starter, dessen Besatzung nicht einmal wußte, wie ihr geschah. Tausend Meter weiter stand ein Flakpanzer, der von dem Phantom mit Bordwaffen beschossen und schwer beschädigt wurde. Dann sauste der Jäger über den Rest der Halbinsel und ließ Düppel und Leuchtbomben zurück. Es war eine perfekte Weasel-Mission gewesen. Ehe die sowjetischen SAM-Besatzungen reagieren konnten, waren alle vier Maschinen schon wieder verschwunden. Die beiden SAM, die sie hatten starten können, explodierten in Stanniolwolken, ohne Schaden anzurichten. Die Batterie hatte zwei Drittel ihrer Starterfahrzeuge und alle ihre Suchradaranlagen verloren. Drei Flakpanzer waren ebenfalls zerstört oder beschädigt. Die Bomber waren nun nur noch zwanzig Meilen entfernt und verwirrten das sowjetische Radar mit ihren leistungsfähigen EMC-Störsystemen.
    Dem Radar der Flakpanzer jedoch, das nach einem neuen System arbeitete, konnten sie nichts anhaben. Andererseits waren die Flakpanzer für die Bekämpfung kleinerer Kampfflugzeuge ausgelegt. Die B-52 jedoch waren so groß, daß der Leitcomputer sie nicht als Ziele identifizieren konnte. Der Radarstrahl tastete die Bomber immer wieder automatisch ab, aber der Feuerbefehl blieb aus. Die ganze Elektronik war nutzlos. So schalteten die Bedienungen der Fla-Kanonen fluchend auf manuell um und nahmen die mächtigen anfliegenden Ziele ins Visier.
    Die Bomber gingen nun bis auf dreihundert Meter herunter, und ihre Piloten hofften, dem Abwehrfeuer ohne Verluste zu entkommen. Vor der möglichen Präsenz von Jägern hatte man sie nicht gewarnt. Ihr Auftrag lautete, Keflavik zu zerbomben, ehe Jäger dort eintreffen konnten.
    Nun war das Überraschungsmoment auf seiten der Sowjets. Die Fulcrum kamen im Sturzflug aus der Sonne und griffen die Bomber an. Die nach Süden fliegende Dreiergruppe sah sie gar nicht erst; zwei B-52 wurden von Raketen getroffen und explodierten in der Luft. Der dritte forderte über Funk Unterstützung durch Jäger an und flog ein Ausweichmanöver — zu riskant. Der Pilot zog die Maschine zu spät hoch, und sie zerschellte nördlich von Keflavik in einem Feuerball, den Edwards noch aus dreißig Meilen Entfernung sehen konnte.
    Für die russischen Kampfpiloten ging ein Traum in Erfüllung. Alle acht Maschinen hatten individuelle Ziele, denen sie nun nachjagten. Die Besatzungen der Bomber hielten weiter auf den Stützpunkt zu. Zur Flucht war es zu spät; nun konnten sie nur noch nach Jägern rufen.
    Auch die Flak eröffnete nun das Feuer. Ein junger Feldwebel traf einen Bomber, der gerade seine Ladung abwarf. Ein Dutzend Geschosse fuhr in den Bombenschacht, und die Maschine wurde von einer ohrenbetäubenden Explosion, die auch einen weiteren B-52 beschädigte, zerrissen. Die Mannschaft an einem SAM-Starter schaltete das Raketenlenksystem auf Infrarot um und feuerte einen Flugkörper auf einen Bomber ab. Er traf kurz nach dem Abwurf; die Tragfläche des B-52 ging in Flammen auf, und das Flugzeug verlor rasch an Höhe, zog einen schwarzen Rauchteppich hinter sich her.
    Sie sahen es auf ihre Höhe zukommen, ein verwundetes Ungeheuer, von dessen rechtem Flügel brennender Treibstoff floß. Der Pilot versuchte, die Höhe zu halten, damit die Besatzung abspringen konnte, doch alle vier rechten Triebwerke waren ausgefallen, und die brennende Tragfläche zerbrach. Der Bomber schien in der Luft zu taumeln, schmierte dann ab

Weitere Kostenlose Bücher