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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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und bohrte sich in den Westhang von Höhe 152. Kein Besatzungsmitglied überlebte. Edwards brauchte keinen Befehl zu geben. Binnen fünf Minuten hatten seine Männer ihre Tornister gepackt und flohen im Laufschritt nach Osten.
    Die restlichen Bomber waren nun über ihren Zielen. Acht warfen erfolgreich ihre Bombenladung ab und entfernten sich rasch. Inzwischen waren fünf von sowjetischen Jägern abgeschossen worden, und die überlebende Besatzung war verzweifelt bemüht, der unerwarteten Gefahr zu entkommen. Die Russen, die alle ihre Raketen verschossen hatten, griffen nun mit Bordkanonen an; ein riskantes Unterfangen, denn die B-52 hatten Heckkanzeln. Ein Fulcrum wurde von MG-Geschossen beschädigt und mußte abdrehen.
    Komplett machte die Verwirrung die Rückkehr der amerikanischen Phantoms. Sie trugen je drei Sparrow-Luftkampfraketen, und als deren Zielradar aktiviert wurde, gingen in den Fulcrum die Warnanlagen los. Die russischen Kampfflugzeuge stoben vor den zwölf anfliegenden Raketen auseinander und gingen in den Sturzflug. Vier sausten knapp über Edwards’ Gruppe und eine östlich von Hafnarfjördur abgestürzte B-52 hinweg. Als sie wieder zurückkehrten, war der Himmel leer. Die Phantoms konnten wegen Treibstoffmangel den Kampf nicht fortsetzen und drehten ab, ohne einen einzigen Abschuß erzielt zu haben. Die überlebenden Bomber befanden sich nun in der Sicherheit einer Wolke aus Störsignalen. Die Sowjets formierten sich und flogen zurück nach Keflavik.
    Das Resultat der ersten Luftschlacht war gemischt. Die Amerikaner hatten die Hälfte ihrer Bomber verloren, aber drei von fünf Startbahnen beschädigt. Den Sowjets war der Großteil einer SAM-Batterie zerschlagen worden, doch den Stützpunkt Keflavik konnten sie weiter benutzen. Schon eilte das Bodenpersonal los, um mit von den Amerikanern zurückgelassenem Material die Startbahn zu reparieren. Schwere Planierraupen würden den Schutt in die Bombenkrater schieben und dann mit Schotter und Stahlmatten wieder eine glatte Oberfläche herstellen. Keflavik war zwar beschädigt, aber seine Startbahnen sollten bis Mitternacht wieder voll einsatzbereit sein.

USS Pharris
    »Diesmal sieht’s ernst aus«, sagte der ASW-Offizier leise. Die Reihe farbiger Quadrate leuchtete nun schon seit sieben Minuten auf dem Display des Passiv-Sonar. Die Richtung wanderte langsam nach achtern ab, als hielte der Kontakt auf den Konvoi zu, nicht auf die Pharris.
    Die Fregatte machte zwölf Knoten Fahrt und hatte das Prairie-Masker-System eingeschaltet. Heute waren die Sonar-Bedingungen günstiger. Eine harte Thermokline in zweihundert Fuß Tiefe schränkte den Wirkungsgrad des Oberflächen-Sonars zwar stark ein, doch die Pharris schleppte ihre I’assiv-Sonar-Batterie unter dieser Schicht, und die dort herrschende niedrige Wassertemperatur sorgte für einen vorzüglichen Schallkanal. Besser noch, die Thermokline war in beiden Richtungen undurchlässig, konnte also von einem U-Boot-Sonar ebensowenig durchdrungen werden wie von einem Überwasserschiff. Pharris war von einem U-Boot, das unter der Schicht fuhr, praktisch nicht zu orten.
    »Wie sieht’s mit der Positionsbestimmung aus?« fragte der Taktische Gefechtsoffizier (TAO).
    »Wird genauer«, antwortete der ASW-Mann. »Bleibt noch die Frage der Distanz. Unter Berücksichtigung der Wasserbedingungen und unserer Sonarleistung sollte der Kontakt zwischen fünf und vierzehn Meilen auf direktem Weg entfernt sein, sich in der ersten Konvergenzzone befinden.« Eine Konvergenzzone ist ein physikalisches Phänomen. Schall breitet sich im Wasser in alle Richtungen aus; Lärm aber, der in die Tiefe dringt, wird durch Wassertemperatur und -druck zu einer Serie von Kurven abgelenkt, die sich bis zur Oberfläche und anschließend wieder nach unten krümmen. Die Fregatte selbst konnte das von ihr erzeugte Geräusch über eine Distanz von vierzehn Seemeilen hören; die Konvergenzzone hatte die Form eines Kreisringes. Sie begann neunzehn Meilen entfernt und endete bei einer Distanz von dreihundertzwanzig Meilen. Der Abstand zum U-Boot war unbekannt, betrug aber wahrscheinlich weniger als dreiundzwanzig Meilen, und das war schon zu nahe, denn das Boot konnte sie oder den Geleitzug, den sie schützten, mit Torpedos oder Schiff-Schiff-Raketen angreifen.
    »Vorschläge, Gentlemen?« fragte Morris. Der TAO sprach als erster.
    »Lassen wir den Hubschrauber starten und den inneren Kreis abtasten. Eine Orion kann sich mit dem äußeren

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