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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nicht mehr funkten, und aus den kühlen Profis wurden Racheengel. Nur zehn Backfire befanden sich in ihrer Reichweite. Sechs erwischten sie mit ihren Raketen und beschädigten zwei andere, dann mußten sie das Gefecht wegen Treibstoffmangels abbrechen.
    USS Caron, das größte unbeschädigte Schiff, verfolgte die Russen mit Radar und ersuchte Großbritannien, den Bomberverband auf dem Rückflug mit Jägern abzufangen. Doch damit hatten die Russen gerechnet, schlugen einen weiten Bogen um die Britischen Inseln und trafen sich vierhundert Meilen westlich von Norwegen mit ihren Tankern.
    Inzwischen werteten die Sowjets bereits das Resultat des Angriffs aus. Die erste große Schlacht zwischen modernen Flugzeugträgern und mit Raketen bewaffneten Bombern war geschlagen worden. Der Verlierer stand zweifelsfrei fest.
     
    Der Brand auf der Nimitz war binnen einer Stunde gelöscht. Da alle ihre Flugzeuge in der Luft gewesen waren, hatte sich nur wenig brennbares Material an Bord befunden, und die Brandbekämpfungskapazität des Trägers entsprach der einer Großstadt. Toland ging zurück auf Ostkurs. Saratoga nahm Flugzeuge auf, betankte sie und schickte alle außer den Jägern zu Luftstützpunkten an Land. Die großen Schiffe nahmen Kurs auf Europa, drei Fregatten und ein Zerstörer blieben zurück, um nach Überlebenden zu suchen.
    »Volle Kraft voraus«, befahl Svenson auf der Brücke. »Toland, wie geht’s Ihnen?«
    »Keine Klagen.« Jammern war sinnlos. Das Schiffslazarett war mit Hunderten von Schwerverletzten überfüllt. Über die Zahl der Toten bestand noch keine Klarheit.
    »Sie hatten recht«, sagte der Captain zornig und deprimiert. »Die Russen machen es uns zu leicht, und wir fallen auf den Trick herein.«
    »Wir bekommen bestimmt noch einmal eine Chance, Captain.«
    »Und ob! Wir laufen Southampton an. Mal sehen, ob die Briten so einen Koloß reparieren können. So, achtern gibt’s immer noch eine Menge zu tun. Können Sie weiter das Steuern überwachen?«
    »Jawohl, Sir.«
    Die Nimitz und ihre atomgetriebenen Begleitschiffe gingen auf volle Fahrt Richtung England, fast vierzig Knoten, und ließen den Verband zurück. Eine leichtsinnige Entscheidung, denn die U-Jäger konnten dieses Tempo nicht mithalten. Andererseits würde ein U-Boot sehr rasch reagieren müssen, wenn es sie erwischen wollte.

21
Nordischer Hammer

Höhe 152, Island
    »Das war ein Jäger, und bestimmt nicht der einzige«, sagte Edwards. Im Südwesten lockerte sich die Bewölkung auf, am Horizont leuchtete es blau. Edwards trug Helm und Poncho, saß am Boden und starrte in die Ferne.
    »Da haben Sie wohl recht, Sir«, gab Smith zurück. Der Sergeant war nervös. Sie saßen nun schon vierundzwanzig Stunden auf dieser Höhe. Die günstigste Zeit zum Aufbrechen wäre im Regen gewesen, als die Sichtweite nur wenige hundert Meter betragen hatte. Im Norden ging ein starker Schauer nieder, der ihnen die Sicht auf Reykjavík nahm. Auch Hafnarfjördur im Westen war kaum auszumachen, was den Sergeant, der wissen wollte, was der Russe trieb, besorgte. Was, wenn er Edwards’ Satelliten-Funkgerät ortete? Was, wenn Streifen unterwegs waren?
    »Lieutenant, auf der einen Seite haben wir Telefonstrippen, auf der anderen Starkstromleitungen —«
    »Wollen Sie etwa sprengen?« fragte Edwards lächelnd.
    »Nein, Sir, aber die Russen werden sie bestimmt durch Streifen kontrollieren lassen, und für eine Feindberührung ist dies ein ungünstiger Platz.«
    »Richtig — wir sollen beobachten und melden«, erwiderte Edwards, klang aber nicht sehr überzeugt.
    Edwards sah auf die Uhr: 1955 Zulu-Zeit. Doghouse hatte sich noch nicht gemeldet. Edwards baute das Funkgerät auf. Um 1959 schaltete er es ein und bewegte die Antenne, bis er das Trägersignal des Satelliten empfing.
    »Doghouse ruft Beagle. Doghouse ruft Beagle. Hören Sie mich? Over.«
    »Sieh mal einer an.« Er ging auf Sendung. »Roger, wir empfangen, Doghouse.«
    »Neue Meldungen?«
    »Negativ, nur Regen. Sichtverhältnisse schlecht.«
    Der Fernmeldeoffizier in Schottland schaute auf die Wetterkarte. Es regnete also tatsächlich. Bislang war er nicht in der Lage gewesen, seinen Vorgesetzten zu überzeugen, daß man Beagle trauen konnte. Edwards hatte alle Fragen, die von der Abwehr zusammengestellt worden waren, korrekt beantwortet. Bei der letzten, seine Freundin betreffenden Antwort hatte der Zeiger des Streß-Analyzers ausgeschlagen. Die Emotionen waren also echt gewesen. Hintergrundinformationen

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