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Im Tal der bittersüßen Träume

Im Tal der bittersüßen Träume

Titel: Im Tal der bittersüßen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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auf allen Gebieten erfahrenen Frau. »Jack, wird es für dich gefährlich? Was will dieser Widerling Porelle hier?«
    »In einer Stunde weiß ich mehr.«
    Nach einer Stunde wußte Paddy wirklich mehr.
    Porelle traf mit einem schweren Wagen ein, betrachtete Poppie, die mit schaukelnden Brüsten auf ihn zukam, mit so deutlichem Widerwillen, daß sie die Zunge herausstreckte und wieder abzog, und gab Paddy im Salonwagen kurz die Hand.
    »Welche Hitze!« sagte PP höflich. Mit einem parfümierten Taschentuch tupfte er über seine staubige Stirn. »Unerträglich, diese Sonne.«
    »Sie ist meine Verbündete, meine Waffe, PP!«
    »Gut, daß wir gleich beim Thema sind! Tommy wünscht, daß Ihr Privatkrieg unverzüglich beendet wird. Die Verteiler werden von den Kunden angepöbelt und sogar schon tätlich angegriffen, weil keiner glaubt, daß keine Ware gekommen ist. Wann können Sie die vierzig Ballons liefern?«
    »Gar nicht. Ich habe keinen Arbeiter, der noch arbeitet. Der Betrieb steht still, PP! Warum begreift das keiner, zum Teufel!«
    »Was heißt hier begreifen? Sie haben kein Organisationstalent, das ist alles!«
    »Dann machen Sie es doch besser, Porelle!«
    »Deshalb bin ich hier.« Porelle fächelte sich mit dem Taschentuch Luft zu, obgleich die Klimaanlage summte. Sein süßlicher Geruch war Paddy zutiefst zuwider. »In El Paso steht Rick Haverston bereit. Kennen Sie Haverston?«
    »Nein.«
    »Das ist gut. Ich möchte ihn Ihnen und mir ersparen. Reden wir nicht in Theorien, gehen wir in die Praxis. Womit sind Sie hier, Jack?«
    »Mit einem Polizeihubschrauber«, sagte Paddy knirschend. Porelles überlegene Art war beleidigend.
    »Fabelhaft!« Porelle steckte das Taschentuch ein. »Vergeuden wir keine Zeit, fliegen Sie mich nach Santa Magdalena! Ich werde selbst den gordischen Knoten zerhauen. Seien Sie froh, daß ich gekommen bin!«
    Das Gespräch zwischen Jack Paddy und Pierre Porelle war schnell beendet, aber abfliegen konnten sie noch nicht. Der Hubschrauberpilot, der Polizei-Sergeant Emanuel Lopez, ein freundlicher, ewig grinsender Mestize, war verschwunden.
    Paddy brüllte durch das Hurencamp und scheuchte Mary Blondie Hawk auf, die aus ihrem Luxuswohnwagen herausstürzte, halb angezogen, mit entblößten Brüsten. In der Zwischenzeit waren neun Wagen von El Paso herübergekommen, gute Kunden mit speziellen Wünschen und prallen Brieftaschen. Blondies Mädchen waren im harten Einsatz, über den schalldichten Türen glimmten kleine rote Birnen auf: Eintritt verboten!
    »Benimm dich nicht wie ein Stier!« schrie Blondie. »Was fehlt euch denn? Der feine Pinkel aus Frankreich rümpft die Nase über meine Mädchen? Hat er noch nicht genug von seinen Pariser Schlampen?«
    »Eine unmögliche Frau!« sagte PP konsterniert und fächelte sich wieder mit seinem stark parfümierten Taschentuch Luft zu. »Macht einen so passablen Eindruck. Aber wenn sie die Schnauze aufmacht … o Gott!«
    »Wo steckt Emanuel Lopez?« schrie Paddy.
    »Bei Poppie! Jack, gönn ihm auch etwas! Er hat einen Monat dafür gespart!«
    »Raus mit ihm! Ich bin hierher gekommen, um eine Besprechung zu führen, nicht um Poppie zu beschäftigen! Lopez! Lopez!«
    Blondie Mary hob die Schultern, lief über den Platz, klopfte mit den Fäusten gegen den Wohnwagen Nr. 11 und sah dabei Pierre Porelle provozierend an. Er blickte an ihren gewaltigen, aber festen Brüsten vorbei, als sei er tief beleidigt worden. Nicht, daß ihm Blondies reife Schönheit – und sie war schön, verdammt noch mal, das konnte keiner leugnen, auch wenn der Lack stellenweise schon abplatzte – nicht männlich erregt hätte, aber der Gedanke, daß man dafür fünfzig oder hundert Dollar berappen mußte, ernüchterte ihn sofort. Ein Pierre Porelle zahlt nicht für die Liebe – das war einer seiner Grundsätze. Es gab Frauen genug auf der Welt, die unter seinen Händen wegschmolzen, ohne daß diese Hände vorher in die Kasse greifen mußten.
    »Schluß!« rief Mary. »Poppie! Zieh die Bremse! Der große Boß hat's eilig. Er braucht seinen Piloten.«
    In der Tür von Blondie Marys Luxuswagen erschien jetzt ein großer, hagerer Mann in einem gelben Slip. Jack Paddy winkte zu ihm hinüber.
    »Blondie kommt gleich zurück, Mr. Sloan!« rief er.
    Mr. Sloan war keineswegs betroffen, daß man sich im fahrbaren Wüstenbordell kannte und traf. Er winkte freundlich zurück.
    »Kann vorkommen, Mr. Paddy!« Er lachte. »Sie haben mich noch nicht gestört. Bin gerade erst gekommen.«
    »Viel

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