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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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und hässlicher war als Marree. Doch das war nicht der einzige Grund, weshalb Arabella hier in Marree bleiben wollte. Sie fühlte sich bei den McMahons wohl, und sie mochte Jonathans und Stuarts Gesellschaft. Stuart sah sie zwar nicht oft, freute sich aber jedes Mal, wenn er von seiner Goldsuche zurückkehrte. Durch die beiden Männer wurde ihr Zwangsaufenthalt in Marree erträglich. Jonathan war zuverlässig und gut aussehend, aber zurückhaltender als Stuart, in dessen Nähe sie stets ein erregendes Prickeln überkam. Diese Empfindung war völlig neu für sie. Fühlte es sich so an, wenn man verliebt war? Sie brachte es nicht über sich, Maggie zu fragen. Sie war sicher, dass sie es bald selbst herausfinden würde.
    Moira riss sie aus ihren Tagträumen. »Bis der Zug wieder fährt, kann es Monate dauern. Als die Termiten das letzte Mal auf einer größeren Strecke die Schwellen zerfressen haben, hat es ein Vierteljahr gedauert.«
    Arabella war sichtlich bestürzt. »Es kann doch nicht so lange dauern, ein paar Schwellen zu erneuern!«
    »Die Gleisarbeiten sind vermutlich in ein paar Wochen abgeschlossen, aber danach wird die gesamte Strecke überprüft – und das dauert Monate«, erwiderte Moira.
    Arabella ließ den Kopf hängen, wandte sich wortlos ab und kehrte bedrückt in die Küche zurück. Sie konnte ihre Eltern doch nicht monatelang in dem Glauben lassen, sie sei tot! Sie musste einen Weg finden, nach Alice Springs zu gelangen. Vielleicht würde Jonathan sie begleiten. Stuart war zu beschäftigt.
    »Musste das sein? Hättest du nicht den Mund halten können?«, fuhr Tony Moira an, als Arabella außer Hörweite war.
    »Ich hab doch nur die Wahrheit gesagt«, entgegnete Moira pikiert.
    »Sie vermisst ihre Eltern, und du hast alles nur noch schlimmer gemacht. Wenn sie heute Abend nicht spielen will, ist es allein deine Schuld!«
    Moira blickte ihn groß an.
    Arabella hatte Tränen in den Augen, als sie die Küche betrat, und nahm ihre Umgebung nur verschwommen wahr. Sie sah Maggie erst, als sie beinahe über sie gestolpert wäre. Erschrocken schnappte sie nach Luft. »O Gott, Maggie!«
    Maggie rührte sich nicht. Arabella wirbelte herum und rannte in die Bar, um Hilfe zu holen.
     
    Drei Meilen südlich von Alice Springs sahen vier Männer vom Stamm der Garawerigal eine Rauchsäule in der Ferne. Bald würde es dunkel werden. Sie hatten einen Waran erlegt und suchten einen Platz für ihr Nachtlager.
    »Ein Lagerfeuer«, meinte der Älteste in seinem Stammesdialekt. Ein vom Blitz entzündetes Feuer konnte es nicht sein; es hatte kein Gewitter gegeben. Die Männer beschlossen, sich das Feuer aus der Nähe anzusehen.
    Vorsichtig schlichen sie sich an das Lager heran. Beim Näherkommen sahen sie, dass weder Pferde noch Kamele in der Nähe waren; folglich mussten es Aborigines sein, die hier lagerten.
    Drei Männer, Arme und Beine weit abgespreizt, lagen um das Feuer herum und schliefen mit offenem Mund. Zwischen ihnen lagen Essensreste und leere Schnaps- und Bierflaschen. Die drei waren Billy, Charlie und Danny – jene Aborigines, die Edward Fitzherbert mit der Suche nach seiner Tochter beauftragt hatte.
    Der Anblick erfüllte die Stammesangehörigen mit Abscheu und Zorn. Sie hatten nur Verachtung für die »weißen Aborigines« übrig, wie sie jene nannten, die in den Städten lebten und meistens betrunken waren. Ihrer Ansicht nach brachten sie alle Ureinwohner in Verruf.
    Einer der Garawerigal-Männer stieß Billy mit dem stumpfen Ende seines Speers an und rief ihm etwas zu. Billy öffnete langsam die Augen und blinzelte benommen.
    Birrimbai – oder Billy, wie er sich in der Stadt nannte – gehörte dem Stamm der Warringal an, die einen anderen Dialekt sprachen, doch er konnte sich in der Sprache der Garawerigal verständigen. Was Billy in der Wüste zu suchen habe und wieso er sich mit dem Gift des weißen Mannes betäube, wollte der Stammesangehörige wissen. Um sich wichtig zu machen und sein Gesicht zu wahren, erzählte Billy ihm, er und seine Freunde seien auf der Suche nach einer Weißen, die aus dem Zug gefallen sei. Sie seien die besten Fährtensucher in der Umgebung von Alice Springs, brüstete er sich; auch die Weißen wüssten das. Deshalb hätten sie ihnen viel Geld gegeben, damit sie das Mädchen zurückbrächten. Die Garawerigal-Männer schienen tatsächlich beeindruckt.
    Sie wechselten noch ein paar Worte mit Billy und zogen weiter. Als sie außer Hörweite waren, brachen sie in Gelächter aus

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