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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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von den sieben neuen Gästen gesagt. Sie hätte sich sonst nie hingelegt.«
    »Was ist mit Maggie?«, fragte Tony, der seine Frau schon überall gesucht hatte. Er hatte gehört, wie ihr Name fiel.
    Arabella fuhr erschrocken herum; sie hatte ihn gar nicht kommen hören. »Maggie … äh, war sehr müde«, schwindelte sie, um Tony nicht zu erschrecken. »Wir haben sie überredet, sich ein wenig auszuruhen. Ich hab gerade zu Jonathan gesagt, dass ich Maggie nichts von den neuen Gästen erzählt habe, weil sie sich sonst nie hingelegt hätte.«
    Tony nickte. »Da haben Sie Recht. Sie hat sich in letzter Zeit zu viel zugemutet«, fügte er besorgt hinzu.
    »Jonathan und ich werden uns um das Essen kümmern. Was hätte Maggie denn heute Abend gekocht?«
    »Ich glaube, sie wollte eine Lammkeule braten, aber jetzt brauchen wir auf jeden Fall zwei«, antwortete Tony. »Und wahrscheinlich hätte sie Möhren und Kartoffeln dazu gemacht.«
    »Gut, dann sehen wir zu, dass die Keulen bis spätestens um drei im Ofen sind«, sagte Jonathan. »Soll ich Kartoffeln und Möhren aus dem Garten holen?«, fragte er, wobei er Arabella anschaute.
    Diese sah Tony an.
    »Tun Sie das, Jonathan«, antwortete er. »Diese junge Dame hier darf schließlich keine Blasen an den Händen haben, wenn sie heute Abend unsere Gäste unterhalten soll.« Seine Augen funkelten belustigt, und Arabella musste unwillkürlich lächeln. Wie die Dinge sich verändert hatten!
    »Ich hätte mich gleich am ersten Tag an den Flügel setzen sollen«, murmelte sie vor sich hin, als Tony in die Bar zurückkehrte.
     
    Gegen drei Uhr waren die Lammkeulen im Ofen, und Jonathan hatte einen großen Topf Kartoffeln und Möhren zum Kochen vorbereitet. Dazu sollte es Pfefferminzsoße geben; er wisse, wo wilde Minze wachse, die sie verwenden könnten, hatte Jonathan gemeint. Maggie war eingeschlafen und kam erst um halb fünf wieder nach unten. Sie war ein wenig verstört, als sie sah, dass ihre Hilfe nicht mehr gebraucht wurde, zugleich aber dankbar und erleichtert. Dann erfuhr sie, dass sie für die nächsten beiden Tage sieben Gäste zusätzlich hatten, und ihre Laune verschlechterte sich abrupt.
    »Ich muss doch erst die Zimmer herrichten«, brauste sie auf.
    »Die Zimmer sind in Ordnung«, sagte Tony besänftigend. »Du hast erst gestern die Betten abgezogen.«
    »Aber die Betten sind noch nicht gemacht!«
    »Doch, ist alles schon erledigt. Ich habe Moira Quiggley gesagt, dass du dich nicht wohl fühlst, und da hat sie zusammen mit Mrs McKenzie und deren Tochter die Betten gemacht.«
    Maggie starrte ihn entsetzt an. »Das ist nicht dein Ernst! Du kannst doch nicht zulassen, dass unsere Gäste die Betten beziehen!«
    »Sie haben es gerne getan«, beruhigte Tony sie. »Ihnen war langweilig, da kam es ihnen gerade recht. Sie sind nur hergekommen, um Arabella spielen zu hören, und bis zum Abendessen sind es ja noch ein paar Stunden.«
    »Wie haben sie denn von Arabella erfahren?«
    »Die Schafscherer haben ihnen erzählt, wie wundervoll sie Klavier spielt. Siehst du, unsere Rechnung geht auf!« Er lächelte, doch Maggie funkelte ihn zornig an.
    »Dann darf ich mich erst recht nicht am helllichten Tag ins Bett legen und faulenzen«, stieß sie hervor.
    Als das Lamm fertig war, half Arabella Maggie beim Aufschneiden und Servieren.
    »Kellnern ist doch keine Arbeit für Sie«, sagte Moira mit leisem Vorwurf in der Stimme, als Arabella zwei Teller hereintrug.
    »Maggie schafft es nicht allein«, erwiderte Arabella. »Außerdem haben sie und Tony mich bei sich aufgenommen, als ich mich hierherverirrt hatte. Da ist es für mich das Mindeste, ihnen zur Hand zu gehen, um mich erkenntlich zu zeigen.«
    Tony hatte die letzten Worte zufällig gehört und freute sich darüber. Vielleicht war Arabella doch nicht so selbstsüchtig, wie er zunächst angenommen hatte. Oder sie wurde allmählich erwachsen. Sie wirkte viel reifer als bei ihrer Ankunft.
    »Warum kommen Sie nicht mit uns nach Farina?«, schlug Moira vor. »Bei Dave müssten Sie nicht als Bedienung arbeiten.«
    »Hör mit diesen Abwerbungsversuchen auf, Moira!«, rief Tony dazwischen.
    Moira achtete nicht auf ihn. »Ich könnte mir vorstellen, dass er Ihnen sogar ein Gehalt zahlt.«
    »Ich will hier auf meine Eltern warten«, sagte Arabella. »Sie kommen mit dem nächsten Zug. Das dauert bestimmt nicht mehr lange.« Sie erinnerte sich, dass sie und ihre Eltern mit dem Zug durch Farina gekommen waren – eine Stadt, die noch kleiner

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