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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Sie das nicht, Sie könnten es bereuen.« Jonathan schmunzelte. »Ich habe nämlich tausende.« Ihm fiel auf, wie Arabella sich verändert hatte. Ob das an der Anerkennung für ihr Klavierspiel lag?
    »Vielleicht könnte ich Ihnen helfen, eine Auswahl für eine Ausstellung zusammenzustellen«, schlug Arabella vor.
    »Ich würde mich freuen«, sagte er. »Leider weiß ich noch nicht, wann meine nächste Ausstellung stattfindet.«
    Maggie, die hereingekommen war und die letzten Worte gehört hatte, meinte: »Sie können sie gern hier im Hotel zeigen.«
    »Vielen Dank, Maggie, aber warten wir erst einmal ab, wie groß der Andrang zu den Konzerten unserer Pianistin sein wird.«
    »Bestimmt nicht so groß, dass kein Platz mehr für Ihre Fotos wäre«, sagte Arabella bescheiden.
     
    Nach dem Abendessen setzte Arabella sich an den Flügel. Jonathan und Maggie waren anfangs ihre einzigen Zuhörer. Doch als sie ein paar Takte eines Menuetts von Leopold Mozart gespielt hatte, gesellten sich auch Ted, Les und Tony, die in der Bar gewesen waren, mit ihren Drinks zu ihnen. Nur Wally Jackson blieb an der Theke sitzen.
    Als Tony ihn aufforderte mitzukommen, hörte Arabella, wie er mürrisch erwiderte: »Ich hab keine Lust, mir das Geklimper anzuhören. Ich bleib lieber hier.«
    Seine Reaktion beunruhigte Arabella.
    »Bravo!«, rief Jonathan und spendete begeistert Beifall, als das Stück zu Ende war. »Sie sind brillant!«
    Arabella lächelte erfreut.
    »Würden Sie Für Elise von Beethoven für mich spielen? Es gehört zu meinen Lieblingsstücken.«
    »Wirklich?« Arabella strahlte. »Zu meinen auch.«
    Ihr Spiel zauberte ein Lächeln auf Jonathans Gesicht.
    Der Abend war schon fortgeschritten, als Stuart hereinkam. Er sah Arabella am Flügel sitzen und riss die Augen auf. »Sie sind das? Sie spielen fantastisch!« Er zog sich einen Stuhl nahe an den Flügel heran und stellte den Drink, den er sich in der Bar geholt hatte, auf einen kleinen Tisch.
    »Danke«, erwiderte Arabella schüchtern. »Habe ich Sie etwa geweckt?«
    Er seufzte theatralisch. »Ich dachte, ich wäre gestorben und ins Paradies gekommen, so liebliche Klänge habe ich vernommen. Spielen Sie bitte noch etwas.«
    »Haben Sie einen bestimmten Wunsch?«
    »Ich verstehe nicht viel von Musik. Spielen Sie, was immer Sie möchten, ich bin sicher, es gefällt mir.«
    Arabella strahlte, doch Jonathan gefiel es nicht, wie viel Aufmerksamkeit Stuart ihr schenkte. Und es gefiel ihm noch viel weniger, dass sie sein Interesse offensichtlich genoss.
    Es war kurz vor Mitternacht, als das letzte Stück verklungen war.
    »Du meine Güte!«, rief Maggie aus, als sie sah, wie spät es war. »Jetzt wird es aber höchste Zeit für mich, sonst komme ich morgen früh nicht aus den Federn.«
    »Dann bleibst du eben liegen und schläfst dich aus«, sagte Tony. Seine Frau sah ihn strafend an und schüttelte in gespielter Entrüstung den Kopf.
    »Er hat Recht, Maggie«, meinte auch Jonathan. »Die Hausarbeit läuft Ihnen sicher nicht weg. Meine Mutter hat immer gesagt, was getan werden muss, wartet, bis man Zeit dafür hat. Und sie hat Recht gehabt.«
    »Dummerweise erledigt Hausarbeit sich aber nicht von allein«, sagte Maggie und fügte seufzend hinzu: »Ich wünschte, die Heinzelmännchen kämen und würden die ganze Arbeit tun, und wenn wir am Morgen aufwachten, wäre alles tipptopp.«

10
     
     

     
     
     
     
    Am frühen Nachmittag des nächsten Tages trafen sieben Reiter aus Farina in der Stadt ein. Sie ritten geradewegs zum Hotel. Tony war erstaunt, die Reiter zu sehen, zumal drei Fremde dabei waren.
    »Die Schafscherer sind bei uns durchgekommen und haben erzählt, dass eine Konzertpianistin bei euch wohnt«, sagte Moira Quiggley. Sie wurde von ihrem Ehemann Phil und ihren beiden Söhnen im Teenageralter sowie einem Paar mit einem jungen Mädchen begleitet. Phil stellte sie als die McKenzies und ihre Tochter vor und fügte hinzu, sie hätten ein paar Tage in Farina verbringen wollen und säßen jetzt fest, weil der Zug nicht mehr verkehrte.
    »Eine Konzertpianistin ist Miss Fitzherbert zwar nicht, aber sie spielt wundervoll«, erklärte Tony, erfreut, dass die Neuigkeit sich bereits herumsprach.
    »Die Schafscherer haben sie in den höchsten Tönen gelobt«, sagte Moira und fügte schmunzelnd hinzu: »Ich glaube, sie wären glatt hiergeblieben, würden in der Flinderskette nicht ein paar tausend Schafe auf sie warten.«
    »Meinetwegen hätten die Burschen gern bleiben können,

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