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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Männer bemerkte, ein hoffnungsloser Fall, was seinen Vater verärgert hatte. Also hatte er sich unglaublich bemüht, was für seinen nicht an rauhe Arbeit gewöhnten Körper eine große Belastung gewesen war. Schließlich hatte er sich einen Muskel gezerrt, was entsetzlich schmerzte. Natürlich war Jasin zu dem Schluss gekommen, dass er simuliere.
    »Wie gefällt Ihnen Montone?«, hatte Clem ihn gefragt. »Eine schöne kleine Farm, nicht?«
    Nachdem Clem die Frage selbst beantwortet hatte, stimmte Edward ihm zu. Vermutlich war dem so. Noch besser würde es, wenn sein Vater erst einmal heimgereist war. Ungeachtet all seines Geredes hatte Jasin nie direkt mit Rindern gearbeitet, sie nie mit dem Lasso eingefangen und mit Brandzeichen versehen oder sie in Lagern wochenlang gemustert. Er hatte im Busch Weiden erschlossen und hatte Land als seines markiert. Dann hatte er Rinder gekauft, Viehhüter eingestellt und die Rinder über die Berge hinaus zu seiner ersten Farm Carlton Park getrieben. Danach hatte er Treiber eingesetzt, um Rinder auf neue Viehweiden zu treiben, und Viehhüter, die auf den Farmen arbeiteten. Er war ein Siedler, ein Viehzüchter, der sich gutes Land ausgesucht und erfahrene Männer eingestellt hatte. Damit hatte er mehr Erfolg, als man es sich in seinen wildesten Träumen vorstellen konnte, so dass er schließlich über Besitz in verschiedenen Gebieten von Queensland und Neusüdwales verfügte, der halb England eingenommen hätte. Und gewiss: Er hatte sich zu einem Rinderzuchtexperten entwickelt. Aber bei den Männern mit angepackt hatte er nie!
    Georgina hatte gemerkt, dass zwischen Vater und Sohn Unfrieden herrschte, und Edward hatte mit ihr darüber gesprochen.
    »Er möchte, dass ich als Viehhüter arbeite, Mutter. Und dabei bin ich dafür einfach nicht geschaffen.«
    »Ich weiß. Aber er meint es bloß gut. Er möchte eben, dass du lernst, wie alles läuft.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er niemals Viehhüter war. Ich wette, er hat sich die Hände nie schmutzig gemacht!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wie kommst du denn darauf? Dein Vater hat jahrelang hart gearbeitet. Er war Monate hintereinander im Busch, und zuweilen kam er derart dünn und müde zurück, dass ich ihn verzweifelt bat, sich ein paar Monate auszuruhen.«
    Edward respektierte ihre Meinung, dachte aber bei sich, dass sie sich Jasins Geschichten über seine rauhen Pioniertage ein paarmal zu oft angehört hatte.
    Und dann traf der angesehene Chirurg mit seiner prachtvollen Frau im Schlepptau ein!
    »Hätte ich eine derart gutaussehende Frau«, erklärte Edward seiner Mutter, um sie zum Lachen zu bringen, »dann würde ich sie auch nicht zu Hause zurücklassen.«
    Einer der ortsansässigen Ärzte wurde hinzugezogen, um zu assistieren. Ein vernünftiger Bursche von ungefähr fünfzig Jahren mit geschrubbter rosiger Haut und flaumigen weißen Koteletten. Dr.Oliver teilte Pallisers Besorgnis. Edward konnte sehen, dass beide sehr beunruhigt waren. Aber zu seiner Erleichterung lehnte Dr.Oliver eine Operation im Haus rundweg ab. Er beteuerte, dass sie im Krankenhaus über einen perfekt ausgerüsteten Operationssaal mit ausgezeichnetem Licht und einem anständigen Operationstisch in der richtigen Höhe verfügen würden.
    »Zudem«, setzte er steif hinzu, »ist die Oberin eine ausgebildete Krankenschwester; sie wird uns zur Hand gehen.«
    Somit war die Sache ausgemacht.
    Am Morgen der Operation wartete Jasin in dem kleinen Büro der Oberin, während Edward in einem für Besucherpferde reservierten Schattenbereich auf und ab ging. Er zündete sich einen kleinen Stumpen an, marschierte zu einem Zaun hinüber, der das Krankenhausgrundstück einfasste, und beobachtete, wie ungefähr fünfzig berittene Polizeirekruten in sandfarbenen Uniformen ihrem Vorgesetzten ihr Können vorführten.
    Ganz offensichtlich war der Polizeibeamte nicht sonderlich angetan von seiner Truppe, und das mit gutem Grund. Obgleich sie sich am anderen Ende der Koppel befanden, konnte Edward sehen, dass sie schreckliche Stümper waren, nicht imstande, ihre Pferde unter Kontrolle zu halten, geschweige denn, eine Linie zu bilden, und er konnte ihren zornigen Sergeant Befehle brüllen hören. Edward, überzeugt davon, noch nie schlimmere Rekruten erlebt zu haben, genoss das komische Schauspiel, als der Vorgesetzte, aufgebracht über die Leistung der Truppe, sein Pferd antrieb und mit erhobener Peitsche direkt auf sie zugaloppierte.
    Er griff den Sergeant an, peitschte

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