Im Tal der Mangobäume
dem Wohnwagen der Merrimans auf die Reise gingen.
Paul kannte sogar Trader, der jetzt mit den meisten anderen Männern auf Mango Hill kampierte, und machte ein großes Aufhebens um ihn.
»Einen besseren als Trader könntest du nirgends finden«, erklärte er Duke, worauf der Führer die beiden verwundert ansah.
»Das dein Bruder?«, fragte er Paul.
»Klar, mein kleiner Bruder!«
»Hab ich nicht gewusst«, sagte Trader und klopfte Duke auf die Schulter. »Warum kommst du nicht mit, Mister Paul? Lauter anderes Land sehen, großes Land.«
»Eines Tages sehe ich mir das da draußen mal an. Du passt mir gut auf meinen Bruder auf, ja?«
Trader, der auf einmal traurig aussah, nickte und schlenderte davon.
»Sein Sohn war einer von den Jungen, die sie erhängt haben«, erklärte Paul, was Duke jedoch nicht sonderlich interessierte.
»Ja, habe ich gehört. Jemand sagte, Moynihan ist oben beim Haus. Was will er?«
»Keine Ahnung. Geh mal lieber nachsehen.«
Der Polizeisergeant plauderte mit einigen Viehtreibern. Er hatte es anscheinend nicht eilig.
»Was gibt es?«, fragte Duke.
»Ich habe gerade einen von Ihren Leuten verhaftet. Habe ihn in dem Schuppen da drüben eingeschlossen. Ich dachte, ich warte am besten auf Sie und sage Ihnen Bescheid.«
»Wen haben Sie verhaftet? Und weswegen? Wir hatten hier keinen Ärger.«
»Nein, aber Murphy. Erinnern Sie sich? Die Pferdediebe. Murphy hat einen Viehtreiber abgestellt, um einen von Ihren Nachbarn im Auge zu behalten. Wir haben schon einen guten Teil der Pferde aufgespürt.«
»Welchen Nachbarn?«
»Jimmy Kimber. Hinten an Ihrer Westgrenze. Da ist viel Buschland. Kennen Sie ihn?«
»Ich bin ihm nur einmal begegnet. Er schien mir in Ordnung zu sein.«
»Schon möglich, aber er ist verhaftet worden und hat alles gestanden. Ein Komplize von ihm hat hier gearbeitet und die Sache mit ihm arrangiert. Es hat auch gut geklappt, bloß dass Murphy von vornherein misstrauisch gegen Snowy Drummond war.«
»Was?« Duke schrie es beinahe. »Snowy? Mein Vormann!«
»Ihr ehemaliger Vormann, mein Freund.« Moynihan grinste. »Ich buchte ihn ein.«
Paul war am Ende des Gesprächs hinzugetreten. »Ist Snowy nicht der Mann, dem du die Leitung der Farm überlassen wolltest?«, fragte er Duke, ehrlich besorgt angesichts dieses plötzlichen und äußerst unangenehmen Rückschlags.
»Da bin ich ja wohl gerade zur rechten Zeit gekommen.« Moynihan war jetzt ungemein amüsiert. »Vermutlich hätten Sie bei der Heimkehr Mango Hill leergeräumt vorgefunden.«
»Snowy hätte dir sicher ein, zwei Ochsen dagelassen, Duke«, meinte ein Mann lachend.
»Ja. Oder er hätte behaupten können, es war nicht seine Schuld. Jemand hätte das Gatter offen gelassen.«
»Jawohl«, johlte der erste Mann, »während sie fröhlich das Tanzbein schwangen.«
»Verdammter Mist!«, zischte Duke, dem nicht nach Scherzen zumute war. »Schaffen Sie ihn hier weg, Moynihan, bevor ich ihn eigenhändig erwürge.«
Er stürmte zum Haus, dicht gefolgt von Paul.
»Und was nun?«, fragte er Duke. »Wer ist als Nächster an der Reihe?«
»Womit?«
»Die Farm zu verwalten.«
»Keine Ahnung. Snowy war der Einzige, der geeignet war. Die anderen Kerle hier können vermutlich nicht mal bis zehn zählen, geschweige denn so eine Farm leiten.«
»Aber du musst schnell jemanden finden.«
»Als ob ich das nicht wüsste!«
Paul fachte das Herdfeuer an und setzte Wasser auf. Duke stand in der Küchentür und blickte zum Ironstone Mountain im Hintergrund seines Besitzes hinüber.
Schließlich drehte er sich zu seinem Bruder um. »Hast du jemanden? Du könntest einen von deinen Männern rüberschicken.«
»Von wegen. Ich habe lange gebraucht, um gute Leute für Oberon zu bekommen. Ich hätte ja nichts dagegen, dir für eine Woche oder so jemanden auszuleihen, aber du wirst fast drei Monate weg sein. Du reitest am besten in die Stadt und hörst dich um. Ich halte hier so lange die Stellung.«
»Ach ja, du bist mir eine verdammt große Hilfe.«
»Hast du hier wirklich niemanden, auf den du zählen kannst?«
»Nein, habe ich doch gesagt!« Duke nahm drei gute Viehtreiber mit, doch es war gar nicht daran zu denken, einen von ihnen zu bitten, hierzubleiben und Mango Hill zu leiten. Diese Männer waren ausgezeichnete Treiber, aber sie waren frei und ungebunden und weit davon entfernt, die Verantwortung für eine Farm und ihre Leute zu übernehmen.
Paul kochte starken schwarzen Tee und keiner von beiden wusste viel zu
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