Im Tal der Mangobäume
sagen, bis Duke eine Idee aussprach.
»Und wenn du die Farm leitest? Wenn du so gute Leute hast, kannst du doch einem die Verantwortung überlassen und Mango Hill für mich verwalten.«
»Was hätte ich davon?«
»Ich würde dich bezahlen.«
»Du könntest mir nicht genug zahlen. Ich weiß, dass du Snowy nicht gut entlohnt hast.«
»Du könntest mir einen Gefallen tun, das würde dich nicht umbringen.«
»Ach ja. So wie du mir. Hast mir diesen Besitz vor der Nase weggeschnappt.«
»Und jetzt willst du mich bestrafen? Ich hätte wissen müssen, dass es früher oder später so kommen würde.«
»Himmel, nun mach mal halblang, Duke! Du gehst alles viel zu schnell an, und dann sollen andere die Probleme lösen. So wie du Kooramin beliehen hast.«
»Ich zahle es zurück!«
»Wann? Wie ich höre, geht es abwärts mit dir.«
»Wer sagt denn so was! Dein dummes Gesicht möchte ich sehen, wenn ich aus dem Westen zurückkehre und mir mehr Land gesichert habe, als du je gesehen hast.«
»Na schön. Warten wir es ab. Ich gehe nach Hause.«
Paul schritt ohne einen Blick zurück hinaus. Duke besann sich auf sein akutes Problem und hatte das Gefühl, in einer Falle zu sitzen. Ihm blieben vierundzwanzig Stunden, um einen erfahrenen Verwalter für die Farm aufzutreiben. Die waren immer schwer zu finden. Er hätte Chester Newitt schon vor Wochen beauftragen sollen, ihm jemanden zu vermitteln, statt auf Snowy Drummond zu bauen. Dieser Schuft!
Er trat einen Stuhl aus dem Weg, verließ das Haus und ging zum Stall. Paul war noch dort, im Begriff, aufs Pferd zu steigen.
»Ich mache dir einen Vorschlag«, sagte Duke. »Ich verpachte dir Mango Hill.«
»Ach ja? Für wie lange?«
»Ein Jahr.«
»Du verschwendest meine Zeit. In einem Jahr würde ich keinen Penny verdienen. Deine Herde muss aufgestockt werden. Du hast hier nichts verbessert, seit du die Farm gekauft hast, absolut nichts. Du hast nicht einmal die Stallmauer repariert, die aussieht, als könnte sie jeden Tag einstürzen.«
»Zwei Jahre.«
»Hast du nicht gehört? Du hast den Besitz verkommen lassen. Dachtest wohl, es ist ganz leicht, den Boss zu spielen, wie? Ich will die Farm nicht pachten. Such dir einen anderen.« Er setzte seinen Hut auf und bestieg sein Pferd. »Allerdings«, sagte er, »könnte ich sie dir abkaufen.«
»Den Teufel wirst du tun!«
»Na schön, wie du willst.«
Paul ließ das Pferd über den Hof und zum offenen Tor hinaus traben, und ehe Duke sich eine Antwort überlegen konnte, galoppierte sein Bruder schon den Hügel hinab, tauchte unten aus einer Baumgruppe auf und preschte übers offene Land in Richtung Straße.
Selbst wenn er wollte, dachte Duke dumpf, würde er ihn jetzt nicht mehr einholen können.
Mr. und Mrs.MacNamara speisten an diesem Abend im Hotel. Sie vernahmen mit Interesse, dass Beresford bereits Befehl erhalten hatte, weit im Westen ein Polizeirevier einzurichten.
»Das ist eine gute Nachricht«, fand Paul, doch Laura hatte Bedenken.
»Ich dachte, man würde mehr europäische Polizisten dorthin schicken. Ich glaube nicht, dass es von Nutzen ist, einheimische Polizei zu entsenden. Sie wird die Probleme nur verschlimmern.«
»Das ist mir klar«, sagte Paul. »Deswegen bin ich ja dafür, sie aufzulösen. Aber wenn man nicht auf sie verzichten kann, soll man sie wenigstens woanders hinschicken.«
»Wenn sie vielleicht besser ausgebildet wären …«, begann Laura.
Ihr Mann schüttelte den Kopf. »Unter Beresford? Mach dich nicht lächerlich!«
Sie errötete. »Du bist schon den ganzen Abend so gereizt. Du musst deine Verärgerung über Duke nicht an mir auslassen.«
Er griff über den Tisch nach ihrer Hand. »Verzeih, Liebste. Apropos verschlimmern! Darin ist Duke unschlagbar.«
»Aber nein, er tut sein Bestes.«
»Sein Bestes? Laura, er ist kein Kind mehr. Er ist schlichtweg faul! Und unfähig! Und er treibt ein falsches Spiel!«
Sie lachte. »Aber ansonsten fehlt ihm nichts?«
»Ach, sprechen wir nicht mehr von ihm. Man kann keinem Menschen helfen, der sich nicht selbst helfen will. Mir tut es nur leid um Harry Merriman, weil er ihn zum Partner genommen hat.«
»Ich meine, er wird sich einfügen. Vergiss nicht, wir haben versprochen, morgen Vormittag Harrys Frau zu besuchen.«
In später Nacht, vielmehr in den stillen frühen Morgenstunden, klopfte es laut an ihre Zimmertür.
Paul war im Nu aus dem Bett; er fürchtete, es sei ein Brand, war dies doch ein verschachteltes zweistöckiges Holzhaus, oder
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