Im Tal der Mangobäume
Bitten von Zivilpersonen gewisser Schwierigkeiten anzunehmen. Seine Truppe hatte bislang erst ungefähr hundertfünfzig Meilen zurückgelegt, und diese ständigen Gesuche um Beistand wurden ihm allmählich lästig.
»Warum lassen Sie mich dann den ganzen Weg hierher kommen? Sie haben doch genug Leute, um die Sache selbst in die Hand zu nehmen.«
»Das schon, aber die Minenarbeiter wollen die Verantwortung für einen Angriff auf die Kerle nicht übernehmen. Sie sagen, sie sind nicht hier, um Krieg anzufangen. Sicher ist Ihnen aufgefallen, dass es in dieser Siedlung verdammt viele Schwarze gibt?«
»Und Fliegen«, sagte Marcus verdrossen.
Er blieb zum Mittagessen bei MacAdam und ließ sich ein paar Gläschen von dessen ausgezeichnetem schottischem Whisky schmecken, hatte jedoch keine Lust, in diesem staubigen Nest zu übernachten. Der Minenverwalter hatte ihm von einer annehmbaren Farmunterkunft etwa zehn Meilen nördlich von Boney Creek erzählt, weswegen er dort seinen nächsten Halt einlegen wollte.
In der Zwischenzeit …
Er ging zu Krill hinaus. »Aufsitzen, es gibt Arbeit für uns.«
»Das kann man wohl sagen, Inspektor. Wir erscheinen hier in Uniform, und den Schwarzen ist es vollkommen egal. Schauen Sie nur! Die stolzieren kaum bekleidet durch die Gegend.«
»Ich denke nicht, dass das hier viel ausmacht, schließlich sind keine Damen zu sehen.«
Auf dem Weg aus der Stadt erteilte er Krill seine Anweisungen. »Dieser Ort ist nur ein Strich in der Landschaft. Kein Zaun in Sicht. Ich möchte, dass Sie vier Reiter mit Gewehren am Stadtrand postieren. Im Norden, Süden, Osten, Westen. Wir müssen eine Bande Schwarzer zusammentreiben. Sagen Sie den Männern, sie sollen in die Luft schießen, wenn welche aus der Stadt verschwinden wollen.«
»Wird sie das aufhalten?«
»Nein, aber es wird ihnen Angst einjagen!«
Während er wartete, befahl er den anderen schwarzen Polizisten mit einem Pfiff aufzusitzen.
»Nebeneinander aufstellen!«, rief er, dann ritt er die Reihe entlang, um ihre staubigen Uniformen zu inspizieren, als ob das eine Rolle spielte, und dachte sich, dass seine eigene elegante schwarze Uniform mit den Silberknöpfen eine gründliche Säuberung vertragen könnte.
Krill kam zurückgaloppiert, sein ohnehin rötliches Gesicht glühte förmlich vor Aufregung. »Alles auf dem Posten, Sir!«
»Gut. Lassen Sie das Packpferd mit den Ketten holen.«
»Wir haben nicht genug Ketten für alle, Sir.«
»Krill, tun Sie, was ich Ihnen sage! Stellen Sie keine Fragen. Los jetzt!«
Marcus hatte nun zwanzig Mann vor sich, denen er verkündete: »Wir werden in diese Stadt reiten, wo Schwarze Ärger machen. Jeder von euch muss einen festnehmen. Jeder schnappt sich einen Schwarzen, verstanden? Ich will zwanzig schwarze Kerle. Keine Frauen.«
Sie grinsten und nickten aufgeregt.
»Schnappt euch einen. Haltet ihn fest. Legt ihm Handschellen an, ja? Und vergewissert euch, dass es ein Aborigine ist. Die Weißen da drin erschießen euch, wenn ihr einen Fehler macht.«
Der Inspektor wusste, dieses Unternehmen war so, als ob man Füchse in einem Hühnerstall freiließ, doch gerade auf Verwirrung kam es an, daher brachte er seine Männer nach Boney Creek und ließ sie los.
Etliche Minenarbeiter traten auf ihre Veranden, um zuzusehen, wie die berittenen Polizisten Aborigines in alle Richtungen jagten, und feuerten sie an. Sie hörten Schüsse; Schwarze, die versucht hatten, aus der Stadt zu laufen, kamen zurückgerannt und wurden sodann von den Polizisten geschnappt. Ungefähr zwanzig Minuten lang wurden die Männer auf den Veranden von einer Riesenrauferei unterhalten, bei der schwarze Männer im Staub kämpften, um sich traten, rangen, während ein Polizeiinspektor zu Pferde den Tumult still beobachtete.
Sie schlossen Wetten ab, wer gewinnen würde, die schwarzen Polizisten oder die einheimischen Schwarzen.
Marcus kümmerte es nicht sonderlich. Seine Männer hatten schon mehreren Aborigines Handschellen angelegt; das würde genügen, doch sie konnten ebenso gut weitermachen, bis der Kampf erstarb.
So geschah es. Die einheimischen Schwarzen, die entkommen konnten, flohen aus der Stadt.
Krill ließ seine lädierten Gefangenen Aufstellung nehmen. Es waren vierzehn an der Zahl, ihre gleichermaßen mitgenommenen Häscher standen stolz dabei.
»Wir haben nur zehn Ketten«, zischte er.
Der Minenverwalter trat hinzu. »Was nun?«, fragte er.
»Ich nehme zehn von den Burschen fest«, sagte Marcus. »Vier lasse ich
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