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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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seines Freundes verdross ihn. Doch er war im Moment zu beschäftigt, um sich seinetwegen Sorgen zu machen. Er hatte vor dem Aufbruch eine Menge zu tun. Seine Rinder hatte er für sage und schreibe vier Pfund pro Kopf verkauft und einen großen Batzen Geld auf die Bank gebracht. Dann hatte er Ned nach einigem Hin und Her überreden können, sich ihm anzuschließen … Zu einem wilden Ritt an den Rand der Zivilisation, um ihr Land abzustecken und dann schleunigst zu verschwinden.
    Harry hatte Ned zugeredet. »Was hast du davon, wenn du mit uns ziehst? Tottie und ich stecken die Grenzpfähle, zusammen mit zwei Treibern. Sie bleiben bei uns, sie haben kein Interesse an eigenen Rinderherden. Ginger und die anderen Jungs auch nicht. Sie sind Treiber, sie tun ihre Arbeit gern. Sie werden ihren Lohn nehmen und sich auf den Heimweg machen. Vermutlich werden sie unterwegs Arbeit annehmen.« Er zündete seine Pfeife an. »Das trifft auf alle zu, nur nicht auf dich, Ned. Ich weiß, du bist nur losgezogen, weil du dir die Landschaft ansehen wolltest, aber du hast viele hundert Meilen zurückgelegt und hart gearbeitet. Dafür musst du doch etwas vorweisen, Mann!«
    »Du willst dich nicht etwa hier draußen ansiedeln?«, fragte Duke Ned.
    »Lieber Gott, nein! Ich ziehe meinen Hut vor Harry und Tottie für ihren Entschluss, aber ich bin kein Pionier.«
    Duke grinste. »Ich auch nicht, wie sich gezeigt hat. Aber ich will auf jeden Fall ein Stück von dem Kuchen abhaben, wo ich schon hier bin. Hör zu, wir besorgen uns die besten schnellen Pferde, die wir finden können, und reiten wie die Teufel! Die Schwarzen werden uns nicht behelligen, sie sind zu sehr damit beschäftigt, den Wagen und den Herden zu drohen, die in ihre Gebiete eindringen. Ich schätze, wir können in höchstens zehn Tagen hin und zurück sein. Dann lassen wir hier unser Land registrieren, ruhen uns aus und reiten gemächlich mit Packpferden nach Hause.«
    »Das Brandroden unserer Grenzen dürfte mehr als zehn Tage in Anspruch nehmen«, warnte Ned. »In der Zeit sind wir leichte Beute für Überfälle.«
    »Wir sind gut bewaffnet. Und außerdem werden wir eine von unseren Grenzen gemeinsam haben. Das erspart uns Zeit.«
    Angesichts ihrer kleinen Streitigkeiten auf dem Treck hierher war Ned überrascht gewesen, dass Duke ihn als Partner bei diesem Unternehmen haben wollte, aber, vermutete er, lieber einen Spatz in der Hand … Am meisten aber erstaunte ihn Dukes Begeisterung für diesen Ritt. Und seine Weigerung zu erkennen, dass sie in Gefahr geraten könnten.
    »Duke hat anscheinend vergessen, dass sein Vater bei einem ähnlichen Unternehmen umgekommen ist. Von Schwarzen getötet«, sagte er zu Harry. »Und ich scheue mich, es zu erwähnen.«
    »Das wird er bestimmt nicht vergessen haben«, erwiderte Harry. »Dies ist kein so schwieriges Unternehmen wie das, worauf sein Vater sich eingelassen hat. Er und sein Freund sind auf der Suche nach einem bestimmten Tal in ein sehr gefährliches Gebiet geritten. Dank dem Forscher Leichhardt wussten sie schon, dass es erstklassiges Land war. Es gab dort weit und breit keine Nachbarn, keine Siedler. Sie waren allein. Dieser Treck ist anders. Es sind schon Siedler da draußen. Wir springen einfach von einem registrierten Land zum anderen. Manchmal denke ich, Tottie macht sich unnötig viel Sorgen wegen dieser Etappe unserer Reise …«
    Ned war froh, dass Harry eine Ahnung von Totties Sorgen hatte.
    »Dann behalte sie so viel wie möglich bei dir«, sagte er. »Das braucht eine Frau zur Beruhigung.«
    »Ich denke, du hast recht. Wir werden dich vermissen, Ned. In ein paar Jahren, wenn wir uns hier eingelebt haben, sitzen wir die Regenzeit an der Küste aus wie alle großen Siedler. Deswegen behalte ich mein kleines Grundstück in Rockhampton. So weißt du immer, wo du uns finden kannst.«
    »Und du willst ganz sicher mit Duke ziehen?«, fragte Tottie ihn.
    »O ja, warum nicht. Er ist ein verwegener Bursche, aber er hat ein gutes Herz. Außerdem fühle ich mich irgendwie für ihn verantwortlich.«
    »Warum das denn, um Himmels willen? Er ist groß genug, um selbst auf sich aufzupassen.«
    »Ach, Familienangelegenheiten und so.« Ned wurde verlegen. Hätte er das nur nicht gesagt. Doch er hatte plötzlich das Bild von Dukes Mutter vor Augen gehabt, dieser leidenschaftlichen Irin, wie sie da stand, die Hände in die Hüften gestemmt, und ihn herausforderte. »Wir waren immerhin Nachbarn«, fügte er lahm hinzu.
    Ned und Duke

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