Im Tal der Mangobäume
auf, dass Banggu wusste, was den drei jungen Männern, darunter sein Bruder, geschehen war und er sich als Vergeltung dem Kampf gegen die weißen Männer angeschlossen hatte. Sein Schicksal lag nun in den Händen der großen Geister.
Traurig wartete Ladjipiri, bis einer der Ältesten eine kurze Zeremonie zum Schutz der gerüsteten Krieger beendet hatte, dann trat er auf seinen Sohn zu.
Banggu löste sich aus den Reihen, fasste die Frau und rannte zu ihm. Er begrüßte seinen Vater mit ausgebreiteten Armen und wenig Rücksicht auf seinen Putz; seine Frau trat solange mit glückstrahlenden Augen zurück.
»Das ist Wiradji«, sagte Banggu, »meine Frau.«
Und zu ihr über die Schulter: »Mein Vater! Das ist mein Vater. Der berühmte Trader! Ladjipiri!« Und wieder zu ihm: »Aber was machst du hier? Es ist hier draußen jetzt zu gefährlich. Sie würden dich mit einem Streich töten und in einen Bach werfen. Einen Einheimischen allein. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.«
Ladjipiri hob die Hand. »Wir mussten wissen, wo du bist. Deine Mutter findet keine Ruhe, solange sie nicht weiß, ob du am Leben bist oder tot.«
»Dieser hier ist sehr lebendig«, sagte Banggu hitzig.
Sie hatten wenig Zeit zum Erzählen, da die mit Speeren und Bumerangs bewaffneten Krieger nun die versammelten Gruppen verließen und, wie Ladjipiri feststellte, gen Süden strebten.
»Sieht er nicht prachtvoll aus?«, flüsterte Wiradji, die ihrem scheidenden Ehemann mit den Blicken folgte.
Ladjipiri lächelte. »Er ist größer und robuster geworden. Und tapferer, da er eine so schöne Frau zu verteidigen hat. Ich bedaure, dass ich kein Geschenk für dich habe. Ich werde mich umsehen müssen. Es gehört sich nicht für einen Schwiegervater, so nachlässig zu sein.«
»Lass gut sein, mein Mann hat ein Geschenk für mich.« Sie lächelte. »Er hat mir versprochen, wenn die Unruhen hier vorüber sind, wird er mich auf dem großen Handelsweg mitnehmen und mir das wunderbare Meer zeigen. Er sagte mir, dort werde ich dich und seine Mutter und seine Schwestern sehen, aber nun bist du schon hier! Komm, ich bringe dich zu meiner Familie. Ihr Lagerfeuer ist da drüben bei den Eukalyptusbäumen.«
Plötzlich scheu, brach sie ab. »Das heißt, wenn du sie kennenlernen möchtest.«
»Es ist mir eine Ehre, Wiradji; denn ich werde nicht lange bleiben. Ich habe einen langen, beschwerlichen Weg hinter mir und muss wieder zu Hause sein, ehe der Küstenregen die Flüsse und Wälder unpassierbar macht. Meine Frau«, fügte er hinzu, »wartet ungeduldig auf Neuigkeiten.«
* * *
Inspektor Beresford überließ es Krill, seine Truppen für den Aufbruch von Longreach startbereit zu machen, und begab sich auf die Suche nach seinen Freunden. Er kam rechtzeitig, um Harrys Wagen hinter der verminderten Herde losfahren zu sehen, und staunte über den Zuwachs der Begleitung.
»Sind die verrückt geworden, dass sie die Horde von Schwarzen mitziehen lassen?«, fragte er Duke, während sie zusahen, wie die Wagen der Merrimans Longreach verließen.
»Wieso? Wir hatten Trader als Führer; warum sollen sie nicht ein paar Schwarze mitnehmen, die ihnen zur Hand gehen?«
»Weil man denen nicht trauen kann. Harry wird eines Morgens tot aufwachen.«
»Ach komm, Marcus. Du siehst Gespenster. Harry hat seine Treiber, die ihn unterstützen. Er ist kein Dummkopf, er wird es ruhig angehen. Er hat dieselben Landkarten wie wir, und er hat vor, seine Rinder von einem markierten Stück Land zum nächsten zu bringen. Jeder Siedler kann ihm den Weg zum nächsten registrierten Gelände weisen, bis er auf unbesetztes Gebiet stößt.«
Doch Marcus hörte nicht zu. »Was ist eigentlich aus dem schwarzen Kerl geworden, den du Trader nennst?«
»Das weiß ich nicht. Er war nur dazu da, uns nach Longreach zu bringen. Ich weiß nicht, wohin er von da aus gegangen ist. Vermutlich nach Hause gewandert.«
»Da liegst du falsch. Meine Leute sagen, er ist nach Nordwesten gegangen. Warum wohl? Warum ist er nicht bei Harry geblieben, wenn sie doch in dieselbe Richtung wollen? Ich sage, er ist ein Spion; die Schwarzen haben überall Spione, und ein Kerl, der Englisch spricht, würde ihnen verdammt gelegen kommen. Ich sage dir, Duke, wenn ich dem begegne, jage ich ihm eine Kugel in den Bauch.«
»Du darfst Trader nicht erschießen! Er ist kein Spion!«
»Ein Schwarzer weniger, vor dem man sich in Acht nehmen muss«, murmelte Marcus.
Duke gab vor, ihn nicht zu hören. Die Schießwütigkeit
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