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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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geht es gut. Harry auch. Der arme Paddy Flint hat schlimme Brandwunden erlitten, als der Küchenwagen in Flammen aufging; er wird im Wohnhaus gepflegt.«
    »In welchem Wohnhaus?«, fragte Duke.
    »Wisst ihr das nicht? Ihr seid auf der Gubbins-Farm. Claude sagte, ihr habt sie auf eurem Weg nach Westen besucht.«
    »Stimmt! Wir haben versucht, den Ort zu finden.«
    »Schön, ihr habt es geschafft. Wir haben hier Schutz gesucht, während wir die Rinder zusammentrieben. Das da hinten ist unsere Herde. Da drüben, rechts von euch, könnt ihr die Lichter vom Haus sehen. Ich muss weiter Wache halten, die Rinder sind noch unruhig. Geht doch einfach rein.« Ginger lachte. »Das wird eine Überraschung.«
     
    Der Küchenwagen war vollkommen abgebrannt, und mit ihm die Vorräte und, zu Totties Verdruss, das gesamte sorgfältig für das Leben unterwegs zusammengetragene Gerät und Besteck. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich ihrer Lage ganz bewusst geworden waren.
    Harry hütete im Wagen noch das Bett, als sie herausplatzte: »Wir haben nichts zu essen. Was machen wir jetzt?«
    »Keine Sorge, Ginger hat schon Männer auf die Jagd nach Wild geschickt. Heute Abend werden wir wohl Truthahn oder Kängurufleisch essen.« Und um sie zu necken, fügte er hinzu: »Ohne Salz.«
    »Tee haben wir auch nicht«, sagte sie. Wo Harry seinen heißen schwarzen Tee mit viel Zucker doch so sehr liebte.
    »Das ist eine Katastrophe! Aber wenn meine Berechnungen stimmen, durchqueren wir eine Farm, die Leuten namens Gubbins gehört. Dort müssten wir Vorräte kaufen können.«
    »Das will ich hoffen«, sagte Tottie grimmig.
    Später kam Ginger mit der guten Nachricht zu ihnen, dass sie tatsächlich die Gubbins-Farm erreicht hatten und das Wohnhaus nur wenige Meilen entfernt war. Tottie war sehr erleichtert, und sie bat einen Viehhüter, den Wagen zu fahren, in dem ihr Mann und Paddy Flint befördert wurden, damit sie den Rest der Strecke reiten konnte. Sie musste allein sein, um zu Atem zu kommen und sich von dem Schrecken des Überfalls zu erholen. Der Angriff war in einer milden, sternenklaren Nacht erfolgt. Alles war in wenigen Minuten vorbei gewesen, doch inmitten des Geschreis und der Gewehrschüsse, wobei ihr Herz hämmerte wie eine große Trommel, war es ihr wie Stunden vorgekommen.
    Noch jetzt, da sie imstande war, ruhig zu reiten und sich umzuschauen, wie sie es gern tat, den Vögeln zu lauschen, die verschiedenen Gerüche des Busches in sich aufzunehmen, die sie nach und nach zu unterscheiden lernte, noch jetzt war ihr Herz bereit, bei dem leisesten Hauch von Unruhe wieder in das entsetzliche Hämmern zu verfallen.
    Sie brauchte diese Zeit, um sich zu beruhigen.
    Es war so schnell gegangen. Zuerst hatten sie gedacht, der Küchenwagen, der nur wenige hundert Schritte von ihrem Planwagen entfernt war, habe Feuer gefangen, und als Harry hinrannte, wurde er von einem Speer getroffen. Tottie war unmittelbar hinter ihm gewesen und hatte ihn unter ihren Planwagen gezogen; sie hatte zu viel Angst gehabt, um hinaufzuklettern und die Gewehre zu holen. Dann hatte die Schießerei angefangen, und sie konnte im Feuerschein schwarze Gestalten erkennen! Über ihnen waren Männer auf dem Wagen und Tottie schrie vor Angst. Es waren aber ihre eigenen Männer, und sie schossen auf die Schwarzen.
    Zur gleichen Zeit hatten die Angreifer Feuerstöcke auf die Rinder geworfen, was diese rasend machte und panisch die Flucht ergreifen ließ. Die Männer waren immer noch dabei, umherirrende Tiere zusammenzutreiben.
    »Es ist vorüber!«, tadelte sich Tottie. »Komm nicht andauernd darauf zurück! Es ist fast zwei Tage her. Beruhige dich. Denk nicht mehr daran. Du bist jetzt auf einer Rinderfarm, hier sind Menschen von deiner Art!«
    Tottie bekam die Gubbins-Station zum ersten Mal zu sehen, als sie an einer glatten Felswand aus farbig geädertem Stein vorüberritt und auf einer Anhöhe oberhalb einer Steppe ankam. In der Ferne schimmerte ein Fluss.
    Sie rief Ginger zu, der vorausritt: »Was ist das für ein Fluss?«
    »Meiner Karte zufolge ist das der Blessington Creek. Scheint richtig groß zu sein.« Er wies nach unten. »Der Weg zum Wohnhaus führt da hinunter durch das hohe Gras.«
    »Wo ist die Herde?«
    »Die Treiber nehmen einen Umweg um die Anhöhen. Ich reite hinunter, um den Besitzer der Farm aufzusuchen. Möchten Sie mitkommen?«
    »Ja, gern.«
    Sie drehte sich um. Der Wagen folgte in gleichmäßigem Tempo.
     
    Zu ihrer Verblüffung trafen sie die

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