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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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das Tal.
    Ned keuchte. »Gott bewahre, beinahe wären wir da hineingeritten.« Er blickte auf ein großes Aborigine-Lager hinunter, das sich ans Ende des Tales schmiegte. Das Licht verblasste und überall flammten Lagerfeuer auf. »Vielleicht wollten sie uns nur warnen, damit wir wegbleiben. Sie haben Frauen und Kinder da unten. Und eine Menge Hütten. Könnte eine Versammlungsstätte sein.«
    »Umso mehr Grund für uns, hier zu verschwinden. Die Pfade sehen abgetreten aus; wir müssen es versuchen.«
    So ritten sie auf dem steinigen Pfad, der abwärts führte. Sie stießen einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie bewaldetes Flachland erreichten.
    »Wohin jetzt?«, fragte Ned.
    »Nach Südosten, würde ich sagen, und nach Rindern Ausschau halten, damit wir wissen, ob wir auf jemandes Land sind.«
    Während er dies sagte, bohrte sich ein Speer, der aus dem Nichts zu kommen schien, in einen Baum.
    »Nichts wie weg!«, schrie Duke.
    Sein Pferd, ein Hütepferd, stürmte angstvoll davon, sich geschickt zwischen den Bäumen hindurchwindend. Als Duke sich umdrehte, sah er Neds Pferd steigen. Ned versuchte zwei Stammesangehörigen zu entkommen, die ihn herunterziehen wollten. Duke wendete und preschte zurück, was einen der Schwarzen bewog, von Ned abzulassen und mit erhobenem Speer auf Duke zuzulaufen, doch Duke hatte ihn bereits im Visier.
    Er schoss. Der Speer fiel zu Boden. Der Mann schrie auf vor Schmerzen, fasste sich an die blutige bloße Brust, doch zu Dukes Verwunderung wankte er nicht. Er stellte sich Dukes Pferd mutig in den Weg und zwang es auszuweichen, ehe er zusammenbrach und auf die Erde sank. Duke sah, dass Ned sich noch auf seinem panisch steigenden Pferd halten konnte, während er mit seinem Angreifer um den Besitz einer gefährlich aussehenden Axt rang.
    Dieses Mal schoss Duke in die Luft, und der Mann ließ die Waffe los, um hinter den Hinterbeinen des Pferdes in Deckung zu gehen, wobei er Leib und Leben riskierte, bevor er Hilfe rufend in den Wald hechtete. Ned sprang vom Pferd und hob das Gewehr auf, das ihm bei dem Kampf heruntergefallen war, ehe er die Chance hatte, es zu benutzen, während Duke sein Pferd beruhigte, und dann galoppierten sie eilends davon.
    Sie flogen dahin, bis sie offenes Land erreichten und aufatmen konnten.
    »Alles in Ordnung mit dir?« Duke betrachtete das Blut auf Neds Hemd. »Deins oder seins?«
    »Meins, verdammt noch mal! Der Kerl ist mit seiner verfluchten Axt von hinten auf mich losgegangen! Wäre das Pferd nicht so panisch im Kreis gesprungen, hätte er mir den Arm abgeschlagen.«
    Duke bestand darauf, die Verletzung an Neds Oberarm zu untersuchen. »Bloß eine leichte Schramme. Du hast verdammt Glück gehabt.«
    »Ich habe großes Glück gehabt. Danke, dass du wegen mir umgekehrt bist.«
    Duke lachte. »Ich bin nicht wegen dir umgekehrt, sondern wegen des Pferdes.« Er sagte nichts davon, dass ihm übel war. Er hatte noch nie einen Menschen erschossen. Er sah die edlen, markanten Gesichtszüge des jungen Mannes noch vor sich, der sich ihm, mit nichts als schierer Entschlossenheit bewaffnet, entgegengestellt hatte, ehe er zusammenbrach.
    Dukes Herz quoll über von Mitgefühl. Und Bewunderung.
    Die sinkende Sonne im Rücken, folgten sie einem ausgetrockneten Wasserlauf, der schließlich in eine Reihe flacher Tümpel abfiel, die darauf warteten, dass die Güsse der Regenzeit ihnen wieder zu ihrem Flussdasein verhalfen.
    Die umgepflügten Ränder der Tümpel waren eindeutig Wasserlöcher für Rinder, weswegen sie einem Viehweg folgten, selbst als die Dunkelheit hereinbrach, und hofften, dass die Richtung stimmte. Bald trafen sie auf ein paar Kühe, die sich an dem einen oder anderen Baum für die Nacht niedergelegt hatten, und wenig später sahen sie vor sich eine große Herde.
    »Wer ist da?«, verlangte eine Stimme aus dem Schatten zu wissen.
    »MacNamara aus Cloncurry!«, rief Duke.
    »Teufel noch eins, was treibt ihr zwei denn hier draußen?«, erwiderte die Stimme, und dann kam Ginger Magee auf sie zugeritten.
     
    Während Ginger sie zum Wohnhaus begleitete, erzählte er ihnen die Geschichte: »Das hier ist unsere Herde. Wir kamen gut voran, bis wir von einer großen Horde Schwarzer angegriffen wurden. Sie haben den Küchenwagen in Brand gesteckt und die Herde in die Flucht gejagt, und eine Weile ging es uns miserabel. Harry wurde von einem Speer ins Bein getroffen …«
    »Großer Gott! Geht es ihm gut?«, fragte Ned. »Und Tottie? Was ist mit ihr?«
    »Ihr

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