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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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übergeben. Es sind die Besitzurkunden für Ihre Farm. Sie bedauern, dass es so lange gedauert hat, soll ich Ihnen ausrichten.« Er sah sich anerkennend um. »Gratuliere! Sieht wirklich gut aus, Ihr Anwesen, Harry.«
    »
Unser
Anwesen.« Harry winkte Tottie heran. »Sieh mal, was der Sergeant uns mitgebracht hat! Wir müssen ihn überreden, über Nacht zu bleiben, wir haben schließlich etwas zu feiern.«
    »Da sage ich nicht nein.« Der Sergeant grinste. »Und ich habe zufällig eine Flasche vom besten Apfelmost meiner Frau für Sie mitgebracht, Mrs.Merriman, zur Feier des Tages.«

[home]
    Kapitel 19
    Nach einer Woche mit sintflutartigen Regenfällen trug der Brisbane River auf dem Weg ins Meer Palmen und Äste von Bäumen mit sich, die törichterweise an seinen niedrigen Böschungen Wurzeln geschlagen hatten. Die Stadtmenschen stießen einen Seufzer der Erleichterung aus. Am bleiernen Himmel zeigte sich ein Sonnenschimmer und ließ hoffen, dass die Stadt von einer Überschwemmung verschont werden würde.
    Milly stand auf dem zur Flussseite hinausgehenden Balkon ihres Hauses und sah auf die untere Stufe ihres Terrassengartens hinunter, die unter Wasser stand.
    »Noch so ein Tag, und wir hätten eine Überschwemmung gehabt«, sagte sie zu Lucy Mae. »So einen Regen habe ich noch nie erlebt. Und sieh mal! Ach du lieber Himmel! Das Bootshaus nebenan ist verschwunden! Ganz und gar weggeschwemmt! Das muss in der Nacht passiert sein. Ich sage dir, Lucy Mae, ich sollte das Haus verkaufen und in eine höhere Lage ziehen.«
    Sie sah ihre Tochter an, die still in einem Korbsessel saß, eine leichte Decke auf den Knien.
    »Hörst du mir überhaupt zu?«
    »Ja, Mutter.«
    »Wir müssen verrückt gewesen sein, als wir das Haus gekauft haben. Man braucht sich doch nur die hohen Böschungen anzusehen, um zu wissen, wie hoch der Fluss früher gestiegen sein muss. Aber wir fanden das Haus so hübsch, mit der Aussicht und den schönen großen Räumen, dass wir überhaupt nicht an mögliche Überschwemmungen gedacht haben.«
    Sie drehte sich ganz zu Lucy Mae um. »Weinst du?«
    »Nein.« Lucy Mae wandte den Kopf ab.
    »Doch, du weinst! Also das muss aufhören. Du bist nicht die einzige Frau, die einen Abgang hatte; ich kenne sogar Frauen, die hatten mehrere. Die sitzen nicht herum und bemitleiden sich. Du brauchst eine Aufmunterung. Du bist nicht krank. Morgen dürften wir klares Wetter haben. Ich schlage vor, wir machen einen Ausflug zu diesem Sternendings, wie heißt das noch mal?«
    »Planetarium.«
    »Ja. Der Kutscher wird wissen, wie man hinkommt.«
    »Ich mag nicht.«
    Milly runzelte die Stirn. »Wie bitte?«
    »Ich sagte, ich mag nicht.«
    »Ach wirklich? Du bist nicht die Einzige, die sich in andere Umstände gebracht hat. Ohne Rücksicht auf den Skandal! Ich bin diejenige, die sich um dich sorgen musste und mitten in der Nacht nach dem Doktor geschickt hat. Ich bin diejenige, die eine Krankenschwester ins Haus geholt hat, um dich zu pflegen, und jetzt sitzt du da und stellst dich krank, wo ich gern ein wenig Aufheiterung in mein Leben brächte.«
    »Mutter, ich habe das Kind gewollt!«, schluchzte Lucy Mae. »Ich wollte es unbedingt.«
    »Dann hadere mit Gott, nicht mit mir. Wenn wir morgen schönes Wetter haben, machen wir einen Ausflug. Also steh am Vormittag auf, kämm dich und sei um elf Uhr fertig!«
    Vielleicht hatte ihre Mutter ja recht, dachte Lucy Mae. Sie benahm sich selbstsüchtig. Doch sie hatte so sehr davon geträumt, ein Kind zu haben, das sie liebte und umsorgte; diese Träume hatten über das Säuglingsalter hinausgereicht in eine schöne Zukunft für das geliebte Kind, und es fiel so schwer, sie aufzugeben und nicht mehr um den Verlust zu weinen.
    Sie weinte noch einmal, als sie es Rosa erzählte, die mit ihr trauerte. Danach fühlte sie sich viel besser.
    Dies war der denkbar schlechteste Zeitpunkt zu verkünden, dass sie ein Kind erwartete, sagte Rosa sich, als sie zu Besuch kam und Lucy Mae ihr schluchzend von ihrem schlimmen Geschick berichtete. Rosa tat alles, um ihre Freundin zu trösten und Millys Einstellung, dass es so das Beste sei, zu ignorieren.
    Dann nahm sie ihre eigene Lage zum Anlass, das Thema zu wechseln.
    »Das Bild da, von der
Emma Jane
«, sagte sie zu Milly. »Waren Georgina und Jasin Heselwood auch an Bord?«
    »Allerdings«, sagte Milly. »Es war eine recht erlesene Gruppe von Passagieren, wenn man auf die Reise zurückblickt. Georgina war ungemein reizend, aber Jasin, Gott sei

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