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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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immer noch vor, Pauls Farm im Norden zu besuchen? Es kam mir vor, als hätte John Pace dich lieber wieder bei sich auf Kooramin?«
    »Ja, sie vermissen mich«, grinste er. »Aber sie werden ohne mich auskommen müssen. Sobald hier alles geregelt ist, geht es auf nach Oberon, um dem großen Bruder zu helfen. Ich kann nicht überall sein.«
    Später am Tag wurde er mit Mr.Harry Merriman, der eine schlechte Nase für Gewinner hatte, und seinem Freund Beresford bekannt gemacht, und zu seiner Überraschung entpuppten die beiden sich als äußerst interessante Männer. Ihre Erzählungen über ihre Reisen im nördlichen Queensland bewirkten, dass Duke sich wie ein grüner Junge vorkam. Alles nördlich des Wendekreis des Steinbocks faszinierte ihn.
    »Merriman hier«, erklärte Beresford, »hat vor, sich im Tal des Thomson River niederzulassen.«
    »Wo liegt das?«, fragte Duke.
    »Zu weit westlich, um auch nur daran zu denken«, lachte Beresford.
    »Ah«, nickte Duke, als könne er sich den Ort vorstellen.
    »Es liegt direkt am Rand der Zivilisation«, setzte Beresford hinzu. »Es ist Land der Kalkadoon.«
    »Woher weißt du das?« Merriman schien überrascht.
    »Weil den Polizisten in unserer Kaserne kürzlich von einem Mineralogen, der dorthin auf Safari gegangen ist, ein Vortrag über die Stämme im Hinterland gehalten wurde. Ich habe also recht?«
    »Könnte schon sein. Es gibt dort feindselige Schwarze, aber ich kenne ihre Stammesnamen nicht beziehungsweise weiß nicht, welche Gebiete sie bewohnen.«
    »Dann informiere dich besser. Diese Schwarzen haben einen schlechten Ruf. Schon mal Probleme gehabt?«
    »Einige.« Merriman zuckte die Achseln und wandte sich ab, als wolle er nicht darüber sprechen.
    »Unseren Informationen zufolge sind sie überaus angriffslustig«, beharrte Beresford. »Schlimmer als dieser Irukandji-Stamm oben am Palmer River. Und
die
sind schon ein mörderischer Haufen.«
    Dukes Interesse war geweckt. Er fragte sich, auf welche Probleme Merriman wohl gestoßen sein mochte.
    »Ist der Palmer River nach unserem Premierminister benannt worden?«, wollte Mrs.Forrest wissen.
    Beresford nickte. »Ja, ich glaube schon.«
    »Ach, wie interessant.« Als die Leute sich wieder zur Rennbahn aufmachten, blickte sie auf. »Du lieber Himmel, das muss das letzte Rennen sein. Aber sei’s drum. Ich bin ein bisschen müde und werde wohl den Heimweg antreten. Bleibt doch noch, wenn ihr wollt, ihr zwei«, erklärte sie Lucy Mae und Duke, aber zu seiner Enttäuschung wollte Lucy Mae auch aufbrechen.
    Während er sie zu ihrer Kutsche begleitete, wo der Fahrer auf sie wartete, überlegte er, Lucy Mae zum Essen einzuladen, jedoch ergab sich keine Gelegenheit dazu.
    »Am Samstag finden Reiterspiele statt«, rief ihre Mutter, als der Kutscher auf dem Bock Platz nahm. »Lucy Mae nimmt daran teil. Du musst unbedingt kommen!«
    »Ich werde da sein«, versprach er höflich.
    Er kehrte zur Rennbahn zurück und gesellte sich zu Beresford und Merriman an die Bar.
    »Ich habe mich gefragt«, wandte er sich an Merriman, »ob der Ort, zu dem Sie reisen, in der Nähe des Tals der Lagunen liegt?«
    »Sie meinen das Gebiet, das Leichhardt erforscht hat?«
    »Genau.«
    Beide Männer lachten.
    »Es liegt Hunderte Meilen südlich davon«, erklärte ihm Beresford. »Von Nähe kann also keine Rede sein, mein Freund. Wieso?«
    »Ich habe Besitz in diesem Tal.«
    »So?«, meinte Merriman. »Donnerwetter, eines Tages würde ich mir dieses Land gern einmal ansehen.«
    »Sofern es dann von Schwarzen gesäubert ist«, schränkte Beresford ein.
    »Reichlich grausam ausgedrückt, finde ich.« Merriman runzelte die Stirn.
    »Nun, fragen wir ihn doch. Ihr Land, Duke. Besteht dort Farmbetrieb?«
    »Noch nicht. Zu riskant. Zu viele Schwarze.«
    »Na bitte, Merriman. Es ist auch ein gefährliches Land. Werden Sie froh sein, wenn das Land für Weiße sicher gemacht worden ist, Duke?«
    »Das kann man wohl sagen!«
    Merriman schüttelte den Kopf. »Die Schwarzen sind nicht so schlimm, wie sie immer hingestellt werden. Wichtig ist, ihnen mit Respekt zu begegnen. So erhält man den Frieden.«
    »Mein Vater ist Schwarzen immer mit Respekt begegnet«, versetzte Duke. »Und hat sich stets für sie stark gemacht.«
    »Das höre ich gern.«
    »Tja, das kann ich mir denken. Aber die Schwarzen im Tal der Lagunen haben ihn umgebracht. Seien Sie also besser auf der Hut, mein Freund.«
     
    Das Thema der Aborigines war vergessen, als Marcus beim letzten Rennen vier

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