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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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und ich Toombye verlassen, müssten schon vierhundert Pfund dabei rausspringen. Wir sind immer noch ein wenig hin- und hergerissen, was den Verkauf angeht, wissen Sie.«
    »Leisten kann ich mir Toombye schon, nur muss es sich auch lohnen. Und wir müssten uns auf einen Preis einigen können«, sagte Duke nachdrücklich, unbeeindruckt von Murphys Geschichte.
    »Schön, dann warten Sie mal, ich hole eine Landvermessungskarte, damit Sie sich einen Überblick verschaffen können.«
    Duke beendete sein Mahl und nahm seinen Teller mit hinüber zur Bank. Dann kehrte Murphy zurück, räumte den Tisch ab und breitete die Karte darauf aus.
    Toombye, führte er aus, sei sechzehntausend Morgen groß. Ein Besitz von der Form eines Hundebeins, das alles umfasste: sowohl ausgedehntes, durch eine Reihe von Lagunen bewässertes Weideland als auch den bereits besichtigten Teil aus dicht mit Bäumen bestandenem Busch.
    »Von diesem Fenster hier«, sagte er, »können Sie den guten alten Ironstone Mountain sehen. Er liegt jenseits unserer Grenzen, aber zu seinen Füßen liegt ein Sumpf. Wenn Sie den je urbar machen wollten, würde der Gemeinderat Ihnen den für einen Pappenstiel geben.
    Wir haben hier rund zweitausend Rinder, ein guter, überschaubarer Besitz also und leicht zu führen. Wir halten mindestens fünfzig Pferde, und Maisie hat draußen ihre Mastschweine. Sie zieht gern Schweine groß. Dafür gibt’s nen guten Markt, sagt sie. Keine Ahnung, was das abwirft, damit will sie nie rausrücken. Hinten war früher ein Obstgarten, aber nachdem er von Insekten befallen wurde, kümmern wir uns nicht mehr darum. Wir lassen die Mangobäume und Bananenstauden einfach wachsen. Die haben die Vögel gesät …«
    Murphy redete weiter über Toombye und den Onkel, der die Farm erschlossen hatte, und Duke fragte sich, ob sie je wieder aus der Küche kämen. Aber schließlich säuberte Boss Murphy seine Pfeife und führte ihn über das Gelände, das die Männerunterkunft, das Küchengebäude, eine Schmiede und die üblichen Scheunen und Lagerhäuser mit einschloss, ehe er einem alten Schwarzen befahl, ihre Pferde zu holen.
    Dann trabten sie los, und Duke bemühte sich sehr, sich seine Begeisterung für dieses prächtige Anwesen nicht anmerken zu lassen.
    Sie ritten über offene Prärie, wo Rinderherden ruhig grasten, hin zu tiefen Lagunen, die von Schraubenpalmen gesäumt wurden, und besuchten ein Aborigine-Lager in einem leicht bewaldeten Gebiet in der Nähe der Lagune.
    »Ist das ein dauerhaft angelegtes Lager?«, wollte Duke wissen.
    »Ja. Einige der Burschen arbeiten als Viehhüter und drei der Frauen gehen Maisie zur Hand.«
    »Wie viele Schwarze gibt es hier insgesamt?«
    »Die kommen und gehen. Manchmal sind es um die hundert.«
    »Und sie machen Ihnen keine Schwierigkeiten?«
    »Nein. Einige trinken manchmal einen über den Durst, aber dann kriegen sie einen Tritt in den Hintern, und schon herrscht wieder Ruhe.«
    Duke nickte und ritt weiter. Ihm gefiel das gar nicht. Die Schwarzen hier wirkten wie ein wildes Pack. Die einzigen Schwarzen auf Kooramin waren Arbeiter, Männer wie Frauen, und ein paar Aborigine-Babys.
    Er war erleichtert, als sie ein weiteres Musterungslager erreichten, das von Snowy Drummond, einem Vorarbeiter mittleren Alters, geleitet wurde, dem Duke schon am Vortag begegnet war. Sie zählten gerade Ochsen, und als sie damit fertig waren, ritt Duke zu ihnen hinüber.
    »Schon irgendein Zeichen von den gestohlenen Pferden?«
    »Rein gar nichts! Die haben sich in Luft aufgelöst. Ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen.«
    »Was sagt die Polizei dazu?«
    »Was soll die schon sagen?« Drummond zuckte mit den Achseln. »Der Sergeant und sein Assistent sind herumgestreift und haben nach Spuren gesucht, aber dafür war es ein bisschen spät. Als die Pferde verschwunden sind, bei dem Tanz, da hat es von Leuten nur so gewimmelt. Und gestern Abend hat es geregnet. Welche Spuren also?«
    »Was macht ihr hier gerade?«
    »Wir müssen noch eine Herde mit Brandzeichen versehen, dann treiben wir sie auf trockenere Weiden.«
    »Soweit ich das sehen konnte, sind die Rinder in gutem Zustand.«
    »Ja, die Verkäufe in Rockhampton gehen bald los. Es entwickelt sich mehr und mehr zu einem bedeutenden Umschlagplatz für Rindfleisch, und das ist gut fürs Geschäft.«
    »Das glaube ich gern«, nickte Duke. Unvermittelt kam ihm sein Bruder in den Sinn. Vermutlich handelte er dort auch mit Vieh. Aber er wollte nicht über Paul

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