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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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nachdenken. Dafür war er zu begeistert von dieser schönen Farm.
    In einem Behelfslager nahmen er und Murphy eine Mahlzeit ein und machten sich dann auf den Heimweg. Sie kamen an einer weiteren Rinderherde vorbei, die von zwei berittenen schwarzen Jungen bewacht wurde, und Duke bemerkte einen üblen Geruch, der aus der Richtung einer ungewöhnlichen Umzäunung kam. Sie war aus Baumstämmen gemacht, die allerdings, anders als die gewöhnlichen zwei, drei Querlatten, nah aneinander angebracht waren.
    »Wozu der Zaun?«
    »Oh«, erwiderte Murphy geistesabwesend. »Das ist ein Krokodilszaun. Auf der anderen Seite liegt der Sumpf.«
    Duke erschrak. »Es sind Krokodile im Sumpf?«
    »Gewiss, aber die tun einem nichts, wenn man nicht hinter den Zaun geht. Der einzige andere Weg führt durch dichten Busch, und den eigens zu roden lohnt sich nicht.«
    Duke unterdrückte das Unbehagen, das die Krokodile in ihm auslösten.
    Obgleich er erst einen Teil dieses schönen und malerischen Anwesens gesehen hatte, war er ganz und gar hingerissen und wild entschlossen, es zu kaufen.
    An diesem Abend kamen sie dann bei einer Flasche Rum zur Sache.
    »Im Tal der Lagunen besitze ich auch noch ein gutes Stück Land«, erklärte Duke Murphy. »Wie wär’s, wenn ich einen Teil damit bezahlen würde?«
    »Noch nie davon gehört. Wo liegt das?«
    »Im Norden. Landeinwärts von Cardwell.«
    »Das liegt ja fast am Cape York. Das soll wohl ein Scherz sein, Junge! Mein Onkel hat Speeren getrotzt. Ich kann darauf verzichten. Nein, Geld auf die Hand!«
    »Aber vierhundert sind viel zu viel dafür, dass der halbe Besitz aus Busch und Felsen besteht!«
    »Ach was. Sehen Sie sich die Karte noch einmal an. Es ist verdammt gutes Weideland. Und tausend Rinder kriegen Sie von mir noch obendrein. Den Rest kaufen Sie ab. Ich versteigere sie.«
    »Da wäre noch etwas«, meinte Duke. »Wie viele sind es? Wie viele Rinder befinden sich augenblicklich da draußen?«
    »Nun, Sie haben ja eine Menge gesehen, aber die Jungs arbeiten daran. Praktisch, dass Sie genau in der Zeit gekommen sind, in der wir sie zusammentreiben. Snowy schätzt, dass wir sie in ein paar Tagen gezählt haben. Jetzt zu den Pferden. Ich könnte sie Ihnen noch obendrauf geben. Oder Sie können aussuchen, welche Sie haben wollen.«
    Duke wurde nervös. Der Preis schnellte in die Höhe. Er hatte sich eingebildet, hier im wenig bekannten und abgelegenen Queensland ein Anwesen zu einem niedrigen Preis erstehen zu können, aber günstig war Toombye beileibe nicht. Andererseits, wie sähe dann wohl ein günstiges Anwesen aus?
    Eigentlich sollte er lieber noch ein Weilchen warten. Mit Harry Merriman in Verbindung treten und darüber nachdenken, in der Nähe von Cloncurry von der Regierung ein Stück Land zu pachten, das dort billig zu haben war. Beresford hatte gesagt, Harry würde ein Vermögen damit machen, wenn er von Anfang an dabei war. Noch war es nicht zu spät, sich in die Ränge der reichen Landnehmer einzugliedern, wie sein Vater und Rivadavia es in frühen Zeiten gemacht hatten.
    Wenn doch Pace bloß noch leben würde. Er war von einem solchen Tatendrang, solch einem Hunger auf Land beseelt gewesen. Hätte er die Möglichkeit dazu gehabt, dann hätte er weitergemacht und Millionen gescheffelt.
    Duke wusste, dass er diesen Antrieb nicht geerbt hatte.
    Er wollte nicht bei null anfangen, wie Harry es tat. Wie sein Vater es getan hatte. Land roden. Rinder dorthin treiben. Dämme bauen und Unterkünfte … Und das hier war ein nettes kleines Gehöft. Gut in Schuss. Gut eingeführt.
    Am Ende schüttelten sie sich bei dreihundertundachtzig die Hände. Duke hoffte, das Geld zusammenkratzen zu können. Zudem hatte er vor, sein Land im Tal der Lagunen zu verkaufen, um einen Teil der Kosten zu decken.
    Vor Freude über seinen Besitz konnte er in dieser Nacht nicht schlafen. Endlich unabhängig!
    Nun konnte er nach Oberon reiten und seinen Leuten einen Besuch abstatten.
     
    »Wo zum Teufel bist du gewesen?«, brüllte Paul. »Ich habe dir gesagt, dass ich zurückmuss, um die Musterung durchzuführen. Du hast gesagt, du hilfst, aber was tust du? Kreuzt erst auf, wenn wir fast fertig sind!«
    »Dann habt ihr mich ja doch nicht gebraucht.« Duke zuckte mit den Achseln.
    »Verdammt, darum geht es nicht!«
    Ein Ochse scherte aus einer Herde aus, die von drei Viehhütern zum Mustern eingepfercht wurde. Paul setzte ihm mit seinem Pferd hinterher, und der erschreckte Nelson bäumte sich auf und sprang

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