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Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Titel: Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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treiben. Der Mangel an finanziellen Mitteln würde den Druck auf sie erhöhen. Vielleicht würde es ausreichen, wenn er sie dazu bringen könnte, sein Angebot anzunehmen, das nach den Worten seines Großvaters sehr großzügig, für Luke aber lediglich fair war.
    »Also?« Basil wurde langsam ungeduldig. »Soll ich das Darlehen ablehnen?«
    Lukes Geschäftssinn signalisierte ihm Zustimmung, aber merkwürdigerweise sagte sein Herz nein. Du lieber Gott, was war bloß mit ihm los? Er wollte nicht, dass Carla Erfolg hatte. Es war in seinem Interesse, wenn sie scheiterte und so rasch wie möglich und für immer aus dem Barossa Valley und dem Leben der Stenmarks verschwinden würde. Das war der Wunsch seines verbitterten Großvaters, der ihm sehr dankbar sein würde, wenn er ihm den Wunsch erfüllte. Aus purem Widerspruchsgeist liefen seine Gedanken jedoch in eine völlig andere, subtilere Richtung. Wenn sie das Darlehen bekam und das Geld immer noch nicht reichte, würde sie an die Wand gedrängt werden und hätte keine andere Möglichkeit, als zu verkaufen. Auf lange Sicht gesehen, wäre das die bessere Lösung, denn sie würde
Sundown Crossing, ohne es zu verkaufen, sofort verlassen müssen. Doch wenn sie das Geld schuldete und es nicht zurückzahlen konnte, würde das zwangsläufig zu einem für Rhein-Schloss positiven Ergebnis führen.
    Er traf seinen Entschluss. »Geben Sie ihr, was sie benötigt, aber sagen Sie ihr klipp und klar, dass sie das Darlehen nicht aufstocken oder verlängern kann. Beobachten Sie genau, ob sie die Rückzahlungen leistet. Wenn sie gar nicht oder nicht rechtzeitig zahlt, wissen Sie, was Sie zu tun haben.« Er ließ dem Bankmanager einige Sekunden Zeit, um dies zu verdauen. »Verstehen Sie, was ich damit sagen will, Basil?«
    Basils Adamsapfel hüpfte erneut auf und ab. »Ganz gewiss. Alles, was Sie sagen, Luke.«
    Luke verabschiedete sich und legte den Hörer auf. Er saß eine Zeit lang reglos in dem bequemen Ledersessel und überlegte, wie er diese Entscheidung seiner Familie schmackhaft machen konnte.
     
    Wenn Carla auf den Weg geachtet hätte, anstatt Walt Conrad neugierig anzustarren, der sich auf der anderen Straßenseite mit Josh unterhielt - offensichtlich hatten die Männer eine Auseinandersetzung -, wäre sie nicht mit Luke Michaels zusammengestoßen, der gerade aus einem Gebäude in der Second Street kam. Der Stapel mit den zusammengerollten Plänen, die sie bei sich trug, rutschte ihr dabei aus der Hand und fiel auf den Bürgersteig.
    »Verdammt noch mal, warum passt du nicht auf, wohin du gehst?«, wütete Carla. Sie kniete sich hin, um die Pläne aufzuheben, die sie gerade aus der Druckerei geholt hatte.
    »Du hast nicht aufgepasst«, entgegnete Luke. Ihre Gereiztheit amüsierte ihn. Dann sah er, warum sie abgelenkt
worden war. Er wusste, dass Josh mit ihr ausging. Das passte ihm gar nicht, weil er wusste, was Josh Aldrich für ein Typ war. Ehrgeizig, schmierig, gerissen waren Adjektive, die ihm sofort in den Sinn kamen, obwohl er seinen Job auf Rhein-Schloss gut machte. Josh war seiner Tante Lisel ähnlich - beide betrachteten das jeweils andere Geschlecht als Freiwild, und es gab für sie nur wenige Regeln, um das zu kriegen, was sie haben wollten.
    »Ich helfe dir«, bot Luke an und bückte sich, um einen Plan aufzuheben, der in den Rinnstein gerollt war.
    »Ich brauche keine Hilfe von einem Stenmark«, blaffte Carla ihn an und sammelte in fliegender Hast die Pläne ein.
    »Vielleicht nicht.« Er warf einen vielsagenden Blick in Joshs Richtung. »Ich nehme an, du bist es nicht gewohnt, einen Mann um dich zu haben.« Ihre Wangen färbten sich rosa, und er wusste, dass seine bissige Bemerkung angekommen war.
    Sie starrte ihn wütend an, sagte aber nichts, während sie versuchte, um ihn herumzugehen.
    »Ich habe gehört, dass die Dinge auf Sundown Crossing gut laufen und eine gute Ernte bevorsteht«, sagte er vorsichtig, weil er sich aus irgendeinem Grund, der nicht plausibel war, noch länger mit ihr unterhalten wollte.
    »Hast du Spione angestellt, die dir regelmäßig über die Vorgänge auf unserem Weingut Bericht erstatten?«
    Er zuckte die Schultern. »Das ist das, was man sich so erzählt. Es gibt nur wenige Geheimnisse im Valley.«
    »Das ist gut. Ich mag nämlich keine Geheimnisse«, entgegnete sie giftig und presste die Lippen aufeinander.
    »Erlaube mir, dass ich dir einen kostenlosen Ratschlag gebe, Carla, ohne irgendwelche Bedingungen daran zu knüpfen. Ich habe

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