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Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Titel: Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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mitbekommen, dass bald Erntezeit im Barossa Valley ist.«
    Angie nickte. »Sie kommunizieren untereinander. Bald wimmelt es hier nur so von Touristen und Traubenpflückern.«
    Carla stand auf, räumte die Frühstücksteller und Tassen zusammen und spülte sie ab. »Ich springe kurz unter die Dusche, ehe Sam zurückkommt. Fährst du ihn und die Loongs heute Abend in die Stadt?«
    »Natürlich«, stimmte Angie zu. »Um wie viel Uhr?«
    »Sagen wir um Viertel vor sieben. Paul und ich treffen euch dann im Restaurant.«
    »Oh, Paul kommt auch.« Angie wackelte mit den Augenbrauen. »Josh nicht?«
    »Ich konnte es nicht übers Herz bringen, Paul nicht einzuladen, da er so... hilfsbereit war. Josh hat heute Abend etwas vor«, sagte Carla, wohl wissend, dass dies eine ziemlich lahme Ausrede war. Obwohl sie Angie mochte, sollte diese endlich damit aufhören, sie zu verkuppeln. Sie war mit ihrem Leben absolut zufrieden und brauchte keinen Mann, um... vollkommen zu sein.
     
    Sams Geburtstagskuchen mit den Kerzen stand in der Küche des Restaurants bereit, und Paul und Carla warteten darauf, dass die Loongs, Angie und Sam endlich kamen. Sie saßen auf der Terrasse des großen Restaurants, die eine Pergola für solche warmen Abende hatte.
    Paul bestellte eine Flasche Weißwein. Er saß Carla gegenüber und lächelte über ihre wachsende Nervosität. »Sie sind ja aufgeregter als Sam über seinen Geburtstag.«

    »Es ist sein erster Geburtstag ohne seinen Großvater. Ich hoffe, dass er nicht traurig ist. Er ist ziemlich sensibel, wissen Sie«, antwortete Carla. Es fiel ihr auf, wie gut Paul in seinem Anzug und der Krawatte aussah. Für diesen besonderen Anlass hatte er sich in Schale geworfen.
    »Genau wie seine Mutter«, scherzte Paul und beobachtete, wie sie mit dem Besteck herumspielte.
    Als Antwort streckte sie ihm die Zunge raus und grinste. Dann brachte der Ober den Wein und schenkte ihnen ein.
    Paul hob sein Glas und prostete ihr lächelnd zu: »Auf einen angenehmen Abend.« Danach nahm sein Gesicht einen ernsten Ausdruck an, und er sagte nachdenklich: »Lisa und ich sind immer in dieses Restaurant gegangen, wenn es einen besonderen Anlass gab, wissen Sie.« Dann korrigierte er sich und schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich können Sie das nicht wissen.«
    »Weckt das traurige Erinnerungen in Ihnen?«
    Er atmete tief durch und dachte einen Augenblick nach. »Ja, aber die meisten sind doch glückliche. Wir hatten eine wunderbare Beziehung. Lisa war eine willensstarke Frau«, er hob vielsagend die Augenbraue, »genau wie noch jemand, den ich kenne. Ich wollte ein Jahr lang nicht, dass sie nach Botswana ging, aber sie bestand darauf, weil die Menschen sie dort brauchten. Sie meinte, ihr würde schon nichts passieren.«
    »Ich verstehe«, sagte Carla und fügte hinzu: »Ich hatte immer ein ungutes Gefühl, wenn Derek zur See fuhr, aber er liebte seine Arbeit, und er sagte, dass es selten Unfälle auf dem Meer gibt.« Sie sah zur Seite und murmelte: »Für ihn war es einer zu viel.«
    Paul nickte verständnisvoll. »Nachdem Lisa weg war, war ich damit beschäftigt, das Haus zu bauen. Ich wollte es fertig haben, wenn sie zurückkam.« Seine Stimme wurde
leiser, so als würde er laut denken. »Und nach... Sie wissen schon, hatte ich etwas, worauf ich mich konzentrieren konnte.«
    Carla lächelte ihn sanft an. Paul sprach nur selten über Menschen, die eine wichtige Rolle in seinem Leben gespielt hatten. Nicht dass er wortkarg war. Aber vermutlich lag es daran, dass er dachte, die Leute würden sich nicht dafür interessieren. Nur Angie konnte ihn dazu bringen, über sich selbst zu reden. Sie wusste nun, was ihn ins Barossa Valley gebracht hatte: die Krankheit seines Onkels. Seine Eltern waren gestorben, als er noch sehr jung war. Er hatte eine Schwester, die mit ihrem Mann in Dänemark lebte. Vor langer Zeit hatte er davon geträumt, professioneller Basketballspieler zu werden. Doch hatte ihn eine Knieoperation, die nicht so erfolgreich verlaufen war, für immer am Spielen gehindert.
    Carla wurde klar, dass er gefühlsmäßig nach wie vor an seiner verstorbenen Verlobten hing. O ja. Sie wusste, dass man Liebe nicht einfach an- und abstellen konnte wie einen Wasserhahn. Weiter kam sie mit ihren schmerzlichen Gedanken nicht, denn in diesem Moment tauchten die Loongs, Sam und Angie auf, und in den folgenden Minuten war sie damit beschäftigt, ihnen ihre Plätze zuzuweisen, Getränke zu bestellen und sich um das Menü zu

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