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Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Titel: Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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Tran, der eine rastlose Seele war und eine Schwäche für Glücksspiele hatte - jetzt zufrieden waren. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatten sie ein vernünftiges Dach über dem Kopf, verdienten regelmäßig Geld und konnten es sich leisten, gut zu essen. Da Kim ein besonderes Talent dafür hatte, jeden Dollar, den sie verdienten, auf vernünftige Art und Weise auszugeben, glaubte Angie, dass sie von dem, was sie verdienten, auch noch etwas sparen konnten.
    Frustriert warf sie den Stift auf den Schreibblock, auf dem sie die Zahlen aufgelistet hatte, und rieb sich die Müdigkeit aus den Augen. Sie hatte alles Mögliche versucht, die ihnen zur Verfügung stehenden Geldmittel zu strecken, aber sie konnte Carla nicht ständig ein falsches Gefühl der Sicherheit geben und so tun, als ob alles in Ordnung wäre, wenn das Gegenteil der Fall war.
    Als könne sie Angies Gedanken lesen, tauchte Carla plötzlich an der Tür zum Büro auf. Sie trug ein blaues, überlanges Nachthemd, das ihr bis zu den Knien reichte. »Arbeitest du immer noch? Es ist schon fast Mitternacht.« Sie setzte sich auf den Stuhl neben Angies Schreibtisch und betrachtete Angies müdes Gesicht. Etwas in dem Ausdruck der älteren Frau verriet ihr, wie besorgt Angie war. Sie hatten vereinbart, dass Angie sich um die finanziellen Dinge im Zusammenhang mit dem Weingut kümmern sollte, da sie eine Menge Erfahrung darin hatte. Aber während
Carla einen Blick auf die Zahlen auf dem Schreibblock warf, schien es dort eine ganze Reihe von Berechnungen zu geben, die Angies Besorgnis auf Carla übertrugen.
    »Was ist los?«
    Angie kniff den Mund zusammen, wie sie es immer tat, wenn sie sich Sorgen machte. »Ich habe die Finanzen überprüft. Die Verbesserungen, die wir vorgenommen haben, haben mehr Geld verschlungen, als ich vermutet habe, obwohl ich die zehnprozentige Fluktuationsrate mit einkalkuliert habe.« Sie nahm einen Bogen mit dem Briefkopf der National Bank in die Hand. »Wir haben nur noch etwas über tausend Dollar auf dem Konto und müssen aufhören, an der Grenze zum Oakland Estate die Felder umzupflügen. Wir können uns weder den Fahrer noch den Traktor leisten und müssen das Bepflanzungsprogramm einstellen.«
    Carla nahm Angies Worte mit erstaunlicher Gelassenheit auf. »Okay, aber den reifen Weinstöcken geht es doch gut, oder? Sie hängen voller Trauben. Du sagtest, dass wir eine Rekordernte erwarten können.«
    »Ja, aber erst Ende des Sommers. Dann müssen wir entscheiden, ob wir die Ernte an eine größere Weinkellerei verkaufen, damit wir sofort wieder flüssig sind, oder ob wir sie selbst abfüllen. Wenn wir uns für Letzteres entscheiden, hätten wir wahrscheinlich ein weiteres Jahr lang kein nennenswertes Einkommen.«
    Hochkonzentriert fuhr Carla durch ihr Haar und strich sich die rotgoldenen Locken aus dem Gesicht. »Ich dachte, wir hätten uns bereits für die zweite Möglichkeit entschieden, weil die Weinkellerei in gutem Zustand ist und die Gewinne höher sein würden.«
    »Das war, als ich noch annahm, dass unsere Finanzen für ein weiteres Jahr ausreichen. Dein Verdienst bei Paul ist außerordentlich
hilfreich, er bezahlt dich großzügig, denke ich. Aber es reicht nicht aus, um das Defizit auszugleichen.«
    Carla ließ die Schultern sinken, und ihre Enttäuschung angesichts dieser veränderten Situation war offensichtlich. »Wir sind so weit gekommen, Angie, und haben so viel erreicht.« Ihr so perfekt geschwungener Mund spannte sich an. »Willst du damit sagen, wir sollten aufgeben? Das wäre Wasser auf die Mühlen der Stenmarks.«
    »Ich weiß.« Angie tätschelte Carlas Hand in dem Versuch, ihre Enttäuschung zu lindern. »Ich habe mir deswegen eine Menge Gedanken gemacht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Wir könnten uns einen Teilhaber besorgen, einen stillen Teilhaber. Jemand, der in das Weingut investieren will.« Angie bemerkte Carlas skeptischen Blick. »Okay. Wir haben noch dreihundert Ar, die unbebaut sind. Wir könnten einige davon Oaklands anbieten. Vielleicht sind sie daran interessiert.«
    »Auf keinen Fall!« Carla schüttelte heftig den Kopf, und ihre Stimme klirrte geradezu vor Entschlossenheit. »Ich werde keinen einzigen Hektar opfern, das würde Sam und Dad gewiss nicht gefallen. Außerdem handelt es sich um mein Erbe. Dad hat all die Jahre daran festgehalten, damit wir es wieder aufbauen können.« Sie verstummte, als sie Angies fragenden Blick wahrnahm. Ja, was konnten sie tun? Sie hatten keine

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