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Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition)

Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition)

Titel: Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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oder?“
    Colt wusste, dass der Vormittag emotional sehr anstrengend für sie gewesen war, aber er hatte das Gefühl, dass an ihrer Geschichte über Janice mehr dran war, als sie zugeben wollte. Er wollte ihr helfen, doch dazu musste er erst mal ihr Vertrauen gewinnen.
    „Nein, ich habe mir den ganzen Tag freigenommen“, antwortete er. „Hank ist heute für die Ranch zuständig. Ich glaube, wir können beide mal eine Pause von unseren Problemen gebrauchen. Lassen Sie uns doch nach unserer Rückkehr zusammen ausreiten. Ich helfe Ihnen auch dabei.“
    Sie sah ihn erschrocken an. „Gehört das wirklich zu meinem Job?“
    Colts Griff ums Lenkrad verfestigte sich unwillkürlich. „Nur, wenn Sie es wollen.“ Er sah, dass sie sich auf die volle Unterlippe biss.
    „Ehrlich gesagt habe ich Angst vor Pferden“, gestand sie nach ein paar Sekunden.
    Colt entspannt sich wieder etwas. „Warum?“
    „Ein Freund meines Vaters hatte Pferde, als ich klein war. Wir sind öfter in den Stall gegangen, um sie uns anzusehen. Einmal habe ich ein Tier mit Heu gefüttert, aber ich bin zu dicht rangegangen, und es hat mich in den Knöchel getreten. Ich habe noch immer eine kleine Narbe.“
    Colt unterdrückte den Impuls, sie in die Arme zu nehmen. Offensichtlich konnte er nicht die Hände von ihr lassen. „Dann wird es vielleicht Zeit, diese Angst abzulegen. Wir haben eine sehr geduldige und sanfte Stute namens Carrot Top. Ich könnte Sie beide miteinander bekannt machen, und dann entscheiden Sie, ob Sie die Beziehung fortsetzen wollen.“
    Geena musste wider Willen lachen. „Colt …“
    Er liebte ihr Lachen. Heute hörte er es allerdings zum ersten Mal. „Überlegen Sie es sich und sagen Sie mir Bescheid, wenn wir wieder auf der Ranch sind.“
    „Nach der nächsten Anhöhe sind wir da. Machen Sie sich auf einen tollen Anblick gefasst.“
    Geena, die Colts Wallach Digger auf Carrot Top folgte, nutzte die Chance, verstohlen das Muskelspiel an Colts Rücken und Schultern zu betrachten. Niemand verkörperte maskuline Schönheit besser als er.
    Nach einer halben Stunde im Sattel war sie längst nicht mehr so nervös wie am Anfang. Der Ausritt hatte sie zwar große Überwindung gekostet, aber die großartige Landschaft um sie herum entschädigte für vieles. Außerdem war Colt unglaublich geduldig und lieb mit ihr gewesen. Einmal hatte er ihr sogar den rechten Cowboystiefel ausgezogen und die Narbe an ihrem Knöchel berührt – eine so erotische Geste, dass Geena vor Schreck fast aus dem Sattel gekippt wäre.
    Sie liebte ihn, aber ihr war bewusst, dass sie mit dem Feuer spielte. Für jede Minute, die sie mit Colt verbrachte, würde sie eines Tages einen hohen Preis zahlen müssen. Klar, es knisterte zwischen ihnen, aber die Vorstellung, dass er tiefere Gefühle für sie empfand, war ein Trugschluss. Colt war schon einmal verheiratet gewesen und danach aus gutem Grund Single geblieben. Was sollte sich daran ändern? Sie war nur seine Haushälterin, verdammt noch mal!
    In Zukunft würde sie ihm aus dem Weg gehen müssen, um ihr Herz zu schützen, aber heute war es dafür leider schon zu spät.
    „Oh!“, rief sie plötzlich begeistert und schob sich ihren Cowboyhut in den Nacken. „Der Anblick ist ja wunderschön! Diese Blumen sind wirklich unbeschreiblich. Kein Wunder, dass Custer darüber geschrieben hat. Sie haben Glück, so etwas praktisch im eigenen Garten zu haben.“
    Colt sah sie prüfend an. „Dann tut es Ihnen also nicht leid, aufs Pferd gestiegen zu sein?“
    „Wie sollte es?“, antwortete sie. „Am liebsten würde ich mich sofort in den Blumen wälzen.“ Im nächsten Augenblick hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Hoffentlich war ihm nicht aufgefallen, wie zweideutig das klang. Obwohl sie sich insgeheim vorstellen konnte, sich zusammen mit ihm in den Blumen zu wälzen …
    „Sie haben sich bisher wacker geschlagen, Geena, aber ich glaube, für heute sind Sie genug geritten. Wenn ich Sie noch länger hier draußen aufhalte, werden Sie Ihre Muskeln heute Abend so empfindlich spüren, dass Sie mich noch verfluchen.“
    Sie lächelte. „Bisher spüre ich nichts.“
    „Das kommt noch“, antwortete er belustigt. „Wir reiten nächsten Samstag zum Gipfel“, fügte Colt hinzu und ritt an ihr vorbei.
    Geena gab keine Antwort. Sie hatte nämlich nicht vor, es zu einem nächsten Mal kommen zu lassen. Je öfter sie mit ihm ausritt, desto schwerer würde es ihr fallen, Abschied von ihm zu nehmen. Würde er

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