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Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition)

Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition)

Titel: Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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sie bitten, seine Frau zu werden, dann liebend gern, aber das war utopisch. Außerdem hatte sie andere Pläne.
    Innerlich seufzend drehte sie ihr Pferd um und folgte Colt den Hügel hinab. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie kaum sprachen.
    Im Stall angekommen, beeilte sie sich, aus dem Sattel zu steigen, bevor Colt ihr helfen konnte. Sie musste unbedingt vermeiden, dass er sie wieder berührte. „Soll ich Carrot Top jetzt abreiben?“, fragte sie.
    Als er den Blick an ihr hinunterwandern ließ, wurde ihr ganz heiß. „Nein, das ist mein Job“, antwortete er. „Sie brauchen jetzt erst mal ein anständiges Bad.“
    Wie es wohl wäre, gemeinsam mit ihm zu baden? „Gute Idee. Danke für den Ausritt. Bis später dann.“
    Sie rannte förmlich den Hügel zum Haus hinunter und eilte in ihr Zimmer. Gut, dass ihr niemand von der Familie über den Weg gelaufen war. Nach einer kurzen Dusche zog sie sich saubere Jeans und eine kurzärmelige durchsichtige Bluse über und war wieder startklar. Hoffentlich war Colt noch im Stall. Bis er sah, dass sie weggefahren war, würde sie sonst nämlich schon in Sundance sein, zwölf Meilen von ihm entfernt.
    Auf dem Weg durch die Stadt vorhin hatte sie einen Schönheitssalon entdeckt, bei dem man sich nicht vorher anmelden konnte. Sie parkte davor und ging hinein. Die junge Frau hinterm Tresen teilte ihr mit, dass sie zehn Minuten warten musste.
    Kein Problem, dachte Geena und holte sich eine Zeitschrift. Sie setzte sich und blätterte darin herum, ohne wirklich zu lesen, was dort stand. Der Tag mit Colt steckte ihr noch immer in den Knochen.
    Als eine der Angestellten sie aufrief, legte sie die Zeitung weg und setzte sich auf einen der Frisierstühle. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte die Frau.
    Geena musterte sich im Spiegel. „Ich brauche eine neue Frisur.“ Sie hatte das Haar seit der Mittelstufe nicht mehr kurz getragen. „Ich koche beruflich viel und muss mir das Haar daher immer flechten oder hochstecken. Eigentlich habe ich Naturwellen. Wie wär’s mit einem praktischen Bob?“
    „Sie haben das ideale Gesicht dafür. Überlassen Sie das Ganze ruhig mir.“
    Als Geena eine halbe Stunde später den Salon verließ, fühlte sie sich um mehrere Pfund leichter, was nicht nur an dem fehlenden Haar lag, sondern auch daran, dass sie endlich anders aussah als zur Zeit ihrer Verhaftung und im Gefängnis. Zudem hatte ihr der heutige Besuch an Todds Grab eine schwere Last von den Schultern genommen. Endlich hatte sie Abschied von ihm nehmen können.
    Noch so eine Sache, die sie Colt zu verdanken hatte. Er hatte so unendlich viel für sie getan, dass sie vermutlich für immer in seiner Schuld stehen würde. Aber vielleicht fiel ihr ja eines Tages ein, wie sie sich bei ihm revanchieren konnte. Zunächst musste sie jedoch Janice finden – allein. Wenn sie Mr Phelps traf, würde sie ihn nach einem guten Anwalt fragen.
    Nach diesem Entschluss holte Geena die Post ab und entschied spontan, noch bei dem Laden vorbeizufahren, in dem sie ihre Cowboysachen gekauft hatte. Falls Steve da war, würde sie kurz Hallo sagen und einfach abwarten, was passierte.
    Als sie kurz darauf vor dem Laden ankam, stellte sie fest, dass er samstags schon um halb sechs schloss. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Viertel vor sechs. Sie drehte sich um und ging zu ihrem Wagen zurück.
    „Ms Williams?“, hörte sie kurz darauf eine männliche Stimme rufen.
    Es war Steve! „Hi!“, rief sie erfreut. „Ich bin überrascht, dass Sie sich noch an meinen Namen erinnern.“
    Er grinste. „Soll das ein Witz sein? Ich hatte schon gehofft, dass Sie mal wieder vorbeikommen. Sind Sie wieder mit Ihrem Chef in der Stadt?“
    Geena lachte. „Nein, heute habe ich meinen freien Tag. Ich hatte ein paar Besorgungen zu erledigen und wollte demnächst eine Kleinigkeit essen gehen.“
    „Was für ein Zufall. Ich war gerade auf dem Weg nach draußen, als ich Sie durch die Tür sah, war mir jedoch nicht sicher, ob ich Sie richtig erkannt habe. Sie haben sich die Haare schneiden lassen. Gefällt mir.“
    „Danke. Ist mal eine nette Abwechslung.“
    „Wie wär’s, wenn wir um die Ecke eine Pizza essen gehen? Nebenan ist ein Kino. Wir könnten uns hinterher einen Film ansehen, wenn Sie wollen.“
    „Klingt gut.“
    Drei Stunden später verließen sie das Kino, und Steve begleitete Geena zurück zum Truck. „Ich bin heute Abend zu einer Privatparty beim Lariat Club eingeladen“, erzählte er, als sie ankamen.

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