Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition)
Seine Augen glühten. „Sie haben sich die Haare abschneiden lassen.“
„Das wollte ich schon, seit ich aus dem Gefängnis kam.“
„Sie sind so oder so eine schöne Frau, Geena. Deshalb muss ich das hier jetzt einfach tun.“ Er küsste sie, bevor sie ihn daran hindern konnte.
Ihr Körper reagierte so heftig, dass sie sich nicht wehrte, als er sie gegen den Truck drängte und immer und immer wieder küsste. Aufstöhnend vergaß sie alles andere um sich herum, schlang die Arme um seinen Hals und presste sich hingebungsvoll an ihn. Am liebsten wäre sie mit ihm verschmolzen.
Sie zitterte vor Begierde, als er die Lippen schließlich von ihrem Mund löste. Während sie nach Luft rang, bedeckte er ihren Hals mit Küssen und presste das Gesicht in ihr Haar. „Erzähl mir, was wirklich passiert ist, nachdem du verhaftet worden bist. Hattest du den Verdacht, dass Kevin mit der Freundin deines Bruders weggezogen ist, als er sich nicht bei dir meldete?“
Was? Wie kam er denn auf so etwas?
„Colt …“ Er hatte sie anscheinend gründlich missverstanden. „Das habe ich nie gedacht. Nein, ich bin nur misstrauisch geworden, was Männer angeht. Auf dem College hatte ich mich in einen Mann verliebt und dachte, wir würden heiraten. Wir hatten ein paar Kurse zusammen, und es war eine wunderschöne Zeit. Aber ich erfuhr über eine Freundin, dass er mich belogen hatte, als er behauptete, geschieden zu sein.“
Colt zog sie liebevoll an sich.
„Er sagte, die Scheidung sei nur eine Frage der Zeit, und flehte mich an, ihn nicht zu verlassen, aber ich hatte das Vertrauen in ihn verloren. Irgendwann kam ich über ihn hinweg und war mit anderen Männern zusammen, darunter auch Kevin, aber niemand bedeutete mir wirklich etwas. Es ist schwierig, wieder Vertrauen zu jemandem zu fassen, wenn man mal belogen wurde.“
Colt ließ die Hände an ihren Armen hochgleiten und schüttelte sie sanft, damit sie ihn ansah. „Hast du denn nicht das Gefühl, mir vertrauen zu können?“
„Du weißt, dass ich dir vertraue!“
„Dann erklär mir, warum ich dir nicht dabei helfen darf, die Frau zu finden, die deine Sachen gestohlen hat!“
„Erstens ist das nicht dein Problem, und zweitens will ich dir nicht noch mehr zur Last fallen. Du hast schon mehr als genug für mich getan, und du hast selbst gesagt, dass du dich manchmal von der ganzen Verantwortung erdrückt fühlst.“
„Wovon redest du überhaupt?“
„Ich bin nicht die typische Haushälterin. Glaubst du, ich weiß nicht, dass deine Familie sich Fragen über mich stellt? Wenn sie wüssten, wer ich bin, wären sie bestimmt nicht begeistert, dass du mich eingestellt hast.“
Colt presste die Zähne zusammen. „Ich hatte recht“, flüsterte er wütend. „Du brauchst Hilfe. Hast du die Therapeutin schon angerufen?“
„Nein, und das habe ich auch nicht vor. Ich werde mir jemanden in meiner Nähe suchen, wenn ich mich irgendwo niedergelassen habe.“
Seine Miene verfinsterte sich. „Du verschweigst mir doch irgendetwas“, stieß er hervor. „Du hast einfach nur Angst.“
„Ich könnte dir das Gleiche vorwerfen“, schoss sie zurück.
Finster zog er die Augenbrauen zusammen. „Das musst du mir erklären.“
„Abgesehen von deiner beiläufigen Bemerkung, dass du nach deiner Hochzeit das Stierwrestling aufgegeben hast, weiß ich absolut nichts über dein Privatleben. Ich habe nie nach deiner Ex-Frau gefragt, aber nur, weil ich dachte, dass ich nicht das Recht dazu habe.“
Er schwieg einen Moment. „Touché“, sagte er und ließ sie los.
Geena fiel es schwer, die Fassung zu wahren, als er nichts hinzufügte. Offensichtlich war er immer noch nicht bereit, sich ihr zu öffnen. „Warum einigen wir uns nicht einfach darauf, dass das hier für uns beide nicht das Richtige ist?“, fragte sie irgendwann. In der Dämmerung sah sein Gesicht ganz blass aus. „Bevor ich’s vergesse, hier ist deine Post.“ Geena öffnete ihre Handtasche und reichte ihm ein Bündel Umschläge. „Gute Nacht, Colt.“
Sie musste weg von ihm. Als sie die Küche betrat, stieß sie auf Hank, der gerade einen Kaffee trank. Sie schoss an ihm vorbei in ihr Zimmer.
Colt war so aufgewühlt, dass er ein paar Minuten stehen bleiben musste, um sich wieder zu beruhigen. Seine Beine fühlten sich bleischwer an, als er sich wieder in Bewegung setzte. Genau wie sein Herz.
Anscheinend hatte er alles falsch gemacht, aber er würde den Teufel tun, Geena in drei Wochen gehen zu lassen. Sie hatten
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