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Im Taumel der Herzen - Roman

Im Taumel der Herzen - Roman

Titel: Im Taumel der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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vorzubereiten – und erzählte mir dann, was er getan hatte, um seinen Willen endlich durchzusetzen. Mir war klar, dass ich ihn daran hindern musste, und dies war die einzige Möglichkeit, das zu bewerkstelligen.«
    »Verstehe«, antwortete er in leicht spöttischem Ton. »Du hast also nicht mir geholfen, sondern nur dir selbst.«
    »Ganz genau!« Sie war zu verletzt, um ihm zu widersprechen.
    Wütend biss er die Zähne zusammen. »Du hättest uns beiden diesen Albtraum ersparen können, wenn du den Vertrag einfach ignoriert und jemand anders geheiratet hättest.«
    »Das hatte ich auch vor, und zwar mit dem Segen meines Vaters. Er war der Meinung, wir könnten den Sturm überstehen, den der Vertragsbruch auslösen würde. Zu jenem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass dein Vater einen Rachefeldzug
starten würde, um dafür zu sorgen, dass wir uns von dem Skandal niemals erholten. Als ich ihm sagte, dass ich endlich mein Leben weiterleben wolle, machte er Andeutungen in diese Richtung. Immerhin ist er ein verdammter Adeliger! Die Probleme, die er uns bereiten kann, sind … einfach zu viel.«
    »Ist deine Familie nicht schon so reich, dass das gar keine Rolle mehr spielt?«
    »Schlägst du vor, mein Vater soll sich aufs Altenteil zurückziehen? Er ist gerade einmal mittleren Alters!«
    »Nein, aber könnte es vielleicht sein, dass du ein bisschen überreagierst?«
    »Nachdem mein Vater sich gerade erst ansatzweise von einem schlimmen Unfall erholt hat, durch den sein Gehirn fünf Jahre lang schwer geschädigt war!? Dir würde es im umgekehrten Fall wahrscheinlich nicht allzu schwerfallen, deinen Vater in einen Skandal hineinziehen zu lassen, der sowohl gesellschaftlich als auch geschäftlich verheerende Auswirkungen hätte, aber ich liebe meinen Vater und werde nicht zulassen, dass irgendetwas seine Genesung beeinträchtigt!«
    »Es tut mir leid, mir war nicht klar, dass dein Vater gesundheitlich so angeschlagen ist.«
    Julia war mittlerweile wieder den Tränen nahe und senkte ihren Kopf, um ihre Gefühle besser in den Griff zu bekommen. Dabei fiel ihr Blick auf das Bett, dessen zerknittertes Laken davon zeugte, dass zwischen ihnen beiden etwas wirklich Schönes passiert war. Das beruhigte sie ein wenig, nein, es beruhigte sie sogar sehr. Bestimmt gab es eine Möglichkeit, Richard davon zu überzeugen, dass sie gemeinsam einen Weg aus diesem Dilemma finden mussten, statt es weiter zu ignorieren.
    »Dein Vater hatte übrigens nicht vor, dich in Australien zu lassen.« Sie sah ihn wieder an. »Er wollte dich nur eine Weile
leiden lassen – und dich in dem Glauben lassen, dass du nie wieder von dort wegkommen würdest. Er hoffte, dass du dann alles tun würdest, was er von dir verlangte, um jener Hölle zu entkommen.«
    »Das klingt ganz nach meinem Vater. Allerdings bezweifle ich, dass er genau wusste, wozu er mich da verurteilte. Ihm war bestimmt nicht klar, dass ich unter Umständen gar nicht lange genug überlebt hätte, um ›gebrochen‹ zu werden.«
    Obwohl Julia sich da nicht so sicher war, versuchte sie weiter, ihre eigenen Beweggründe darzulegen: »Ich war fest davon überzeugt, dass du nach dieser ganzen Sache sofort das Weite suchen und wieder untertauchen würdest. So hast du schließlich schon einmal reagiert. Du bist einfach davongelaufen. «
    »Was blieb mir damals denn anderes übrig? Ich war doch noch ein Kind!«
    »Jetzt bist du kein Kind mehr«, entgegnete sie ruhig, »und ich finde, du bist es mir schuldig, für uns beide einen Weg zu finden, wie wir diesem Schlamassel ein für alle Mal ein Ende setzen können.«
    Er musterte sie einen Moment eindringlich, ehe er misstrauisch fragte: »Willst du damit andeuten, dass wir heiraten sollen?«
    »Nein! Natürlich nicht. Ich weiß mir bloß keinen Rat mehr. Der Vertrag muss vernichtet werden, aber ich habe keine Möglichkeit, ihn in die Finger zu bekommen.«
    »Wäre das denn eine Lösung? Obwohl weithin bekannt ist, dass wir schon all die Jahre verlobt sind?«
    »Bekannt, ja, aber wer weiß schon, dass dieser Vertrag sozusagen mit Blut geschrieben wurde und somit nicht nur für uns, sondern auch unsere Familien bindend war? Im Grunde wäre jedes beliebige Kind aus deiner und meiner Familie infrage gekommen, um dem Vertrag Genüge zu leisten. Es hätten
gar nicht du und ich sein müssen. Allerdings hatten meine Eltern keine weiteren Kinder, und vermutlich hatte dein Vater bereits Pläne für Charles, sodass zum Zeitpunkt unserer ersten Begegnung alle

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