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Im Taumel der Herzen - Roman

Im Taumel der Herzen - Roman

Titel: Im Taumel der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Tat«, bestätigte James, »auch wenn sie selbst daran keine Schuld trägt. Das arme Mädchen wurde von ihrer Familie getrennt, als ein bösartiger entfernter Verwandter versuchte, sie und ihre Eltern zu töten, um an den begehrten Titel zu kommen. Sie war damals noch ein ganz kleines Kind, sodass sie nicht einmal ihren Namen nennen
konnte, als ein paar junge Diebe sie fanden und bei sich aufnahmen. Jeremy half mit, sie wieder mit ihrer Mutter zu vereinen, welche jene Tragödie überlebt hatte. Natürlich war er bis dahin schon Hals über Kopf in Danny verliebt«, fügte James mit einem Lachen hinzu, »sodass es für ihn überhaupt keine Rolle mehr spielte, ob sie eine Aristokratin war oder nicht.«
    »Genau wie in deinem Fall, oder?«, meinte Drew mit einem höhnischen Grinsen. Er hatte sich die Bemerkung einfach nicht verkneifen können.
    »Lass es gut sein, Yank!«, entgegnete James verschmitzt. »Wir wissen doch beide, dass deine Schwester die Ausnahme von jeglicher Regel bildet. Außerdem kann George ja nichts dafür, dass ihre Brüder Barbaren sind.«
    Julia beobachtete Richard genau, als seine einzig wahre Liebe erwähnt wurde. Er schien es überhaupt nicht zu registrieren! Wobei es natürlich auch reiner Selbstschutz sein konnte, dass er sich seine Gefühle nicht anmerken ließ, solange sich der Gatte der besagten Dame im Raum aufhielt.
    Allem Anschein nach aber fand Richard seinen eigenen Plan nach wie vor besser als den von Julia – vielleicht, weil dieser Plan so wagemutig war, wie Gabby vorhin festgestellt hatte, und Richard genau das gefiel. Oder er hatte das Gefühl, so tief in Julias Schuld zu stehen, nachdem diese seine Rettung veranlasst hatte, dass für ihn nur eine Lösung infrage kam, bei der er etwas riskierte, weil er sonst diese Schuld nicht abtragen konnte. Woran ihm zweifellos sehr viel lag. Bestimmt war es ihm höchst zuwider, ausgerechnet ihr etwas zu schulden.
    Aus irgendeinem Grund wollte er noch eine weitere Meinung hören. Vielleicht würde sie ja den Ausschlag geben. Deswegen wandte er sich an Ohr und fragte: »Was hältst du von meinem Plan?«

    Ohr brauchte nicht einmal darüber nachzudenken. Wie aus der Pistole geschossen antwortete er: »Das Schicksal wird entscheiden. «
    Mehrere der Anwesenden verdrehten die Augen, doch Richard widersprach ihm: »Nicht das Schicksal trifft die Entscheidungen für die Menschen, sondern die Menschen entscheiden über das Schicksal.«
    »Meinst du?«, gab Ohr grinsend zurück. »Das ist dann wohl eine Frage der Interpretation.«
    Julia seufzte. Es stand immer noch unentschieden. Ohr hatte keine Partei ergriffen, Gabby die von Richard, Drew die ihre. Sie hoffte die Sache zu entscheiden, indem sie sich von James bestätigen ließ, dass er ihr recht gab. Wobei sie sich da selbst noch nicht sicher war. Hoffnungsvoll wandte sie sich an ihn: »Du glaubst also auch, dass ein professioneller Dieb die bessere Lösung ist?«
    »Das habe ich nicht gesagt, meine Liebe. Über eines solltet ihr euch im Klaren sein: Falls euer Dieb erwischt wird, landet der Vertrag am Ende in einem so guten Versteck, dass er nie wieder das Licht des Tages erblickt. Ich fürchte also, ich muss diesem Mistkerl dort recht geben. Erstaunlich, nicht wahr? Man möchte meinen, ein Mann, der die Frau eines anderen begehrt, besäße nicht genug Rückgrat, um …«
    Diesmal war Richard definitiv nicht entgangen, dass es um Georgina ging. »Verdammt noch mal, Malory, ich habe es kapiert! «
    »Auch wenn ich es kaum über die Lippen brachte, war das als Kompliment gemeint, du Esel!«, gab James trocken zurück.
    »Vielen Dank, dann lasse ich mich lieber beleidigen!«, konterte Richard steif.
    James zuckte nur mit den Achseln, fuhr dann jedoch an Julia gewandt fort: »Das Risiko liegt bei ihm, nicht bei dir. Wobei
das in Anbetracht dessen, was er dir schuldet, nur recht und billig ist.«
    Obwohl Julia innerlich stöhnte, brachte sie es irgendwie nicht fertig, James Malory zu widersprechen. Somit war die Sache entschieden.

33
    J ulia hätte bei ihrem ursprünglichen Entschluss bleiben sollen! Richards Plan konnte nur ausgeführt werden, wenn sie sich mit vollem Einsatz daran beteiligte. Zwar hatte sie sich an jenem Abend auf der Maiden George letztendlich dazu überreden lassen, dem Ganzen zuzustimmen, doch je länger sie darüber nachdachte, desto weniger glaubte sie, der Aufgabe gewachsen zu sein. Trotzdem saß sie nun neben Richard auf dem gepolsterten Sitz ihrer Familienkutsche, die sie

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