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Im Taumel der Herzen - Roman

Im Taumel der Herzen - Roman

Titel: Im Taumel der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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meinem Vater herausprügeln? «
    Richard sah dabei Ohr an und hätte wohl gern ein Ja gehört, doch Ohr antwortete mit einem betretenen Lächeln: »Auf diese Idee bin ich gar nicht gekommen. Nachdem ich deinen Bruder gebeten hatte, dein altes Zuhause zu durchsuchen, und er mir versicherte, dass euer Vater sich ganz normal benahm, dachte ich …«
    »Der Mann kennt keine Gefühle«, fiel Richard ihm ins Wort. »Kein Wunder, dass sein Verhalten ihn nicht verriet!«
    »Warum hat er nicht wenigstens damit geprahlt, dass er nun endlich bekommen würde, was er wollte?«
    »Darüber hat er sich bestimmt sehr gefreut«, meinte Richard bitter, »aber das behielt er lieber für sich. Nie im Leben hätte er sich Charles gegenüber etwas anmerken lassen. Er weiß, dass Charles und ich uns nahestehen. Hätte mein Bruder etwas von dieser Sache erfahren, wäre die Beziehung der beiden – so erbärmlich sie auch sein mag – endgültig zerbrochen. «
    »Nun, wie auch immer, jedenfalls bin ich fälschlicherweise zu dem Ergebnis gelangt, dass dein Vater nichts mit deinem Verschwinden zu tun hatte.«
    »Ich wünschte, du hättest Charles nichts davon gesagt. Die Vorstellung, dass er sich jetzt Sorgen um mich macht, gefällt mir gar nicht.«
    Drew lachte. »Aber wir anderen durften uns Sorgen machen? «
    Richard grinste. »Ich habe mich darauf verlassen, dass ihr mich retten würdet. Was ihr ja auch getan habt. Charles aber hätte nicht die leiseste Ahnung gehabt, wie er mich da hätte herausholen sollen.«
    »Ich habe ihn nicht voller Sorge zurückgelassen«, beruhigte Ohr seinen Freund. »Ich habe ihm gesagt, du wärst mir schon
des Öfteren ausgebüchst und bestimmt hätte ich nur eine entsprechende Nachricht von dir übersehen. Trotzdem hat er am nächsten Tag schon in aller Herrgottsfrühe das Haus für mich durchsucht. Demnach bist du also noch in der gleichen Nacht von dort verschleppt worden?«
    »Unmittelbar nach dem Gespräch mit meinem Vater, ja. Ich wurde geradewegs ins Gefängnis verfrachtet, wo ich die Nacht verbrachte, und im Morgengrauen haben sie mich dann in eine Kutsche geworfen, die mich zum Londoner Hafen bringen sollte.«
    »Verdammt, in den Gefängnissen habe ich ebenfalls nachgesehen, aber erst am nächsten Tag! Und nachdem ich eine ganze Woche damit vergeudet hatte, die ganze Gegend nach dir zu durchforsten, wusste ich mir keinen Rat mehr und kehrte nach London zurück.«
    Richard runzelte die Stirn. »Ich verstehe es immer noch nicht. Wie habt ihr mich dann gefunden?«
    »Ach, wie unangenehm!«, sagte James, der gerade hereinkam. »Hättet ihr ihn nicht in seiner eigenen Kabine bewirten können statt in meiner?«
    Richard sprang auf. Instinktiv versteifte sein ganzer Körper sich, um gewappnet zu sein, falls Malorys tödliche Fäuste ein weiteres Mal auf ihn einprasseln würden. »Was soll das heißen? «
    »Entspann dich, Richard!«, mischte Drew sich rasch ein. »Ohne seine Hilfe hätten wir es nicht geschafft. Der Kapitän hätte uns nur ausgelacht, wenn wir deine Herausgabe gefordert hätten. Ein Mitglied des Adels hatte dich auf dieses Schiff befördert, sodass auch ein Lord vonnöten war, um dich von dort wieder herunterzubefördern.«
    »Als ich Kapitän Cantel darauf hinwies, dass er gegen das Gesetz verstieß, indem er einen englischen Lord in seinem Frachtraum transportierte«, berichtete James, während er den
Raum durchquerte und sich auf der Kante seines Schreibtisches niederließ, »leugnete er zunächst sogar, dich an Bord zu haben. Ich konnte sein schlechtes Gewissen trotzdem riechen. Ich brauchte ihm lediglich ein paar mögliche Konsequenzen in Aussicht zu stellen, und schon war er zur Zusammenarbeit bereit.«
    Drew prustete los. »Die Art, wie du deine Argumente vorbringst, ist ziemlich … ungewöhnlich!«
    James zuckte mit den Achseln. »Ein alter Trick von mir.«
    Er hatte die Tür offen gelassen. Gabrielle kam herein, stürzte sich mit einem Freudenschrei auf Richard und umarmte ihn. Lachend ließ er sie herumwirbeln. Was für ein gutes Gefühl, wieder bei seinen Freunden zu sein! Dabei hatte er schon fast befürchtet, sie niemals wiederzusehen.
    »Mein Gott, Richard, tu mir das nie wieder an!«, rief Gabrielle.
    »Dir?« Er musste lachen.
    Sie trat einen Schritt zurück und schlug ihm leicht gegen die Brust. »Ich meine es ernst! Das war genauso schlimm wie damals, als der Pirat LeCross meinen Vater in sein Verlies warf – nur, damit er mich in die Finger bekam! Aber der Kerl war ein

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