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Im Taumel der Herzen - Roman

Im Taumel der Herzen - Roman

Titel: Im Taumel der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Balkongeländer gehalten.«
    Richard wurde rot. Es war ihm peinlich, dass seine Freundin darüber Bescheid wusste, denn auf diese Tat war er keineswegs stolz. Er hatte es damals nur so satt gehabt, jedes Mal zu bluten, wenn Julia ihm nahe genug kam, um ihn zu beißen. Aber Gabrielle war noch nicht fertig damit, ihm ein schlechtes Gewissen zu machen.
    »Wir hätten keinen einzigen Anhaltspunkt gehabt, wo wir dich hätten suchen sollen, wenn Julia nicht gekommen wäre und uns von den Machenschaften deines Vaters erzählt hätte. Und das hat sie nur getan, weil sie nicht wollte, dass dir so etwas widerfährt.«
    »Sie hat mit meinem Vater gesprochen?«, fragte Richard ungläubig.
    »Ja, und sie war auch diejenige, die James gebeten hat, dich zu retten. Ohr, Drew und ich sind nur für den Fall mitgekommen, dass wir irgendwie helfen könnten. Klingt das wirklich nach einer Frau, die deinen Tod wünscht?«
    Richard seufzte. »Klingt eher, als sollte ich sie um Verzeihung bitten.«
    »Ach, tatsächlich?« James hatte sich diese Bemerkung nicht verkneifen können.
    Doch auch dieses Mal schenkte ihm niemand Beachtung. Richard bemerkte im Hinausgehen nur: »Entschuldigt mich, ich muss mir den Kopf waschen lassen.«

30
    K aum hatte Julia ihre Kabinentür hinter sich zugeschlagen, stiegen ihr auch schon die Tränen in die Augen. Ein weiteres Mal war sie so wütend und verletzt, dass es sie fast zerriss. Unfähig, ihre heftigen Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, fühlte sie sich wieder wie das hilflose, schwache kleine Mädchen von früher, das es nie geschafft hatte, gegen ihn zu gewinnen. Wie konnte Richard nach allem, was sie für ihn getan hatte, immer noch so gemein zu ihr sein?
    Ihre Methode, die Tränen mit dem Ärmel abzuwischen, war nicht allzu wirkungsvoll, solange ständig neue nachkamen. Während sie zum Waschbecken hinüberging und nach einem Handtuch griff, um sich das Gesicht abzutrocknen, hörte sie draußen am Gang mehrere Türen auf- und zugehen. Für einen Moment starrte sie über ihre Schulter zu dem Türknauf, dann stürmte sie plötzlich los, um abzusperren – zu spät. Die Tür wurde aufgeschoben.
    »Es war klar , dass ich erst in allen anderen Kabinen nachsehen muss, bevor ich dich in der letzten finde«, stellte Richard fest, während er den Raum betrat und hinter sich die Tür zuzog.
    Er fragte erst gar nicht, ob er hereinkommen dürfte. Das war typisch für ihn. Ebenso sein leicht gekränkter Ton. Julia jedoch konnte nur daran denken, wie sie am besten vor ihm verbarg, dass er sie zum Weinen gebracht hatte. Rasch wandte
sie ihm den Rücken zu und wischte sich verstohlen mit dem Handtuch über Augen und Wangen.
    »Hast du geweint?«, fragte er misstrauisch.
    »Nein«, entgegnete sie schnell, »ich war nur gerade dabei, mir das Gesicht zu waschen, als ich plötzlich den Radau hörte, den du da draußen veranstaltet hast, und überlegte, ob ich meine Tür abschließen soll.«
    Sie wandte sich ihm zu. Wider Erwarten grinste er weder zweifelnd noch höhnisch, nein, er wurde doch tatsächlich rot! Julia fand, dass er gar nicht den Eindruck machte, als hätte er während der letzten Woche schlimme Qualen erlitten. Sein langes Haar wirkte sauber und war ordentlich zurückgebunden. Er trug ein fließendes weißes Hemd, das er in eine schwarze Kniehose gesteckt hatte, deren Beine wiederum in kniehohen Stiefeln steckten. Die Stiefel waren abgewetzt, er hatte sie vermutlich die ganze Woche getragen, aber die Kleidung wirkte frisch. Die Blutergüsse, die sein Gesicht verunstaltet hatten, waren verschwunden, und er sah so verdammt gut aus, dass Julia nicht anders konnte, als ihn wie hypnotisiert anzustarren – und selbst das machte sie wütend.
    »Ich glaube, ich muss mich bei dir entschuldigen«, erklärte er.
    »Ach, tatsächlich?«, gab sie schnippisch zurück.
    »Du klingst schon fast wie Malory.«
    Sie zog hörbar den Atem ein. Hatte er nicht gesagt, er wollte sich entschuldigen? »Sieh zu, dass du hinauskommst! Du konntest vorhin meinen Anblick nicht ertragen? Mir geht es mit dir genauso. Da ist die Tür!«
    Er rührte sich nicht von der Stelle. Sein Gesichtsausdruck wirkte ein wenig ratlos, als er schließlich sagte: »Laut Gabby warst du bei meinem Vater und hast durch ihn von der Sache hier erfahren. Aber warum warst du überhaupt dort? Und wann? Ich hätte schwören können, dass ich dich in Richtung
London zurückreiten sah, nachdem du mich in dem Gasthaus aufgespürt hattest.«
    »Ich bin

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