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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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transportierte er außerdem eine Auswahl der neuesten Stoffe, die er als zusätzliches Friedensangebot für Caroline ausgesucht hatte. Keine Frau konnte einem neuen Kleid widerstehen, und Bradford war fest überzeugt, daß seine Frau unter dem Ausmaß seiner Großzügigkeit klein beigeben würde.
    Doch er irrte sich wieder. Nicht nur, daß sie seine Geschenke zurückwies – sie tat auch noch so, als hätte er sie mit dieser Geste beleidigt! Bradford tobte. Er tat alles, um mit ihr wenigstens einen Waffenstillstand zu schließen, aber sie war zu stur, um es anzuerkennen. Nun, natürlich hatte er seine Beweggründe nicht ausdrücklich erklärt, aber jede Frau mit einem Funken Verstand im Kopf hätte es begriffen.
    Es war spät am Abend, als Bradford seine Frau in der Bibliothek zur Rede stellte. Er sagte ihr, daß er ihr Verhalten merkwürdig und unverständlich fand, und das schien Caroline erst recht aufzubringen. Sie trug ein einfaches königsblaues Kleid und hatte sich eine schwere Stola um die Schultern gelegt, weil es im Haus recht kalt war.
    »Wann wirst du endlich begreifen, daß ich nicht wie andere Frauen bin?« fragte Caroline ihn. Sie stand mit dem Rücken zu ihm vor dem Kamin und wärmte ihre Hände an dem anheimelnden Feuer. »Ich will keine Juwelen.«
    »Du machst dir also nichts aus den edleren Dingen des Lebens?« fragte Bradford täuschend ruhig. Caroline drehte sich um und sah das verärgerte Glitzern in seinen Augen.
    »Es gibt anderes, das ich erstrebenswerter finde«, erwiderte sie. So gerne hätte sie ihm gesagt, daß seine Liebe und sein Vertrauen ihr mehr als alles andere auf der Welt bedeuteten, aber sie wußte genau, daß er sich vor ihr zurückziehen würde, wenn sie dieses Thema erneut ansprach.
    »Ich habe einen Fehler gemacht. Ich wollte mich mit dir auseinandersetzen, dir Frieden anbieten«, sagte Bradford nun. Seine Stimme klang wieder so arrogant und herablassend wie eh und je. »Morgen wirst du deine Sachen packen und ans andere Ende meines Besitzes reisen. Dort steht ein Haus – das erste, das je von einem Bradford gebaut wurde. Du erzählst mir, daß Luxus dir nichts bedeutet. Also gut, Frau, beweis es mir! Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis du dir die Wahrheit eingestehst.«
    Caroline nickte, während sie versuchte, sich ihre wachsende Verzweiflung nicht anmerken zu lassen. Wie sollten sie jemals die Kluft zwischen sich überwinden, wenn sie in zwei verschiedenen Häusern lebten? »Wirst du mitkommen?« fragte sie ruhig.
    Bradford erkannte die Furcht in ihren Augen und hätte beinahe gelächelt. So hatte er also endlich einen Weg gefunden, sie zur Vernunft zu bringen. »Nein«, antwortete er. »Die Männer, die ich angestellt habe, um dich zu beschützen, werden mit dir gehen. Ich reise nach London und kümmere mich dort um meine Geschäfte. Anschließend kehre ich in dieses Haus hier zurück. Im Gegensatz zu dir, Caroline, gebe ich gerne zu, daß ich die Annehmlichkeiten, die mir mein Reichtum ermöglicht, durchaus zu schätzen und zu genießen weiß.«
    »Und wirst du dir andere Frauen nehmen, während du in London bist?« fragte Caroline sehr sanft. Sie hatte ihrem Mann wieder den Rücken zugekehrt, so daß er ihr Gesicht nicht sehen konnte.
    Die Frage verblüffte ihn wirklich. Seit er Caroline kannte, hatte er nicht einmal in Erwägung gezogen, eine andere Frau anzufassen, und allein der Gedanke stieß ihn ab. Er erkannte, daß er noch eine weitere Waffe besaß, die er gegen sie einsetzen konnte, aber er brachte es nicht übers Herz, dies zu tun. »Nein«, sagte er also nur, ohne ihr eine weitere Erklärung zu bieten.
    »Danke«, erwiderte sie. Die schlichte Antwort brachte ihn erneut aus dem Gleichgewicht.
    »Warum? Warum ist dir das so wichtig?«
    Caroline drehte sich um und ging ruhig auf ihn zu. Direkt vor ihm blieb sie stehen. »Weil ich dich liebe, Jered Marcus Benton«, antwortete sie und sah ihm dabei direkt in die Augen.
    »Du hast eine merkwürdige Art, mir deine Liebe zu zeigen«, bemerkte er. Er streckte den Arm aus, legte eine Hand in ihren Nacken und zog sie zu sich. »Ich habe dich nicht aus meinem Bett verbannt, Caroline. Du bist freiwillig gegangen.«
    Caroline sagte nichts. Sie sah ihn einfach nur stumm an, bis er der Versuchung nicht mehr widerstehen konnte. Seine Lippen strichen über ihre, und als sie versuchte, sich ihm zu entziehen, küßte er sie wieder. Und wieder.
    Caroline öffnete den Mund unter seinem zärtlichen Angriff, und ihre Hände

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