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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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zurücklegten, hob sich Bradfords Stimmung etwas mehr.
    Bradford begab sich in den Salon seines Hauses und rief laut nach Henderson, während er sich einen Drink einschenkte. Nachdem er einen anständigen Schluck getrunken hatte, wollte er sich in seinen Lieblingsledersessel niederlassen, doch der war nicht da. Stirnrunzelnd setzte er sich in einen anderen und wandte sich halb um, um das Glas auf den kleinen dreibeinigen Tisch abzustellen, der immer dort stand. Nur befand sich auch dieser nicht mehr an seinem Platz, und Bradford hätte beinahe das Glas zu Boden fallen lassen.
    Während er noch den Kopf schüttelte, betrat Milford den Raum.
    »Brad, warst du schon in der Bibliothek?« fragte er freundlich.
    Bradford verneinte. Seine Gedanken kreisten um seine Frau und er versuchte, im Geiste zu formulieren, wie man sich am besten dafür entschuldigte, ein Narr gewesen zu sein, ohne einen ebensolchen aus sich zu machen. Plötzlich fiel ihm auf, wie nervös ihn die Vorstellung, der Frau, die er liebte, sein Herz und seine Seele zu offenbaren, noch immer machte. Nun, er hatte in dieser Hinsicht so gut wie keine Übung, und das war ein Problem.
    Milford ließ ihm keine Chance, dieses Problem zu lösen. Während er an einem Stück Brot kaute, das er sich aus der Küche geholt hatte, forderte er Bradford beharrlich auf, ihm in die Bibliothek zu folgen. »Ich habe das dumpfe Gefühl, daß dort eine Botschaft auf dich wartet, aber ich kann sie nicht richtig entziffern.«
    Bradford gab schließlich nach und ging hinter Milford zur Tür seines Arbeitszimmers.
    »Ja, aber... Hölle und Teufel! Henderson!« Keine Antwort. Sein Gebrüll hallte von den kahlen Wänden wider.
    Bradford betrat langsam sein Heiligtum und blickte sich wie vom Donner gerührt um. Da war nichts mehr: sein Tisch, die Stühle, Bücher, Papiere und sogar die Fensterbehänge waren fort.
    Bradford drehte sich zu Milford um und starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Kein Wunder, daß Henderson sich versteckt«, meinte Milford grinsend. »Was ist bloß hier los?«
    Bradford hob nur in einer hilflosen Geste die Schultern. »Das werde ich schon früh genug rauskriegen. Im Augenblick will ich mich nur umziehen und nach Bradford Place fahren.« Schon wandte er sich um und lief, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf. »Du kannst gerne ein Hemd von mir haben, wenn du dich auch umziehen willst«, rief er seinem Freund über die Schulter zu.
    Bradford hielt an Carolines Tür inne. Aus einem Impuls heraus drückte er sie plötzlich auf und spähte hinein. Alles war noch an seinem Platz. Wieder legte sich seine Stirn in Falten. Er zog die Tür zu und ging zu seinem Schlafzimmer. Und sobald er den ersten Schritt hineingegangen war, begann er zu lachen. Sein Zimmer war genauso leer und kahl wie seine Bibliothek!
    Henderson erschien im Laufschritt, knapp gefolgt von Milford.
    »Leider ist es nicht möglich, sich umzuziehen«, verkündete der Butler ein wenig atemlos, doch würdevoll.
    »Ach, und wie kommt das?« brachte Bradford mühsam hervor. Er lachte noch immer so sehr, daß ihm die Tränen in die Augen traten.
    »Ihre Frau hat angeordnet, daß all Ihre Habe abtransportiert werden sollte. Ich bin davon ausgegangen, daß es auf Ihren Befehl hin geschehen ist.«
    Bradford nickte und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Ja, sicher, schon gut, Henderson.« Er wandte sich zu seinem ratlos dreinblickenden Freund um. »Sie hat nur meine Sachen abgeholt, Milford. Du hast recht, es ist eine Nachricht, und nicht gerade eine dezente.«
    »Und wie lautet sie, die Nachricht?« fragte Milford. Bradfords Lachen war ansteckend, und Milford stimmte ein, ohne zu wissen, worüber er lachte.
    Bradford tat entrüstet. »All meine Sachen sind nach Bradford Place gebracht worden. Ein Vollidiot kann sich denken, was das bedeuten soll. Meine Frau sagt mir, wo ich hingehöre.« Er versetzte seinem Freund einen kräftigen Klaps auf die Schulter und setzte sich in Richtung Eingangshalle in Bewegung. »Wie in aller Welt habt ihr nur mein Bett hinuntergeschafft, Henderson? Dazu braucht man mindestens vier Männer.«
    Henderson war sichtlich erleichtert, daß sein Herr die Situation mit Humor nahm. »Fünf, um genau zu sein«, gestand er. Dann räusperte er sich und fügte hinzu: »Sie haben sogar versucht, mich zu entführen, Euer Gnaden. Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich mich versteckt habe, bis sie endlich fort waren.«
    »Es hat keinen Sinn, sich zu verstecken,

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