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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ihr etwas anzutun. Also schickte ich Caroline mit zwei meiner besten Freunde weg und beschloß, das Problem ein für alle Male aus der Welt zu schaffen.«
    »Und wie? Was haben Sie getan?« Bradford bemerkte, daß sich seine Hände um die Armlehnen krampften, und konzentrierte sich darauf, sich zu entspannen.
    »Ich nahm meine Pistole und stattete Perkins einen Besuch ab. Er hatte zwei Söhne, und in dem Augenblick, wo ich mit ihm allein war, sagte ich ihm, daß ich bereits Männer angeheuert hätte, die ihn und seine Kinder töten würden, wenn mir oder Caroline etwas zustoßen würde. Er verstand. Er wußte, daß ich es ernst meinte.«
    Er hob den Kopf und warf Bradford einen Blick zu. Als dieser nickte, setzte er seinen Bericht fort: »Ich war überzeugt, daß die Gefahr vorüber war, aber ich wollte dennoch kein Risiko eingehen. Caroline war alles, was ich hatte. Ich hielt mich also von allem, was mit Politik zu tun hatte, fern und schwor mir, daß meine Kleine erst dann zurückkommen würde, wenn alle Männer, die mit der Sache zu tun hatten, tot waren.«
    Bradfords Haltung veränderte sich plötzlich, seine Miene wurde ausdruckslos und kühl. Die Sicherheit seiner Frau hatte Priorität, und er durfte sich keine Gefühle, die ihn ablenkten, erlauben. Mitgefühl konnte er noch später zeigen. Später, wenn er Caroline alles erzählt hatte.
    »Also gut. Perkins und seine beiden Schergen sind also tot. Welche Auswirkungen hat die Geschichte jetzt auf uns?« Nachdenklich rieb er sich das Kinn und starrte in die Flammen des Feuers, das im Kamin brannte.
    Für eine Weile war nichts zu hören außer dem Schlagen der Standuhr und das Knistern des Feuers.
    »Sind Sie wirklich sicher, daß niemand sonst weiß, was damals geschehen ist? Kann Perkins jemandem etwas erzählt haben?«
    Braxton schüttelte den Kopf. »Das hätte er nicht gewagt. Und ich habe mich nur meinem Bruder anvertraut.«
    Bradford stand auf und begann, im Zimmer auf und ab zu laufen.
    »Was haben Sie nun vor?« fragte der Earl. Er hatte die Hände fest miteinander verschränkt und wirkte in diesem Augenblick genauso alt und zerbrechlich wie der Marquis.
    »Ich weiß es noch nicht. Aber der Brief bekommt nun eine andere Bedeutung. Wer immer ihn geschrieben hat, fordert Rache, aber es stehen so viele boshafte Dinge darin, daß ich dem keine große Beachtung geschenkt habe.«
    »Oh, Gott, sie ist noch immer in Gefahr! Sie -«
    Bradford unterbrach seinen Schwiegervater mit einer ungeduldigen Geste. »Ihr wird nichts geschehen. Verdammt, ich habe gerade erst begriffen, wieviel sie mir bedeutet. Ich lasse nicht zu, daß ihr jemand auch nur ein Haar krümmt. Ich -« Er brach abrupt ab.
    »Ja?« fragte der Earl.
    »Ich liebe sie.« Bradford stieß einen Seufzer aus. »Und ich denke nicht daran, sie jetzt zu verlieren. Hören Sie, versuchen Sie, sich möglichst keine Sorgen zu machen. Sagen Sie dem Marquis, daß Caroline sich erkältet hat oder irgend etwas in der Art. Überzeugen Sie ihn, daß sie inzwischen wieder auf den Beinen ist und vorhat, ihm zu schreiben. Das sollte den alten Mann so lange ruhigstellen, bis mir etwas Vernünftiges eingefallen ist.«
    Der Earl hatte das Gefühl, als hätte man ihm eine gewaltige Last von den Schultern genommen. Er nickte langsam, stand auf und ging auf die Tür zu. »Sie werden Caroline doch nicht sagen, was ich Ihnen anvertraut habe? Sie braucht es nicht zu wissen. Meine Kleine konnte doch nichts dafür.«
    Bradford schüttelte den Kopf. »Im Augenblick werde ich schweigen, doch wenn dies alles vorbei ist, dann muß ich es ihr sagen.«
    Er brachte seinen Schwiegervater zur Haustür. Dort legte er ihm eine Hand auf die Schulter. »Caroline hat Ihnen nichts von den Vorfällen gesagt, weil sie nicht wollte, daß Sie sich Sorgen machen. Und ich habe ihr wiederum nur sehr wenig von dem mitgeteilt, was ich über ihren Feind herausgefunden hatte, weil ich sie nicht unnötig beunruhigen wollte. Wir alle waren so eifrig bemüht, den anderen zu beschützen, daß wir damit irgendwie in eine Sackgasse geraten sind. Ich habe stets auf blindes Vertrauen -« Bradford brach ab, sobald er die Worte ausgesprochen hatte. Er schüttelte den Kopf. »Blindes Vertrauen. Genau das, was sie von mir verlangt.«
    »Bitte?« Der Earl sah ihn verwirrt an.
    »Sie hat mir ihre ganze Liebe und ihr Vertrauen geschenkt«, sagte Bradford beinahe emotionslos. »Wußten Sie, daß sie mich manchmal Jered nennt?«
    Sein Schwiegervater schüttelte nur

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