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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Henderson«, bemerkte Bradford, nachdem er sich wieder ein wenig in der Gewalt hatte. »Früher oder später bekommt sie dich doch. Wenn sie sich in den Kopf gesetzt hat, dich nach Bradford Place zu holen, dann kannst du dich ebenso gleich fügen.«
    »Und wo werden Sie sein, wenn ich fragen darf?«
    »Bei meiner Frau«, antwortete Bradford grinsend.
    Bradford und Milford machten sich auffrischen Pferden wieder auf den Weg. Dieses Mal konnten sie keine Abkürzung nehmen, weil es durch die Hügelketten keine Wege gab, und so war es schon später Nachmittag, als sie schließlich die abweisende Festung betraten. Doch drinnen war nichts mehr so, wie es gewesen war. Hier war nichts von der früheren Kargheit zu spüren. Dies war ein Zuhause.
    Bradford stand wie angenagelt in der Mitte des Foyers und schaute sich verblüfft um. »Sie hat aus etwas Unerträglichem etwas Wunderschönes gemacht.«
    »Sprichst du von dir oder unserem Zuhause?« erklang eine Stimme von oben, und Bradford drehte sich um und sah zum Kopf der Treppe hinauf.
    Dort stand sie und wartete auf eine Antwort. In Bradfords Brust zog sich etwas zusammen, und er brachte kein einziges Wort hervor.
    Caroline wünschte nichts mehr, als die Treppe hinunterzustürmen und sich ihrem Mann in die Arme zu werfen. Doch sie wollte erst seine Reaktion abwarten, wollte sehen, ob er wütend oder erfreut war. Ihr Mann sah immer noch wortlos zu ihr herauf, und je länger das Schweigen andauerte, um so unbehaglicher fühlte sie sich. Sie hatte sich gerade ein gelbes Kleid angezogen, in dem sie, wie sie sehr wohl wußte, viel zu blaß aussah. Oh, warum hatte sie nur nicht das blaue genommen? Wenn sie nur gewußt hätte, daß er kommen würde. Himmel, sie war nicht einmal anständig gekämmt!
    »Du hast ziemlich lange gebraucht, um herzukommen«, rief sie ihm zu, um sich von der Sorge um ihr Äußeres abzulenken. Es war ohnehin seine Schuld, wenn sie ungepflegt wirkte.
    Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. Langsam ging sie die Treppe hinunter und blieb vor Bradford stehen. Seine Miene war sehr ernst, fast kühl, doch in seinen Augen las sie Zärtlichkeit. Merkwürdig .. . warum brüllte er sie denn nicht an? Es gab nur eine Erklärung: Er war noch nicht in Bradford Hills gewesen!
    Caroline knickste höflich und lächelte ihren Mann an. »Willkommen zu Hause.«
    Sie wagte nicht, ihn zu berühren. Sie wußte, daß sie alles vergessen würde, wenn sie erst in seinen Armen lag, und sie war wild entschlossen, die kleine Rede, die sie sich zurechtgelegt hatte, auch anzubringen.
    Ohne den Blick von ihrem Mann zu nehmen, begrüßte sie Milford. »Haben Sie das Geld, das Sie mir schulden, dabei?«
    Bradford hatte Schwierigkeiten, den Sinn von Carolines Worten zu erfassen. Sie stand so nah vor ihm, sie war so wunderschön, daß es seine Konzentration empfindlich störte. Ein Grinsen nahm seiner Miene die Ernsthaftigkeit, als er bemerkte, daß sie ein wenig nervös war. Er hätte zu gerne gewußt, was gerade in ihrem so wundervoll komplizierten Verstand vor sich ging.
    Er brauchte nicht lange auf eine Antwort zu warten. »Seid ihr direkt von London gekommen? Ihr seid nicht erst in Bradford Hills vorbeigefahren?«
    »Doch.«
    »Im Ernst? Und du bist nicht böse auf mich?« Sobald die Frage heraus war, schalt sie sich schon dafür. Sie konnte schließlich sehen, daß er nicht böse war – er lächelte sie sogar an! Nun, daraus ließ sich nur ein Schluß ziehen: Er war nicht lange genug in seinem Haus geblieben, um zu bemerken, was sie getan hatte. Nun ja, dachte sie mit einem nervösen Lachen, er würde es schon früh genug herausfinden. Und dann war bestimmt der Teufel los.
    Das beste war, ihm sofort all das zu sagen, was sie sich vorgenommen hatte. Sofort... bevor er hinaufging. »Bradford, ich muß unbedingt mit dir sprechen.«
    »Verabschiede dich von Milford, Liebes.«
    »Was? Aber er ist doch gerade erst gekommen. Wollen Sie etwa schon wieder gehen, Milford?«
    »Nein, will er nicht«, meinte Bradford.
    »Also bleibt er noch hier?«
    Die betroffene Person begriff weit schneller als Caroline. Milford warf seinen Umhang über den kleinen Tisch in der Eingangshalle und schlenderte, eine fröhliche Melodie pfeifend, in Richtung Küche, um sich auf die Suche nach etwas Eßbarem zu machen.
    »Zeit, ins Bett zu gehen, Caroline.«
    »Aber ich bin noch nicht müde.«
    »Das ist gut.«
    »Es ist noch hellichter Tag, Bradford. Ich werde nicht schlafen können.«
    »Das will ich auch

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