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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ist.«
    Feeney starrte in das Bier, mit dem er zu ihr an den Tisch gekommen war. »Das wäre natürlich genial. Nur hätte er sie dann tatsächlich vorher kontaktiert, denn sonst hätte sie wohl kaum all die Vorbereitungen für seinen Besuch getroffen. Wir werden den Computer und das Link gründlich auseinandernehmen. Aber falls er ihr gemailt hat, wird es ziemlich schwierig werden, die Mail noch auf dem Ding zu finden. Schließlich ist die Festplatte zerstört.«
    »Das ist euer Problem. Ich kümmere mich in der Zeit weiter um Carter Bissel. Er hat eindeutig gewusst, was
sein großer Bruder heimlich getrieben hat, denn schließlich hatte Kade auch einen Deal mit ihm. Blair hat mit Kade zusammengearbeitet und auch geschlafen. Mit Sicherheit hat sie von Chloe und von dem Medaillon gewusst. Es muss schließlich einen Grund dafür gegeben haben, dass es vom Tatort verschwunden ist. McCoy war ein loser Faden, den der Täter vorsichtshalber abgeschnitten hat.«
    »Möglich, aber warum hat er sie nicht einfach aus dem Verkehr gezogen, sondern hat stattdessen so ein Brimborium veranstaltet?«, wollte Feeney von ihr wissen. »Weshalb diese Riesenshow?«
    »So war es schließlich bei den ersten beiden Morden auch. Auch diese beiden Morde hat er ausgeschmückt. Er improvisiert anscheinend gern. Ihm machen diese Morde Spaß. Vielleicht hat er gedacht, dass er dadurch Spuren verwischen kann, vielleicht liebt er einfach die Dramatik, oder beides. Ich weiß es noch nicht genau.«
    Feeney nickte Roarke zufrieden zu. »Ich habe meine Sache als Ausbilder bei ihr tatsächlich gut gemacht.«
    »Das haben Sie. Selbst wenn sie den weltbesten Burger vor sich auf dem Teller liegen hat, denkt sie zuallererst an ihren Job.«
    »Lenkt bitte nicht vom Thema ab.« Trotzdem biss Eve abermals herzhaft in ihren Burger, bevor sie weitersprach. »So oder so hat unser Täter beide Male dieselbe Vorgehensweise gewählt. Er hat seine Opfer umgebracht und sich dann in beiden Fällen die größte Mühe gegeben, die Morde nach etwas aussehen zu lassen, was sie nicht gewesen sind. Im ersten Fall hat er die beiden Morde Ewing angelastet und im zweiten seinem Opfer selbst.«

    »So sieht es aus«, stimmte ihr Mann ihr zu. »Aber hätte McCoy es nicht vielleicht seltsam gefunden, wenn plötzlich ein Wildfremder ohne Bissel bei ihr vor der Tür gestanden hätte?«
    »Vielleicht hat er sie davon überzeugt, dass sie vorsichtig sein müssen. Dass sie ihre Hilfe brauchen. Je theatralischer seine Geschichte war, umso eher hat sie sie ihm wahrscheinlich abgekauft. Dann brauchte er sie nur noch dazu zu überreden, einen Abschiedsbrief zu schreiben. Verdammt, vielleicht hatte sie ihn ja vorher schon geschrieben, einfach, weil ihr die Dramatik dieser Geste gefallen hat. Dann hat er die Tabletten in ihren Wein gegeben, und nachdem sie den Cocktail getrunken hatte, hat er sie auf ihr Bett gelegt und ist wieder verschwunden.
    Oder«, ohne zu überlegen, schob sich Eve ein Stück gegrillter Paprika zwischen die Zähne, »die HSO hat alles inszeniert. Hat sich gewaltsam Zugang zu der Wohnung verschafft und sie aus dem Verkehr gezogen, bevor sie die Gelegenheit zur Gegenwehr bekam. Aber das würde weder das Verhütungsgel noch das Ausnüchterungsmittel erklären. Wer auch immer sie getötet hat, hatte keine Ahnung, dass sie das beides genommen hatte. Er ist also bei weitem nicht so clever, wie er denkt.«
    Roarke erinnerte sich an die junge Frau, die sich mit tränennassen Augen an Eves Schienbeine geklammert hatte. Ein trauriges und deshalb höchst zutreffendes Bild. »Du glaubst also, dass es wirklich Bissels Bruder war.«
    »Ja. Er ist seit fast einem Monat verschwunden, hätte also jede Menge Zeit gehabt, um sein Gesicht verändern zu lassen, um seinem Bruder noch ähnlicher zu sehen.«
Sie aß den letzten Bissen ihres Burgers und trank einen Schluck von ihrem Bier. »Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit, vielleicht etwas weit hergeholt, aber trotzdem durchaus interessant.«
    »Dass Blair Bissel sie getötet hat«, erklärte Roarke.
    »Für einen Typen, der in seiner Freizeit Burger grillt, bist du ganz schön gewitzt.«
    »Ich glaube, dass euch der Rauch vom Grill das Hirn umnebelt hat«, erklärte Feeney. »Bissel liegt im Leichenschauhaus, falls ich euch daran erinnern darf.«
    »So sieht es aus. Und wahrscheinlich ist es so«, pflichtete Eve ihm bei. »Aber hat Reva nicht erzählt, dass eines seiner Hobbys Spionagethriller gewesen sind? Was, wenn er auf beiden

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