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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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durch technologische Sabotage ging. Vielleicht hatten Kade und Bissel ja - möglicherweise auf Weisung ihrer Vorgesetzten bei der H SO - die Gruppe infiltriert. Vielleicht hatten die Terroristen die beiden enttarnt, aus dem Verkehr gezogen und McCoy ermordet, weil sie nicht sicher wussten, ob sie über die Arbeit des Geliebten auf dem Laufenden gewesen war.
    Weshalb aber bekannten sie sich dann nicht zu den Taten? Bekennervideos mit blutigen, geballten Fäusten und verdrehten Botschaften gehörten zum festen Programm jeder terroristischen Vereinigung. Es wäre genügend Zeit gewesen, um der Presse ein Bekennerschreiben zuzuspielen, überlegte Eve.
    Weshalb hatte man die ersten beiden Morde Ewing in die Schuhe schieben wollen? Weshalb hatte man - wenn die Organisation, die hinter den Taten steckte, jedes Aufsehen vermeiden wollte - die Zeit und Mühe nicht gescheut, es so aussehen zu lassen, als hätte Reva Ewing Kade und Bissel umgebracht?
    Um ihre Arbeit an dem Schutzschild gegen den Wurm zu behindern, zu verlangsamen oder ganz unmöglich zu machen und um mit Hilfe der von Bissel gesammelten Informationen entweder als Erste ein solches Schutzprogramm fertigzustellen oder - falls Doomsday dahintersteckte - den
Wurm derart zu verändern, dass er weiterhin unangreifbar war.
    Das wäre durchaus möglich, und sie ginge dieser Spur auch weiter nach. Sie würde die Wahrscheinlichkeit berechnen und dann weitersehen.
    Nur Carter Bissel hatte in diesen Szenarien keinen Platz. Hatte Kade ihn mit oder ohne Wissen ihrer Vorgesetzten, mit oder ohne das Wissen seines Bruders rekrutiert?
    Und wo zum Teufel steckte er?
    Sie versuchte ihn sich bildlich vorzustellen, doch das Bild war verschwommen und löste sich bereits nach wenigen Sekunden in einem Meer aus sanften Farben auf.
    Sie hörte auch nicht mehr Mavis’ und Trinas fröhliches Geplapper, sondern nur noch ein sanftes Rauschen, ähnlich dem gleichmäßigen Herzschlag eines Babys im Mutterleib.
    Noch während sie erkannte, dass das Entspannungsprogramm wieder aktiviert war, versank sie in einen angenehmen Schlaf.
     
    In Roarkes privatem Computerlabor lehnte Feeney sich an seinem Arbeitsplatz zurück und fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht.
    »Sie haben Ihre Augen überanstrengt und sollten etwas gegen die Kopfschmerzen nehmen, bevor Ihnen der Schädel platzt«, bemerkte Roarke.
    »Ja, ja.« Feeney blies die Backen auf und atmete zischend aus. »Es kommt nicht mehr allzu oft vor, dass ich eine Kiste selber auseinandernehmen muss.« Er blickte auf die Einzelteile auf dem Tisch. »Ich bin
einfach verwöhnt, weil ich solche Sachen inzwischen meinen Leuten überlassen kann.«
    Er blickte auf Roarkes Arbeitsplatz und war etwas besänftigt, als er sah, dass die Arbeit der Zivilperson genauso mühselig und langsam war. »Haben Sie schon eine ungefähre Ahnung, wann die erste Kiste wieder laufen wird - ich meine, wir beide alleine kommen schließlich kaum voran.«
    »Ich nehme an, mit etwas Glück in ungefähr zehn Jahren und ohne Glück vielleicht im Jahr 3010. Dieses blöde Ding ist einfach hin.« Roarke lehnte sich ebenfalls zurück und starrte böse auf die verschmorten Eingeweide des Geräts, an dem er saß. »Aber egal, ob wir verschiedene Einzelteile von dem Ding ersetzen, reparieren, neu konfigurieren oder auch einfach mit einem Hammer draufschlagen, werden wir ihm die Daten entlocken. Das verspreche ich. Ich bin genervt genug, um das zu meiner Lebensaufgabe zu machen, aber mit ein paar zusätzlichen Hirnzellen und Händen ginge alles deutlich schneller und vor allem wäre es erheblich einfacher für uns. McNab ist wirklich gut. Er hat geschickte Hände und ist Computerfreak genug, um sich über Stunden hinweg ohne Pause mit diesem Blödsinn zu befassen, aber er alleine reicht nicht aus.«
    Sie saßen eine Zeitlang schweigend da, dann sahen sie einander plötzlich an.
    »Reden Sie mit ihr«, bat Roarke.
    »Oh nein, ich bin nicht mit ihr verheiratet.«
    »Und ich bin kein Cop.«
    »Das hier ist Ihr Haus.«
    »Es sind Ermittlungen der New Yorker Polizei.«
    »Als hätten Sie das jemals respektiert. Aber okay,
okay«, winkte Feeney, ehe Roarke etwas erwidern konnte, müde ab. »Regeln wir die Sache wie zwei echte Männer.«
    »Sollen wir ein bisschen Arme drücken?«
    Mit einem lauten Schnauben schob Feeney eine Hand in seine Jackentasche. »Wir werfen eine Münze. Sie suchen sich die Seite aus.«
     
    Eve hörte etwas, das wie Flöten klang, und sah sich selbst nackt

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