Im Tod vereint - Divided in Death (18)
Termine verschieben, bis diese Sache erledigt ist.«
»Zahlst du ihre Anwälte?«
»Das lässt sie nicht zu.« Ein Hauch von Ärger huschte über sein Gesicht. »In dieser Frage sind die beiden stur.«
»Eins noch. Ist zwischen dir und Reva jemals etwas gelaufen?«
»Du meinst, ob wir mal ein Verhältnis hatten? Nein.«
»Gut. So wird es ein bisschen weniger kompliziert. Und jetzt hau ab«, wies sie ihn an. »Ich muss mit meiner Partnerin nach Queens.«
»Könnte ich dir vorher noch eine Frage stellen?«
»Fass dich kurz.«
»Wenn du heute Nacht in das Haus gekommen wärst, ohne eine persönliche Beziehung zu dem Fall zu haben, hättest du das Szenario dann mit anderen Augen gesehen?«
»Ich hatte keine persönliche Beziehung zu dem Fall, als ich in das Haus gekommen bin«, erklärte sie. »Deshalb konnte ich die Dinge nüchtern sehen. Ich kann es mir nicht leisten, dich gedanklich mitzunehmen. Du hättest nichts anderes getan.«
»Das will ich hoffen.«
»Davon bin ich überzeugt. Du kannst vollkommen kalt sein, wenn es nötig ist. Das meine ich positiv.«
»Das glaube ich dir sogar«, stellte er mit einem halben Lachen fest.
»Aber sobald ich den Tatort wieder verlassen hatte, warst du schon wieder dabei.«
»Ach ja?«
»Ich habe gedacht, wenn Roarke so etwas inszenieren würde, würde niemand jemals merken, dass es eine Falle ist. Wer auch immer das getan hat, sollte Stunden bei ihm nehmen.«
Jetzt lachte er richtig und sie war froh zu sehen, dass ein Teil der Sorge aus seinen Augen wich. »Tja nun, das ist ein großes Lob.«
»Das ist die reine Wahrheit und einer der Gründe, weshalb ich mich bereit erklärt habe, dich mithelfen zu lassen. Wenn ich rausfinden will, weshalb und wie man einem anderen am besten eine Falle stellt, sollte ich die Tatsache nutzen, dass ich jemanden kenne, der solche Dinge weiß. Fang schon einmal an zu überlegen, woran Reva gerade arbeitet oder woran sie gearbeitet hat oder zukünftig arbeiten soll.«
»Das tue ich bereits.«
»Siehst du, das ist ebenfalls ein Grund, dich mitmachen zu lassen. Du solltest vielleicht vorsichtshalber einen Leibwächter für Caro engagieren. Der wäre ihr sicher lieber als ein Polizist, der sie rund um die Uhr bewacht.«
»Das habe ich bereits getan.«
»Damit kommt noch ein Grund dazu. Aber jetzt verschwinde.«
»Wenn du mich so nett darum bittest …« Erst gab er ihr noch einen sanften Kuss, und als er sich endlich zum Gehen wandte, rief er ihr über die Schulter zu: »Sieh zu, dass du etwas Vernünftiges zwischen die Zähne kriegst.«
Sie sah unter die Decke, wo sie augenblicklich ihren Schokoriegelvorrat aufbewahrte, und war sich sicher, dass Roarke etwas anderes gemeint hatte.
3
Eve hatte ein durchschnittliches, mittelgroßes Haus erwartet, der hochmoderne, stromlinienförmige Kasten hinter der hohen Steinmauer war jedoch ein paar Klassen besser als der Durchschnitt, dachte sie. Er wurde von jeder Menge von außen nicht einsehbaren Fensterfronten und scharfen Kanten dominiert.
Der Eingangsbereich war wie die Mauer aus dunkelrotem Stein. Neben einer Reihe großer Töpfe mit Zierbäumen und Büschen waren dort mehrere seltsame Metallskulpturen - sicher Werke von Blair Bissel - aufgestellt. Bei aller Pracht erschien das Anwesen ihr kalt und protziger als jedes mit Stuck und Blattgold überladene Schloss.
»Ewing hat anscheinend großen Wert auf Sicherheit gelegt«, erklärte Peabody, da sich bereits das Tor in der hohen Mauer nur mit Mühe öffnen ließ. »Und auf ein schickes Haus, wenn einem so etwas gefällt.«
»Gefällt es Ihnen etwa nicht?«
»Uh-huh.« Während sie über die roten Steine in Richtung Haustür liefen, verzog Peabody das Gesicht. »Mich erinnert das Design an ein Gefängnis, nur ist mir nicht ganz klar, ob es die Leute draußen oder drinnen halten soll. Und dann noch diese Skulpturen …«
Sie blieb stehen, um sich eine gedrungene Metallform mit acht spindeldürren Beinen und einem lang gezogenen, dreieckigen Kopf mit gefährlich blitzenden Zähnen anzusehen.
»In unserer Familie gibt es jede Menge Künstler«, fuhr sie fort. »Ein paar von ihnen arbeiten hauptsächlich mit Metall und ein paar von deren Sachen sind ebenfalls ein bisschen seltsam. Aber auf eine interessante, amüsante oder prägnante Art.«
»Prägnantes Metall?«
»Ja, wirklich. Aber das hier, ich schätze, es soll eine Mischung aus Wachhund und Spinne sein. Es ist unheimlich und ein bisschen bösartig. Und was soll das hier
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