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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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zu unternehmen. Sie hatte sich angezogen, ihr Werkzeug eingepackt, sich zwischen Wutanfällen und weiteren Flüchen einen Plan zurechtgelegt.
    Zwischen dem Öffnen des Päckchens und dem Verlassen des Hauses konnte - wie viel? - eine Stunde, höchstens eine Stunde vergangen sein.
    Eve trat vor das Link und spielte die Gespräche der letzten vierundzwanzig Stunden ab.
    Hi, Reev. Ich weiß, dass du bei der Arbeit bist, aber dort will ich dich nicht stören. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich heute Abend ein echt heißes Date habe. Ich hoffe, dass wir uns Freitag oder Samstag sehen. Dann erzähle ich dir all die schmutzigen Details. Sei ein braves Mädchen, während Blair nicht da ist. Wenn du das nicht bist, erzähl mir alles ganz genau. Ciao!
    Eve erstarrte, als sie das Gesicht von Felicity Kade auf dem kleinen Bildschirm sah. Sie war der Typ wohlhabende, elegante Sexbombe gewesen. Mit platinblondem Haar, einem rosigen Gesicht, wie aus Eis gehauenen Wangenknochen und einem vollen, verführerischen Mund. Mit derart dunkelblauen Augen, dass sie beinahe violett gewesen waren, und einem winzig kleinen Schönheitsfleck am äußeren Rand des linken Lids.

    Eve ginge jede Wette ein, dass dieses Gesicht sehr kostspielig gewesen war.
    Sie hatte sich mit diesem Anruf ein Alibi verschafft. Ruf mich heute Abend nicht mehr an, denn ich habe ein Rendezvous. Rein zufällig mit deinem Mann, aber was du nicht weißt, macht dich schließlich nicht heiß.
    Das hatte sie zumindest angenommen, als sie auf das Band geplappert hatte, nahm Eve an.
    Der Ausdruck ihrer Augen, das erregte Blitzen, machte deutlich, dass Blair Bissel während dieses Anrufs bereits bei ihr gewesen war.
    Als er um siebzehn Uhr zwanzig selbst zu Hause angerufen hatte, hatte er sorgfältig darauf geachtet, dass auf dem Bildschirm außer seinem eigenen Gesicht nichts zu sehen war. Die Lider über seinen katzengrünen Augen waren schwer. Das Lächeln, die Rundung seines Mundes, wirkte genau wie seine Stimme sinnlich und verrucht.
    Eve konnte verstehen, weshalb Reva ihm verfallen war. Das lässige und zugleich ausdrucksvolle Gesicht und die langsame, verführerische Stimme hatten sicher jede Menge Frauen schwach gemacht.
    Hey, Baby. Ich hatte gehofft, du wärst inzwischen zu Hause. Ich hätte besser auf deinem Handy angerufen, aber nach der Reise und durch die Zeitverschiebung bin ich ziemlich groggy. Ich gehe gleich ins Bett, so dass du mich nicht mehr erreichen kannst. Ich haue mich erst mal aufs Ohr, und sobald ich wieder zu mir komme, rufe ich dich noch mal an.
    Ich hoffe, dass du mich vermisst, Baby. Ich vermisse dich ganz fürchterlich.
    Auch er hatte sich ein Alibi und eine freie Nacht
verschafft, um ungestört mit der Gespielin zusammen zu sein.
    Trotzdem war es unvorsichtig. Dreist. Oder wäre es gewesen, hätte Reva ihm nicht blind vertraut. Schließlich hätte sie den Anruf zurückverfolgen können. Oder hätte auf den Gedanken kommen können, ihn zu überraschen und dorthin zu fahren, wo er angeblich war.
    Es gab ein Dutzend Möglichkeiten, wie sie ihm hätte auf die Schliche kommen können, und dann hätte er alt ausgesehen.
    So war er sogar gestorben. Weil jemand anderes ihn beobachtet und darauf gewartet hatte, dass er die Gelegenheit zu diesem Mord bekam.
    Aber aus welchem Grund?
    »Es gibt tatsächlich ein passendes Messerset«, berichtete Peabody, als sie ebenfalls das Schlafzimmer betrat. »Und das Brotmesser ist nicht mehr da.«
    »Wurden die beiden etwa mit einem Brotmesser umgebracht?«
    »Allerdings. Außerdem habe ich den AutoChef gecheckt. Sieht aus, als hätte Reva Ewing gestern Abend um neunzehn Uhr dreißig eine Portion Hühnchen-Piccata und einen Gartensalat bestellt. Gestern Morgen um halb acht wurde eine doppelte Portion Waffeln und eine Kanne Kaffee gemacht.«
    »Dann haben sie also noch zusammen gefrühstückt, bevor er zu dieser angeblichen Geschäftsreise und sie zur Arbeit aufgebrochen ist.«
    »Die Überwachungsdisketten zeigen, dass Reva Ewing gestern Abend um achtzehn Uhr zwölf alleine heimgekommen ist. Und dass es, wie sie gesagt hat, um kurz nach elf bei ihr geklingelt hat, dass sie rausgelaufen
ist, das Päckchen überprüft hat und dann damit ins Haus gegangen ist.«
    »Sie waren aber ganz schön eifrig.«
    Peabody sah sie grinsend an. »Wir Detectives tun eben alles, was in unserer Macht steht.«
    »Allmählich ist das Thema ausgelutscht.«
    »Ich finde, dass ich meinen neuen Status noch mindestens einen Monat lang

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