Im Tod vereint - Divided in Death (18)
heimischem Gerät. »Weshalb in aller Welt ist ein Künstler in Bezug auf seine Daten nur derart vorsichtig oder vielleicht sogar paranoid?«
»Wenn du mich mal ranlässt, finden wir es vielleicht raus.«
Sie trat einen Schritt zurück und drehte eine neuerliche Runde durch das Studio. Auf diese Art bekam sie ein Gefühl für Bissels Stil und kam vor allem ihrem Mann nicht in die Quere, während er seine Arbeit tat.
Direkt neben dem Studio hatte Bissel ein in Rot und Weiß gehaltenes Bad mit Whirlpool, Dusch- und Trockenkabine sowie normalen Handtüchern, wie auch Roarke sie liebte, und ein kleines, aber äußerst komfortables Schlafzimmer gehabt. Er hatte es anscheinend gern bequem gehabt.
Auf der dicken, weichen Gel-Matratze lag ein verführerisches Laken aus schwarz glänzendem Satin, und
wie auch bei sich zu Hause hatte er an einer Wand jede Menge Spiegel aufgehängt.
Er hatte sich anscheinend gern gesehen, wenn er mit irgendwelchen Frauen hier gewesen war. Egozentrisch und narzisstisch, verhätschelt und übertrieben selbstbewusst. Direkt neben dem Bett stand ein kleines Datenund Kommunikationszentrum, das wie die beiden anderen Geräte gegen fremden Zugriff gesichert war.
Nachdenklich trat Eve vor eine schmale Kommode und zog die zwei obersten Schubladen auf. Unterwäsche, frische Arbeitskleider, nichts, was überraschend war.
Doch, ah, die dritte Lade war verschlossen. Nun, Roarke war nicht der Einzige, der Schlösser knacken konnte, überlegte sie, während sie ein kleines Messer aus der Hosentasche zog.
Gut gelaunt hackte sie an dem altmodischen Schloss herum, stieß, als es nach zwei Minuten nachgab, ein zufriedenes Knurren aus. Und riss erst die Lade und dann die Augen auf. »Heilige Mutter Gottes.«
Da hatte sie gedacht, sie hätte alles schon mal irgendwo gesehen. Diese Sammlung an Lederriemen, Samtpeitschen, Satinfesseln und eleganten Dildos ließ jedoch ihren Atem stocken. Außerdem fand sie einen Flakon mit einer Sex-Droge namens Rabbit, eine Tüte mit Zeus und eine voll Erotica, Gel-Bälle, Korken, die man sich in den Hintern stecken konnte, Tücher zum Verbinden der Augen, zahllose batteriebetriebene Spielzeuge sowie Schwanz- und Nippelringe aller Art.
Und das war noch nicht alles. Es gab noch jede Menge anderer Dinge, über deren Natur oder Verwendungszweck sie sich nicht im Klaren war.
Anscheinend hatte Bissel nicht nur seine Arbeit, sondern auch seine Spielchen äußerst ernst genommen, ging es ihr durch den Kopf.
»Dieses Gerät ist nicht blockiert, Lieutenant, sondern …« Roarke brach ab, als er das Schlafzimmer betrat und die von Eve in Augenschein genommene Sammlung sah. »Aber hallo, was haben wir denn da?«
»Eine ganze Schublade voll wunderbarer Dinge. Dieser Dildo pocht, vibriert, dehnt sich aus, hat eine Vorrichtung, damit man ihn nicht mit der Hand bedienen muss, und singt sogar noch fünf verschiedene Melodien.«
Er ging neben ihr in die Hocke. »Das kannst du in der kurzen Zeit doch unmöglich getestet haben.«
»Perversling. Ich habe ihn nur kurz angestellt. Neben all dem Spielzeug hat Bissel auch noch ein paar Drogen hier verwahrt.«
»Das sehe ich. Oh, guck mal, das ist wirklich witzig. Virtual-Reality-Brillen für sie und ihn. Vielleicht könnten wir ja -« Als er jedoch nach den Brillen greifen wollte, schlug sie ihm kräftig auf die Hand.
»Nein.«
»Du bist manchmal wirklich furchtbar streng. Du könntest doch mal streng sein, wenn wir nachher zu Hause sind.« Er strich mit den Fingern über ihr linkes Knie, wackelte fröhlich mit den Brauen und hielt plötzlich ein paar Handschellen in die Luft. »Das erforderliche Werkzeug hätten wir bereits.«
Eine schnelle Überprüfung zeigte, dass er wirklich ihre Handschellen aus ihrem Hosenbund gezogen hatte, ohne dass ihr etwas aufgefallen war. Eilig riss sie ihm die Dinger aus der Hand. »Vergiss es. Und fass
hier ja nichts an. Ich meine es ernst. Ich muss das ganze Zeug hier auf die Wache bringen. Nicht mal eine Schublade wie diese ist Grund genug, um derart vorsichtig zu sein. Weshalb hat er sie überhaupt abgeschlossen? Schließlich dürfte niemand jemals ohne ihn hier hereingekommen sein. Und was die Computer angeht, hat er -«
»Deshalb bin ich gekommen. Der Computer war gar nicht blockiert.« Er tätschelte ein letztes Mal ihr Knie, widerstand mit Mühe der Versuchung, ein paar der hübschen Sachen aus dem Schubfach mitgehen zu lassen, und richtete sich wieder auf. »Er ist einfach hin.«
»Was zum
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