Im Tod vereint - Divided in Death (18)
Teufel willst du damit sagen, er ist hin?«
»Hin, fertig, erledigt, Schrott.«
»Ich weiß, was ›hin‹ bedeutet, ich will wissen - ach, verdammt.« Sie sprang auf und trat gegen die offene Lade. »Kannst du mir sagen, wie lange und warum er nicht mehr funktioniert?«
»Mit dem passenden Werkzeug und ein bisschen Zeit finde ich das sicherlich heraus. Alles, was ich dir bisher sagen kann, ist, dass irgendjemand ganze Arbeit geleistet hat.«
»Was soll das heißen?«
»Schlicht und einfach, dass jemand die Festplatte zerstört hat, sodass sämtliche Daten ein für alle Mal verloren sind. Ich tippe auf einen besonders ekelhaften Wurm, der speziell zu diesem Zweck entwickelt worden ist. Wahrscheinlich war er auf einer Diskette, die die Kiste über das Laufwerk infiziert hat und dann wieder herausgenommen worden ist.«
»Kannst du mir sagen, ob vorher noch irgendwelche Daten runtergeladen worden sind?«
»Das ist ein bisschen schwieriger, aber versuchen kann ich es auf jeden Fall.«
»Ist vielleicht sogar noch irgendwas zu retten? Kannst du herausfinden, was für Daten auf der Kiste drauf gewesen sind?«
»Das ist noch schwieriger.«
»Sie sind bestimmt noch da. So gründlich kann man eine Festplatte gar nicht zerstören, dass nicht doch irgendwas erhalten bleibt. Das weiß ich von Feeney.«
»Ich fürchte, das ist nicht ganz richtig. Eve, es gibt da eine Gruppe von Techno-Terroristen, die sich die Doomsday-Gruppe nennen, nach dem Tag des Jüngsten Gerichts.«
»Ich kenne diese Gruppe. Sie sind bessere Hacker, die fremde Systeme infiltrieren, jede Menge Daten runterladen und den Rest vernichten. Sie haben ein paar brillante, wenn auch verrückte Köpfe und jede Menge finanzieller Unterstützung.«
»Sie sind nicht nur ein bisschen besser als normale Hacker«, korrigierte Roarke. »Sie sind für den Absturz einer Reihe von Privat-Shuttles verantwortlich, denn sie haben sich in die Datenbank der Flugkontrolle eingeklinkt. Sie haben die Sicherheitsanlage des Louvre lahmgelegt, sich mehrere wertvolle Kunstwerke angeeignet und andere vorsätzlich beschädigt, sowie sechsundzwanzig Angestellte eines Forschungslabors in Prag getötet, indem sie sämtliche Ausgänge versiegelt und dann dort die Luftzufuhr unterbrochen haben.«
»Ich habe doch gesagt, sie sind verrückt. Und ich weiß auch, dass sie gefährlich sind. Aber was hat das mit dem zerstörten Computer eines toten Mannes in einem Kunststudio zu tun?«
»Sie arbeiten seit ein paar Jahren an genau so einem Wurm, wie er hier offenbar verwendet worden ist. Hochwirksam und tragbar. Er soll nicht nur Daten korrumpieren oder stehlen, sondern sie in großem Umfang löschen. Wenn er in ein Netzwerk eingegeben werden kann, wird der Schaden unermesslich groß.«
»Wie groß?«
»Theoretisch könnte eine Diskette in das Laufwerk eines an ein Netzwerk angeschlossenen Gerätes geschoben werden - selbst wenn dieses mit Fail-Safes, Blocks, Firewalls und Virus-Detektoren ausgestattet wäre -, die gesamten Daten dieses Netzwerkes herunterladen und dann sämtliche angeschlossenen Computer himmeln. Dadurch würde ein Büro, ein Gebäude, ein großes Unternehmen, ja sogar ein Land erfolgreich lahmgelegt.«
»Das ist vollkommen unmöglich. Jedes halbwegs vernünftige Sicherheitssystem würde einen solchen Virus oder Wurm sofort entdecken und sämtliche Geräte runterfahren, bevor er sich ausbreiten kann. Und man kann unmöglich derart viele Daten irgendwo herunterladen, ohne dass die Computerüberwachung etwas davon mitbekommt. Bei einem Privatgerät wie diesem hier, okay, da könnte man es vielleicht schaffen, etwas herunterzuladen, bevor einem die Computerüberwachung auf die Schliche kommt. Vielleicht auch noch bei einem kleinen Netzwerk. Aber weiter käme man ganz sicher nicht.«
»In der Theorie ist alles möglich«, wiederholte er. »Und vor allem hat die Gruppe angeblich ein paar wirklich brillante Köpfe auf die Sache angesetzt. Gerüchten zufolge ist der Wurm fast fertig, und es ist nicht ausgeschlossen, dass er zum Teil schon funktioniert.«
»Woher weißt du alle diese Dinge?«
»Ich habe so meine Beziehungen.« Er zuckte mit den Schultern. »Und rein zufällig hat Roarke Industries einen Vertrag mit der Regierung, in dem es um die Entwicklung eines Schutzprogramms gegen diese potenzielle Bedrohung geht.«
Sie setzte sich auf das Bett. »Du arbeitest für die Regierung? Für unsere Regierung?«
»Tja, falls du mit unsere Regierung die Regierung der
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