Im Tod vereint - Divided in Death (18)
Schreibtisch, bis sie einen vergilbten Notizblock und einen alten
Bleistift fand. »Schreiben Sie es auf, und bewahren Sie die Zettel und sämtliche Disketten, auf die Sie Ihre Notizen übertragen, an einem sicheren Ort auf.«
Nadine kritzelte zur Probe mit dem Bleistift auf einem Blatt herum. »Wollen wir doch mal sehen, wie viel ich von dem Stenokurs behalten habe, zu dem meine Mutter mich gezwungen hat. Also, schießen Sie los.«
Es dauerte fast eine Stunde, bis Nadine aus dem Büro in Richtung Fahrstuhl flog, um sich in ihrem eigenen Büro beim Channel 75 einzuschließen und die Story zu schreiben.
Die Geschichte würde einschlagen wie eine Bombe, das wusste Eve. Aber so sollte es auch sein. Man hatte unschuldige Menschen getötet oder ihre Leben ruiniert, und zu welchem Zweck? Um die weltweite Sicherheit nicht zu gefährden? Weil Spionage sexy war?
Im Grunde war das vollkommen egal, wenn sie auf die unschuldigen Opfer sah.
Eve machte sich an die Papierarbeit, die sie früher immer Peabody aufgehalst hatte. Sie musste zugeben, dass eine Assistentin durchaus praktisch war.
Nicht, dass sie verwöhnt war, versicherte sie sich.
Natürlich könnte sie den lästigen Papierkram immer noch Peabody machen lassen, denn schließlich hatte sie einen höheren Rang. Peabody könnte dabei jede Menge lernen, sie täte ihr also langfristig einen Gefallen, wenn sie sie weiter für sich schuften ließ.
Sie blickte auf die Uhr und beschloss den Heimweg anzutreten. Zu Hause könnte sie viel mehr erledigen als hier auf dem Revier. Die restlichen Plätzchen sicher in der Jackentasche, wandte sie sich zum Gehen und quetschte sich in einen überfüllten Lift, was sie daran
erinnerte, weshalb sie ihr Büro so selten pünktlich zum Schichtwechsel verließ.
Bevor die Tür ganz zugeglitten war, riss jemand sie unter dem Stöhnen und den Flüchen derer, die sich bereits im Fahrstuhl drängten, eilig wieder auf.
»Einer passt bestimmt noch rein.« Detective Baxter bahnte sich mit den Ellenbogen einen Weg hinein. »Von Ihnen habe ich ja schon eine halbe Ewigkeit nichts mehr gehört oder gesehen«, sagte er zu Eve.
»Wenn Sie pünktlich zum Schichtwechsel nach Hause fahren können, haben Sie anscheinend nicht gerade viel zu tun.«
»Ich habe einen Auszubildenden«, erklärte er ihr grinsend. »Trueheart liebt Papierkram, und er tut ihm gut.«
Da sie erst vor wenigen Minuten in Bezug auf Peabody denselben Gedanken gehabt hatte, konnte sie ihm schwerlich widersprechen, und so blickte sie ihn einfach reglos an.
»In der Upper East Side wurde eine Frau erwürgt«, erzählte er im Plauderton. »Sie hatte genügend Asche, um damit eine ganze Herde Wildpferde zu ersticken.«
»Bilden Pferde Herden oder Rudel?«
»Ich habe keine Ahnung, aber ich glaube, Herden. Auf alle Fälle war sie eine übellaunige, gehässige Person und es gibt ein Dutzend Erben, die sich alle darüber freuen, dass sie endlich über den Jordan ist. Ich lasse Trueheart in dem Fall ermitteln.«
»Ist er dafür denn schon bereit?«
»Es ist ein guter Zeitpunkt, um das rauszufinden. Ich behalte ihn dabei im Auge. Ich habe ihm gesagt, dass ich denke, dass es der Butler war, und er hat brav genickt
und gesagt, dass er den Computer ausrechnen lassen wird, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist. Himmel, er ist wirklich süß.«
Auf jeder Etage knallten Cops wie Korken aus dem Lift heraus, und bis sie in die Garage kamen, gab es in dem engen Kasten fast schon wieder etwas Luft.
»Ich habe gehört, dass Sie die Hauptverdächtige in dem Doppelmord wieder laufen lassen mussten. Das tat sicher weh.«
»Es hätte mir nur wehgetan, wenn sie es gewesen wäre.« Sie blieben neben Baxters schimmerndem Sportwagen stehen. »Wie können Sie sich eine solche Kiste leisten?«
»Es geht nicht darum, was man sich leisten kann, sondern was man zugeteilt bekommt.« Er blickte in Richtung ihres elenden Vehikels, das ein paar Plätze weiter stand. »Mich würde man nicht einmal als Leiche in einer solchen Karre sehen. Aufgrund Ihres Ranges steht Ihnen eindeutig etwas Besseres zu.«
»Die Typen in der Instandhaltung und im Fuhrpark hassen mich. Außerdem komme ich mit diesem Ding problemlos überall hin.«
»Aber ohne jeden Stil.« Er glitt in seinen Wagen, ließ den Motor an, bis der brüllte wie ein Stier, und schoss grinsend davon.
»Was habt ihr Kerle nur für eine kranke Beziehung zu euren Autos?«, überlegte sie. »Es ist, als wären eure Schwänze direkt damit
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