Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Atom-U-Boot der Welt zu bauen. Jeder, der mit seiner Arbeit dazu beigetragen hat, die
Starbuck
zu Wasser zu bringen, wird es uns nie verzeihen, wenn sie eines Tages sicher vertäut am Pier von Wladiwostok liegen sollte.«
    »Gibt es irgendwelche Übereinstimmungen zwischen dem Verschwinden der
Starbuck
und dem der anderen Schiffe und Flugzeuge?« fragte Pitt.
    »Ich werde Ihre Frage beantworten, Major.« Bolands Stimme hatte einen schneidenden Ton.
    »Um es gleich vorweg zu sagen, anders als beim Bermuda-Dreieck sind über dem Pacific Vortex bisher keine Flugzeuge verschwunden. Und zweitens lassen sich nun einmal keine Gemeinsamkeiten feststellen, wenn es keine Überlebenden, keine Rettungsboote, keine Leichen, ja nicht einmal irgendwelches Treibgut gibt. Die einzige Gemeinsamkeit zwischen dem Verschwinden des U-Bootes und dem der anderen Schiffe besteht darin, daß sie alle in einem bestimmten Seegebiet des Pazifischen Ozeans verlorengegangen sind, das sich genau umreißen läßt.«
    Denver beugte sich vor und berührte Pitt am Arm. »Außer Duprees Nachrichtenkapsel, die Sie am Kaena Point aus dem Wasser gefischt haben, gibt es nur noch einen weiteren Augenzeugenbericht.«
    »Admiral Sandecker hat diese Ausnahme bei unserem letzten Gespräch erwähnt«, sagte Pitt.
    »Die
Lillie Marlene«,
sagte Hunter mit ruhiger Stimme. »Ein Vorfall, der noch außergewöhnlicher ist als der, in den die
Mary Celeste
verwickelt war.« Hunter zog eine Schublade auf und suchte einen Moment darin herum. »Viel ist es nicht, nur ein paar Seiten.«
    Er reichte Pitt einen dünnen Aktenordner und drückte in derselben Bewegung noch eine Taste der Sprechanlage.
    »Bringen Sie uns eine Kanne Kaffee, Yager.«
    Pitt ließ sich in seinen Sessel zurücksinken, sah den Titel auf dem Aktendeckel und begann zu lesen:
    Die unheimliche Katastrophe der S. S.
Lillie Marlene
    Am Nachmittag des 10. Juli 1968 verließ die
S. S. Lillie Marlene,
ein ehemaliges britisches Torpedoboot, das zu einer privaten Jacht umgebaut worden war, mit nordwestlichem Kurs den Hafen von Honolulu, Oahu, um auf dem offenen Meer Szenen einer Rettung aus Seenot für einen Film des international renommierten Regisseurs Herben Verhusson zu drehen, der auch Besitzer des Schiffes war. Die See war an diesem Tag ruhig, das Wetter klar, mit nur wenigen Wolken am Himmel. Ein Wind von vier Knoten blies aus nordöstlicher Richtung. Am Abend des 13. Juli fingen die Küstenwachstation auf Makapuu Point und die Marinefunkzentrale in Pearl Harbor um 20.50 Uhr einen Notruf des Schiffes auf, dem kurz darauf eine genaue Positionsangabe folgte. Sofort wurden die Rettungsflieger von Hickam Field alarmiert, und von verschiedenen Stützpunkten auf Oahu liefen Rettungsschiffe aus.
    Der Notruf wurde noch zwölf Minuten lang aufgefangen, dann Stille, die nur noch für eine letzte, mysteriöse Nachricht von der
Lillie Marlene
unterbrochen wurde: »Sie kommen aus dem Nebel. Der Captain und der Obermaat sind tot. Die Besatzung kämpft noch. Keine Chance. Es sind zu viele. Die Passagiere sterben als erste. Nicht einmal die Frauen verschonen sie.
«
    Der nächste Satz blieb unverständlich. »Am südlichen Horizont ist ein Schiff aufgetaucht. O Gott, wenn es nur noch rechtzeitig kommt. Mr. Verhusson ist tot. Jetzt kommen sie zu mir. Es bleibt keine Zeit mehr. Sie hören das Funkgerät. Den Captain trifft keine Schuld. Er konnte nicht ahnen, was uns erwartet. Sie schlagen gegen die Tür. Nicht mehr viel Zeit. Ich kann das alles nicht verstehen. Das Schiff bewegt sich wieder. Hilfe! Um Gottes willen, helft uns. O mein Gott! Sie sind …«
    An dieser Stelle riß der Funkkontakt endgültig ab.
    Das erste Schiff, das die Unglücksstelle erreichte, war der spanische Frachter
San Gabriel.
    Er war nur zwölf Meilen entfernt gewesen, als er den Notruf von der
Lillie Marlene
aufgefangen hatte. Die
San Gabriel
war das Schiff, das der Funker gesichtet haben mußte, bevor er verstummte. Als der Spanier längsseits gegangen war, stellte die Besatzung fest, daß die Jacht keine sichtbaren Schäden aufwies und mit langsamer Fahrt lief. Dann, der Grund konnte nie geklärt werden, stoppte die
Lillie Marlene
plötzlich und lag ruhig im Wasser, was dem Captain der
San Gabriel
die Möglichkeit gab, ein paar Mann seiner Besatzung zur Erkundung des anderen Schiffes auszusetzen. Sie fanden ein totenstilles Schiff mit einer toten Besatzung. Die Leichen der Passagiere, der Filmtechniker und der Schiffscrew lagen verstreut auf den

Weitere Kostenlose Bücher