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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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eins können wir sicher sagen«, mischte sich Hunter ein.
    »Hätte die
San Gabriel
die Unglücksstätte nicht rechtzeitig erreicht, dann wäre die
Lillie Marlene
ohne einen Augenzeugen in der Nähe explodiert, und man hätte sie als ein weiteres, auf unerklärliche Weise verschwundenes Schiff abgeschrieben.«
    Denver starrte seinen Vorgesetzten an. »Andererseits, wenn wirklich eine außerirdische Macht für den Angriff auf die
Lillie Marlene
verantwortlich wäre, dann hätte sie das doch nicht ausgerechnet in Sichtweite eines anderen Schiffes getan und dessen Mannschaft auch noch erlaubt, die Opfer in Augenschein zu nehmen. Mit dem Ganzen muß also irgendein Zweck verfolgt worden sein.«
    Boland warf gelangweilt die Hände in die Luft. »Jetzt geht das wieder los.«
    »Halten Sie sich an die Fakten, Commander.« Hunter warf Denver einen eisigen Blick zu. »Wir haben keine Zeit für Science-fiction-Phantasien.«
    Die Männer verfielen in Schweigen. Nur die gedämpften Geräusche der elektronischen Schreibgeräte und Rechner drangen von draußen in die Stille von Hunters Büro ein. Pitt rieb sich seine müden Augen und stützte seinen Kopf auf beide Hände, als müßte er seine Gedanken zur Ruhe kommen lassen.
    Schließlich begann er zu sprechen, die Worte kamen nur langsam über seine Lippen.
    »Ich finde, Burdette hat da gerade einen sehr interessanten Punkt angesprochen.«
    Hunter sah ihn erstaunt an. »Sie glauben jetzt also auch an die kleinen grünen Männer mit Antennen in den Ohren, die eine unerklärliche Abneigung gegen Schiffe haben?«
    »Nein«, antwortete Pitt, »das tue ich nicht. Aber ich glaube an die Möglichkeit, daß, wer oder was auch immer hinter dem Unglück stecken mag, einen ganz bestimmten Grund dafür hatte, den spanischen Frachter seine Entdeckung machen zu lassen.«
    Plötzlich war Hunters Neugier erwacht. »Ich höre.«
    »Gehen wir doch einmal davon aus, daß ein kleiner Teil der Schiffsverluste in dem fraglichen Seegebiet auf schlechte Wetterbedingungen, Navigationsfehler oder einfach auf irgendein nicht vorhersehbares Pech zurückzuführen ist. Dann gehen wir einen Schritt weiter und sagen, daß für die übrigen Rätsel ein vernunftbegabtes Wesen verantwortlich sein wird.«
    »Also schön, selbst wenn also ein Kopf mit einem Superhirn das alles inszeniert haben sollte«, sagte Boland, »was hätte er…«
    Er schwieg einen Moment und sah Denver grinsend an. »Oder was hätte die außerirdische Macht sich davon versprechen können, die Spanier ausgerechnet Zeugen eines Massenmordes werden zu lassen?«
    »Was könnte der Grund gewesen sein, daß er von der gewohnten Routine abgewichen ist?« antwortete Pitt mit einer Gegenfrage. »Seeleute sind hoffnungslos abergläubische Menschen. Viele können nicht einmal schwimmen, und noch weniger verstehen sie es, mit einem Atemgerät umzugehen und zu tauchen. Doch die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie auf See. Und deshalb kreisen ihre schlimmsten Ängste und ihre schrecklichsten Alpträume um die Gefahr zu ertrinken. Meiner Meinung nach hat irgendein zynischer Schurke bewußt dafür gesorgt, daß die Passagiere und die Besatzung der
Lillie Marlene
so übel zugerichtet gefunden wurden.«
    »Das hört sich an wie ein gigantischer Plan zu dem einzigen Zweck, ein paar Seeleute zu erschrecken«, sagte Boland sarkastisch.
    »Nicht nur ein paar«, fuhr Pitt unbeirrt fort. »Gemeint waren alle Seeleute. Kurz gesagt, das Ganze war als Warnung gedacht.«
    »Als Warnung wovor?« fragte Denver.
    »Als Warnung, unter gar keinen Umständen in dieses besondere Seegebiet einzufahren«, antwortete Pitt.
    »Ich muß zugeben, daß sämtliche Schiffe die Vortex-Zone seit der Geschichte mit der
Lillie Marlene
gemieden haben wie des Teufels Vorhölle.«
    »Nur eine Lücke bleibt in Ihrer Argumentation«, sagte Hunter mit sonderbar leiser Stimme.
    »Warum sind die einzigen Augenzeugen des Geschehens, die Männer, die von der
San Gabriel
an Bord der Jacht gingen, am Ende mit dem Schiff in die Luft gesprengt worden?«
    Auf Pitts Gesicht verbreitete sich ein wissendes Lächeln. »Die Antwort darauf ist einfach. Anscheinend hat man gehofft, daß der Erkundungstrupp zur
San Gabriel
zurückkehren würde, um dem Captain Bericht zu erstatten. Was unser Superhirn nicht bedacht hatte, war, daß in den Männern die schnöde Geldgier erwachen würde. Erinnern Sie sich, der Erkundungstrupp wollte an Bord der Jacht bleiben und hatte ein Schlepptau angefordert.
    Wahrscheinlich

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