Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
sich hin.
    Denver begriff die Verbindung sofort. »In Delphi befand sich ein berühmtes Orakel der alten Griechen, die am Anfang unserer westlichen Zivilisation standen.«
    »Trotzdem ist der Gedanke unmöglich«, erwiderte Chrysler.
    »Moran ist tot.«
    »Ist er das wirklich?« fragte Pitt in die Runde. »Oder hat er vielleicht nur sein Kanoli gefunden?«
    »Hört sich an wie ein verlorengegangenes Paradies«, sagte Hunter.
    »Vielleicht ist es das auch«, meinte Pitt. Er gab kurz sein Gespräch mit George Papaaloa vom Bishop-Museum wieder.
    »Es will mir trotzdem nicht in den Kopf, daß ein Mann von Ruf und Bedeutung wie Dr. Moran einfach von der Bildfläche verschwinden können sollte, um drei Jahrzehnte später plötzlich als Mörder und Kidnapper wieder aufzutauchen«, sagte York.
    »Hat dieser Delphi vielleicht noch irgend etwas gesagt, daß ihn sicher als Dr. Moran identifizieren könnte?« fragte Chrysler.
    Pitt lächelte. »Delphi deutete einmal an, daß meine Intelligenz nicht an die von Lavella und Roblemann heranreichen würde, wer immer auch die beiden Herren sein mögen.«
    Chrysler und York sahen einander mit überraschten Gesichtern an.
    »Wirklich, sehr sonderbar«, wiederholte sich York. »Lavella war ein Physiker mit dem Spezialgebiet Hydrologie.«
    »Und Roblemann war ein ziemlich bekannter Chirurg.«
    Chrysler sah Pitt plötzlich nachdenklich an. »Noch kurz vor seinem Tod arbeitete Roblemann an einem mechanischen Kiemensystem, das es dem Menschen ermöglichen sollte, Sauerstoff aus dem Wasser zu absorbieren.«
    Chrysler schwieg, in Gedanken versunken. Dann erhob er sich plötzlich von seinem Platz und ging zum Wasserbehälter, der in einer Ecke des Raumes stand. Er füllte sich einen Pappbecher, was in dem Wasser hinter der Glaswand glucksende Luftblasen aufsteigen ließ.
    Langsam kehrte er schließlich zum Tisch zurück und trank den Becher in einem Zug leer, bevor er fortfuhr.
    »Wie wir alle wissen, ist die erste Funktion eines jeden Atemsystems die Aufnahme von Sauerstoff und die Ausscheidung von Kohlendioxyd. Bei den meisten Tieren und beim Menschen hängen die Lungen relativ lose im Brustkorb und müssen mit Hilfe des Luftdrucks und des Zwerchfells aufgepumpt und wieder leergedrückt werden. Wenn die Lungen mit Luft gefüllt sind, filtern die Lungen-Bläschen den Sauerstoff heraus und geben ihn an den Blutkreislauf ab. Fische, auf der anderen Seite, absorbieren den Sauerstoff, indem sie das Wasser an dem gefäßreichen Gewebe ihrer Kiemen vorbeilenken. Auf demselben Weg geben sie das Kohlendioxyd wieder an das Wasser ab. Der Apparat, an dem nun Roblemann arbeitete, sollte beide Systeme miteinander verbinden. Der Apparat sollte mit einem kleinen chirurgischen Eingriff am Brustkorb fixiert werden, bei dem gleichzeitig dünne Schläuche zum Transport des Sauerstoffs zu den Lungen gelegt wurden.«
    »Das hört sich alles unglaublich an«, sagte Hunter und schüttelte den Kopf.
    »Unglaublich vielleicht«, sagte Pitt. »Aber es würde immerhin erklären, warum keiner der Männer, die die
Martha Ann
enterten, eine Taucherausrüstung trug.«
    »Trotzdem würde es ein solcher Mechanismus kaum ermöglichen, daß sich ein Mensch viel länger als eine halbe Stunde unter Wasser aufhalten kann«, fügte Chrysler hinzu.
    Denver schüttelte verwundert den Kopf. »Eine halbe Stunde mag sich nach sehr wenig anhören, und doch macht er einen unglaublich überlegen gegenüber jedem, der sich mit dem schweren, heute noch unentbehrlichen Gerät abschleppen muß.«
    »Wissen Sie denn, was aus Lavella und Roblemann geworden ist?« fragte Hunter die beiden Wissenschaftler.
    Chrysler zuckte die Schultern. »Sie sind seit vielen Jahren tot.«
    Hunter griff nach seinem Telefon. »Datenarchiv? Hier spricht Admiral Hunter. Ich brauche Einzelheiten über den Tod zweier Wissenschaftler, die Namen sind Lavella und Roblemann.
    Geben Sie mir Bescheid, sobald Sie etwas vorliegen haben.« Er legte wieder auf. »Das ist immerhin ein Anfang. Und was ergibt sich für Sie aus der geologischen Beschaffenheit des Vortex-Gebietes, Dr. York?«
    York öffnete eine schmale Aktentasche und breitete vor sich auf dem Tisch mehrere Karten aus. »Nachdem ich die Überlebenden aus dem Ortungsraum der
Martha Ann
und Commander Boland im Krankenhaus befragt habe und nachdem ich Gelegenheit hatte, Pitts Bericht zu hören, bleibt nur ein möglicher Schluß. Der Pacific Vortex ist nichts weiter als ein bisher noch nicht kartographierter

Weitere Kostenlose Bücher