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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und griff mit seiner Linken nach der Waffe auf dem Sofa. Dann richtete er den kurzen Lauf auf Pitts Brust, sein Schmerz und sein blindwütiger Haß hatten jeden Gehorsam gegenüber Delphis Befehl, Pitts Tod wie einen Unfall aussehen zu lassen, ausgelöscht.
    Pitt lief der Schweiß aus sämtlichen Poren. Der Wächter war noch viel zu weit weg, um irgendeine aussichtsreiche Abwehrbewegung machen zu können. Das Projektil aus der Pistole würde Pitts Brustkorb durchschlagen haben, noch bevor er die Hälfte der Distanz zu seinem Gegner überwunden hätte.
    Für einen lähmenden Moment blieb der Wächter, die Waffe auf Pitt gerichtet, stumm sitzen. Dann begann er Zentimeter um Zentimeter näher zu kriechen, bis er, jedesmal ein Knie vor das andere schiebend, den Abstand zu seinem Opfer auf anderthalb Meter verringert hatte. Für Pitt war das immer noch zu weit.
    Er durchlitt die Qualen eines Verdammten. Siebzig Zentimeter; Pitt brauchte eine Armlänge Abstand zu seinem Gegner, um einen einigermaßen aussichtsreichen Angriff wagen zu können.
    Der Wächter kam weiter herangekrochen. Stumm hielt er den kurzen Lauf der Waffe auf Pitts Brust gerichtet, nur manchmal hob er ihn, anscheinend, um sich die Vorfreude zu vergrößern, zur Stirn seines Opfers hinauf.
    Geduld, sagte sich Pitt wieder und wieder. Geduld. Die zwei wichtigsten Wörter jeder Sprache, wiederholte er sich in Gedanken, sind Geduld und Hoffnung. Vielleicht war das Glück noch einmal auf seiner Seite. Der Wächter war jetzt nahe genug.
    Um ganz sicher zu sein, wartete Pitt noch ein paar weitere unendlich lange Sekunden. Wenn er die Attacke zu früh eröffnete, blieb ihm vielleicht nicht die Zeit, die Pistole weit genug zur Seite zu schlagen, bevor sich der Schuß löste. Und Pitt hatte nicht den leisesten Zweifel, daß sein Gegner bei der geringsten Bewegung seines vermeintlichen Opfers den Sensorabzug der Waffe antippen würde. Seine einzige Aussicht auf Erfolg lag darin, den Gegner zu überraschen. Er hielt die Hände, als seien sie noch gefesselt, hinter dem Rücken. Der Wächter sollte sich sicher fühlen, daß er sein Opfer ohne Mühe töten konnte. So mußte es aussehen. In gespielter Todesangst ließ Pitt den Unterkiefer auf die Brust sinken und riß die Augen schreckensweit auf.
    Dann stieß Pitt die Arme nach vorn. Seine rechte Handkante schlug die Waffe in der linken Hand seines Gegners nach oben.
    Pitt achtete nicht auf das zischende Geräusch des Projektils, als es nur Zentimeter über seiner Schulter hinwegschoß, denn in derselben Bewegung fuhr seine linke Hand mit dem Messer in einem kleinen Bogen zur Kehle seines Gegners. Die scharfe Klinge schlitzte sie bis zur Luftröhre auf. Ein schrecklich rasselndes Geräusch drang aus der Halswunde des Wächters, und das Blut sprudelte über seine Brust auf den Teppich und auf Pitts Arm. Seine Augen starrten Pitt mit verschwimmendem Blick, in dem plötzlich Todesangst stand, an. Dann verdrehten sie sich, und durch den Körper lief ein leises Zittern, bevor er schließlich zu Boden sank.
    Erschöpft sah Pitt eine Zeitlang auf den Toten hinunter. Als er sich wieder unter Kontrolle hatte, hob er die Waffe des Wächters vom Teppich auf und ging leise zum Badezimmer hinüber. Er hörte jetzt auch das tiefe Surren des Elektrorasierers, den Delphis Killer anscheinend gerade noch einmal für Pitts Hinrichtung überprüfte. Offensichtlich war nun alles für Pitts Unfalltod vorbereitet. Während er sich langsam an der Wand entlang vorwärts schob, ließ Pitt die Badezimmertür nicht aus den Augen.
    Plötzlich schrillte die Türglocke durch das Apartment. Das unerwartete Geräusch ließ Pitt zusammenfahren, und er erstarrte auf der Stelle, als der zweite Wächter die Badezimmertür aufriß und im nächsten Moment, erschrocken über den grauenerregenden Anblick seines toten Partners auf dem Teppich, abrupt stehenblieb. Dann wandte er sich langsam suchend um und sah Pitt mit verwundertem, fast ungläubigem Staunen an.
    »Lassen Sie Ihre Waffe fallen«, befahl Pitt in scharfem Ton.
    Der Mann blieb unbewegt stehen und blickte wie gebannt auf die kleine Pistole in Pitts Hand.
    Es klingelte zum zweitenmal an der Tür. Der Mann machte einen Ausfallschritt zur Seite und riß die Waffe hoch, um in Schußposition zu kommen. Doch das Projektil aus Pitts Waffe traf Delphis Killer mitten in seiner Bewegung ins Herz.
    Sekundenlang blieb der Wächter unbewegt stehen und sah Pitt mit leerem Blick an. Dann löste sich langsam der

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