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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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einfach weitermachen. Du würdest einen Weg finden, genau wie ich. Das Problem mit deiner Schwester ist, dass sie immer den Weg des geringsten Widerstands geht. Sie braucht einen, der …«
    Plötzlich unterbricht mich ein sehr lautes Klirren. Das war Josh. Er hat die Gabel auf den Boden fallen lassen. Ich bücke mich, hebe sie auf, wische sie an einer Papierserviette ab und gebe sie ihm wieder.
    »Sie braucht«, führt Lizzie meinen angefangenen Satz zu Ende, »mehr Freiraum und Zeit, damit sie verarbeiten kann, was er getan hat. Sie hat das nicht verdient. Man kann keiner Frau so was antun und dann erwarten, dass sie einfach …«
    »Ich sage ja nicht, dass sie es verdient hat, ich finde nur …«
    Wieder klirrt Metall auf dem Boden. Ich hebe Joshs Gabel zum zweiten Mal auf, wische sie ab, gebe sie ihm. Er grinst mich an.
    »Ich finde nur, dass …«
    Josh lässt die Gabel erneut fallen. Jetzt verliere ich wirklich die Geduld. Ich hebe sie auf, wische sie ab und knalle sie neben seinem Teller auf den Tisch. Er lacht kreischend. Elende kleine Nervensäge.
    »Wenn du das noch mal machst, gehen wir heim«, drohe ich.
    »Beachte ihn einfach nicht«, sagt Lizzie, die es trotz
allem schafft zu essen. Ich habe meine Portion kaum angerührt. »Das macht er nur, weil du darauf reagierst. Je heftiger du reagierst, desto mehr macht er es.«
    Ich weiß, dass sie recht hat, dennoch kann ich kaum die Ruhe bewahren. Ich versuche, mich auf mein Essen zu konzentrieren, merke aber, wie Josh mich ansieht und verzweifelt Blickkontakt sucht. Ich zucke zusammen, als die Gabel wieder auf dem Boden landet. Ich weiß, ich sollte nicht darauf reagieren, kann aber nicht anders. Ich hebe die Gabel vom Boden auf und halte sie ihm gerade außer Reichweite vors Gesicht.
    »Gabel …«, heult er.
    »Danny …«, ermahnt mich Lizzie.
    »Willst du nach Hause?«, zische ich mit zusammengebissenen Zähnen. »oder willst du zuerst aufessen? Wenn du das noch mal machst, gehen wir.«
    »Daddy kauft dir vielleicht ein Eis, wenn du schön aufisst«, sagt Liz.
    »vielleicht auch nicht«, füge ich hastig hinzu. »verdammt noch mal, ich hab schon genug ausgegeben. Ich kann es mir nicht leisten, auch noch …«
    Die Meute der Fußballfans johlt wieder. Ich wünschte, sie würden still sein, die egoistischen Scheißkerle. Mehr Lärm. Nervöser, unsicherer Lärm. Hört sich gar nicht gut an. Diesmal lacht niemand. Ich drehe mich um und sehe gerade noch, wie ein Teil der Menge zurückweicht, als ein gedrungener, glatzköpfiger, über und über tätowierter Mann von einem anderen Fan, der doppelt so groß, aber nur halb so schwer zu sein scheint, durch den Raum geschleudert wird. Sie stoßen gegen einen Tisch, wo eine andere Familie isst. Leute springen von ihren Stühlen in die Höhe und flüchten in alle Richtungen.

    »Was machen die da?«, fragt Ellis unschuldig. »Spielen sie, oder zanken sie sich?«
    Die beiden Männer sind wieder aufgestanden, und ich bete, dass sie nicht näher kommen. Der dünnere Mann hält den Tätowierten am Kragen gepackt und schüttelt ihn. Der Tätowierte sucht nach einem Halt, aber der Dünne lässt ihm keine Chance. Er gibt ihn frei, dann läuft er gegen ihn und rammt ihn an der Brust, sodass er rückwärts umkippt. Noch ein heftiger Stoß; diesmal wird der tätowierte Mann so weit geschleudert, dass er mit dem Rücken auf einem Tisch nicht weit von unserem landet. Halb volle Teller, Besteck und Gläser fliegen durch die Luft. Ich schnappe mir Josh, sehe mich um und stelle fest, dass Lizzie dasselbe mit Ellis gemacht hat. Das Klirren, Scheppern und Krachen klingt ziemlich schnell ab und weicht einer nervösen Stille. Alle behalten die Kampfhähne im Auge, doch der Gewaltausbruch kam so unerwartet und brutal, dass keiner eingreifen will. Alle wissen, sie sollten etwas unternehmen, aber keiner rührt sich.
    »Nicht, Kumpel …«, ruft der Mann, der auf dem Tisch auf dem Rücken liegt, nervös. »Bitte nicht …«
    Der dünne Mann sieht sich um. Er drückt sein opfer mit einer Hand nieder und tastet mit der anderen auf dem Tisch nach etwas. Erst als er es über den Kopf hält, erkenne ich, dass es sich um ein Steakmesser handelt. Die nächsten Sekunden scheinen sich ewig hinzuziehen. Ich will nicht hinsehen, kann mich aber nicht abwenden. Er stößt das Messer auf den tätowierten Mann herab und bohrt es ihm in die Brust. Doch das reicht ihm noch nicht. Mit blutiger Faust zieht er das Messer wieder heraus und sticht immer und immer

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