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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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wegbrachten …«
    »Als wer ihn wegbrachte?«
    »Am Ende haben sie ihn im Krankenwagen abtransportiert. Er redete nicht mit Sally, sah sie nicht einmal an. Er schrie um Hilfe. Der arme Junge war völlig durchgedreht. Er hatte nicht mehr die geringste Ahnung, was er tat. Ließ keinen in seine Nähe. Es schien fast, als hätte er Angst vor uns allen.«

11
    Ehe wir’s uns versehen, ist es zehn Uhr. Die Kinder sind endlich im Bett und schlafen, es herrscht Stille in der Wohnung. Den Fernseher hatten wir den ganzen Abend aus, aber jetzt ist es mir zu still, daher schalte ich ihn ein, nur damit wir etwas Geräuschkulisse im Hintergrund haben. Liz wirkt niedergeschlagen und schweigsam, wir haben kaum ein Wort gewechselt. Es ist spät. Nicht mehr lange, und wir werden ins Bett gehen. Und im Handumdrehen muss ich wieder aufstehen und in die Knochenmühle. Manchmal kommt es mir so vor, als würde ich mit einer anderen Geschwindigkeit als der Rest der Welt laufen. Ich habe immer den Eindruck, als müsste ich permanent rennen, nur um Schritt zu halten.
    Ich gehe in die Küche und mach uns beiden was zu trinken. Ich gebe Lizzie ihre Tasse.
    »Trink.«
    Sie blickt auf, lächelt und nimmt mir die Tasse ab.
    »Alles klar?«, frage ich.
    »Natürlich. Warum fragst du mich das ständig?«
    »Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir gut geht. Du hast einen beschissenen Tag hinter dir.«
    »Stimmt, aber mir geht es gut«, sagt sie mit einer leicht gereizten und gepressten Stimme.
    »Super«, fauche ich überreagierend, »entschuldige, dass ich gefragt habe.«

    »Jetzt komm schon, sei doch nicht so …«
    »Wie denn? Ich hab nur gefragt, ob mit dir alles klar ist, mehr nicht.«
    Ich setze mich neben sie. Sie legt einen Arm um mich und streichelt mir zärtlich den Rücken.
    »Entschuldige.«
    »Schon gut.«
    Im Fernsehen kommt wirklich immer derselbe Mist. Ich nehme die Fernbedienung und zappe durch die Kanäle. Die Komödien sind heute Abend nicht komisch, die Dramen zu dramatisch. Nichts passt zu unserer Stimmung. Ich entscheide mich für die Nachrichten. Ich möchte mehr darüber herausfinden, was hier los ist. Abgesehen von vereinzelten Gerüchten bei der Arbeit ist dies heute die erste Möglichkeit, mich auf den neuesten Stand zu bringen. Wir sehen mehr oder weniger eine Wiederholung der gestrigen Vorkommnisse – mehr Ärger und mehr Gewalt. Eine Erklärung dafür bekommen wir nicht. Jede einzelne Meldung folgt offenbar einem Standardformat – ein Zwischenfall oder mehrere in einer bestimmten Gegend, und dann berichten sie darüber, wie die Leute in der Nachbarschaft darauf reagieren. Das ist verrückt. Ich höre Ausdrücke wie »Nachahmungstäter« und »Rachefeldzüge«, die in den Raum gestellt werden. Sind die Leute wirklich so dumm, wie Harry gestern angedeutet hat? Würde wirklich jemand Ärger vom Zaun brechen, nur weil er es bei anderen beobachtet hat?
    »Sieh dir das an«, sagt Lizzie, während wir gemeinsam die Schlagzeilen studieren, »sie haben jetzt sogar einen Namen dafür. Und wie soll uns das weiterhelfen?«
    Sie hat recht. Ich habe das Wort vor ein paar Minuten gehört, mir aber nichts weiter dabei gedacht. Die Leute,
die für die Ausschreitungen verantwortlich sind, werden »Hasser« genannt. Der Ausdruck stammt aus einer Schlagzeile der Regenbogenpresse, die heute Morgen veröffentlicht wurde, und verbreitet sich schnell. Und er scheint angemessen, denn noch immer scheint es keinen Grund, keine Ursache für die plötzlichen Gewaltausbrüche zu geben. Hass ist offenbar der einzige Beweggrund.
    »Sie haben ihnen einen Namen gegeben«, murmle ich. »Wenn sie einen Namen haben, können sie leichter darüber reden.«
    Lizzie schüttelt fassungslos den Kopf. »Ich verstehe das alles nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    »Bei denen hört sich das an wie eine Epidemie. Wie kann das sein? Es ist doch keine Krankheit, verdammt noch mal.«
    »Wäre aber möglich.«
    »Ich bezweifle es. Aber einen Grund muss es doch dafür geben, oder nicht?«
    Sie hat recht, aber ich habe, wie alle anderen, keinen blassen Schimmer, was das für ein Grund sein könnte, daher schenke ich mir eine Antwort. Die Nachrichten machen mich zunehmend nervös. Am liebsten würde ich die Tür absperren und erst wieder aufmachen, wenn diese plötzlichen Gewalttätigkeiten und Ausschreitungen vorbei sind. Instinktiv suche ich selbst nach einer Erklärung, und wenn sie nur meiner eigenen Beruhigung dient.
    »vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie

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