Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater
erregt und
aufgegeilt wurde, dass er nicht mehr richtig konnte. Jedes Mal, wenn sie ihn anfasste oder küsste, fiel es ihm schwerer, sich zu beherrschen … Sie drückte ihn fest gegen die Wand, küsste ihn erneut, biss ihm auf die Lippen und schob ihm die Zunge tief in den Mund. Er glitt mit den Händen zu ihrem Rock und zog sie noch enger an sich. Als Reaktion darauf öffnete sie seinen Reißverschluss, schob die Hand hinein und legte die Finger um seine Erektion. Sie hielt sein Glied sanft, aber fest, und zog es behutsam aus dem Hosenschlitz zu sich.
»Zieh deinen Slip aus«, keuchte er in einer kurzen Pause zwischen hektischen Bissen und Küssen.
»Was für einen Slip?«, flüsterte sie ihm ins Ohr, während sie den engen Rock über die Hüften schob. Sie drehten sich, bis sie mit dem Rücken zur Wand stand. »Komm schon«, stöhnte sie verzweifelt vor Wollust, »besorg’s mir.«
Newbury stellte sich in Position und versuchte, ihn einzuführen. Er war linkisch und grob. Der Alkohol beeinträchtigte ihrer beider Koordination. Doch sie stöhnte vor Lust, als er endlich in voller Länge in ihr steckte.
»Ich besorg’s dir, du dreckige Schlampe«, versprach er ihr und stieß noch tiefer in sie. Sie blickte zum Himmel hinauf, biss sich auf die Lippen und versuchte, nicht allzu laut zu sein, obwohl sie am liebsten vor Geilheit geschrien hätte.
»Fester«, zischte sie.
Er stieß mit dem ganzen Körper gegen sie und schlug sie wiederholt gegen die Wand.
»Ist dir das fest genug?«, fragte er und sah ihr tief in die aufgerissenen grauen Augen.
»Fick mich einfach«, keuchte sie zwischen seinen Stößen.
»Fest genug?«, fragte er wieder mit zusammengebissenen Zähnen.
Da hörte sie auf.
Sie ließ ihn los.
»Was ist denn?«, fragte er besorgt. »Hab ich dir wehgetan? Was hab ich gemacht?«
Ihre Miene schlug binnen eines Augenblicks von Lust in Furcht um. Sie stieß ihn weg, wich vor ihm zurück, zog den Rock runter und stolperte rückwärts durch die Gasse.
»Was ist denn?«, fragte er erneut. »Was hast du denn?«
Sie antwortete nicht. Immer weiter entfernte sie sich von ihm, tiefer in die Schatten. Er lief ihr hinterher. Sie wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton heraus. »Nicht …«, stieß sie schließlich hervor.
»Verdammte Scheiße, was geht denn hier ab?«, wollte er wissen. »Du hast’nen Knall, weißt du? Eben warst du noch ganz scharf auf mich, und jetzt stößt du mich weg. Törnt dich das an? Typen aufgeilen und sie dann im Regen stehn lassen? Du elende Schlampe.«
Sie stolperte weiter rückwärts und stieß dabei mit dem Fuß an eine Plastikkiste voll leerer Glasflaschen. Instinktiv bückte sie sich, ergriff eine der Flaschen am Hals und schlug sie gegen die Backsteinmauer hinter sich.
Newbury blieb mit vom Alkohol beeinträchtigtem Begriffsvermögen stehen und sah sie an. »Was hast du denn jetzt vor? Du bist ja völlig durchgeknallt, weißt du das? Was soll denn die Scheiße jetzt? Ich werde nicht …«
Er konnte seinen Satz nicht zu Ende sprechen. Sie rannte auf ihn zu und rammte ihm die abgebrochene Flasche fest in den Magen. Die Flasche zerriss das Baumwollhemd und bohrte sich tief ins Fleisch. Sie zog sie wieder heraus und stieß erneut zu, diesmal aber weiter unten, sodass sie fast das vordere Drittel seines immer noch entblößten, jetzt aber völlig schlaffen Penis mit dem scharfkantigen Glas abtrennte. Mit
einem dritten Schlag stieß sie ihm die rasiermesserscharfe Scherbe in den Hals.
Dann wirbelte sie herum und hatte die Gasse verlassen, noch ehe er auf dem Boden aufschlug.
Da draußen waren noch mehr von denen, Tausende.
Sie musste unbedingt fliehen.
10
Manchmal ist die vorstellung von der Arbeit schlimmer als die Realität. Alles in allem kam mir das Büro heute sogar ganz erträglich vor. Nach allem, was ich am Wochenende gesehen und gehört hatte, hätte ich erwartet, dass ich mir den Weg zwischen Menschenmassen hindurchbahnen müsste, die sich auf offener Straße prügelten. Aber abgesehen von ein paar eingeworfenen Fensterscheiben und einigen geringfügigen Schäden, sah alles enttäuschend normal aus. In der Innenstadt war es ruhig für einen Montag und im Büro auch.
Ich bin froh, dass ich zu Hause bin. Schon kann ich das Mietshaus am Ende der Straße sehen. Wie immer brennt das Licht an diagonal entgegengesetzten Hausecken – in unserer Wohnung und der anderen vermieteten Wohnung oben.Als ich näher komme, sehe ich Schatten hinter unseren vorhängen.
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