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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Ich könnte ihm mit blo ßen Händen das Genick brechen. Der kleine Scheißkerl verdient nichts anderes als einen brutalen, schmerzhaften und sehr blutigen Tod für das, was sie uns antun. Doch dann wende ich mich ab und sehe, wie sie den Leichnam des Mannes wegschaffen, den sie gerade mit einem Kopfschuss erledigt haben. Sie lassen ihn einfach unter offenem Himmel am anderen Straßenrand liegen; widerstrebend nehme ich meinen Platz in der Schlange ein.
    Wo ich gestanden hatte, konnte ich nur die Leute sehen, die bei mir im Lastwagen waren. Jetzt, wo ich mich bewegt habe, stelle ich fest, dass auch die Leute von den anderen Lastern ins Freie getrieben wurden. Die Reihe der Leute vor mir erstreckt sich bis in die Ferne. Ich stehe hinter Karin, dem Mädchen, das sich vorhin übergeben musste.
    »Alles okay?«, flüstere ich. Ich werfe einen Blick zu den Soldaten in unserer Nähe, und da die nicht reagieren, wage ich es und rede weiter mit ihr. »Karin, alles okay?« Sie dreht sich ganz kurz um und nickt, sagt aber nichts. Ihr Gesicht ist blass, ihre Zähne klappern vor Kälte. Der Regen prasselt jetzt so unbarmherzig auf uns herunter, dass es wehtut. Ich bin erst wenige Minuten draußen und schon vollkommen durchnässt. Wenigstens trage ich mehrere Schichten Kleidung. Vor mir sehe ich Leute, die nur T-Shirts anhaben. Manche sind noch in Pyjamas. Ein älterer Mann trägt nur ein Nachthemd. Die armen Kerle müssen mitten in der Nacht im Schlaf verhaftet worden sein. Hätten die ihnen nicht wenigstens die Zeit lassen können, sich etwas Wärmeres anzuziehen? Das beweist
einmal mehr, wie tief ihr Hass auf uns wirklich reicht, und wieder wird mir klar, wie zutreffend Patricks unbedachte Bemerkung auf dem Lastwagen gewesen ist. Was immer uns hier erwartet, dürfte verdammt schlimm werden. Im günstigsten Fall haben sie uns hierhergebracht, um uns von ihnen zu trennen. Und im schlimmsten Fall? Ich weiß, die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass sie uns hergebracht haben, um uns zu vernichten. Die können ruhig versuchen, mich zu töten; wenn es so weit ist, werde ich mich meiner Haut zu wehren wissen. Ich bin es Ellis schuldig, dass ich so viele von denen erledige, wie ich kann.
    Himmel, was ist mit Ellis? Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich war so damit beschäftigt, was mir angetan wurde, dass ich gar nicht an die Möglichkeit gedacht habe, mein kleines Mädchen könnte auch hierhergebracht worden sein. Was, wenn sie wie ich verwandelt und von einer der Patrouillen aufgegriffen wurde? Ich weiß, die Chance, dass ich sie hier finde, ist gering, aber dennoch muss ich es versuchen. Ich sehe einige Kinder in der Reihe, erkenne aber selbst auf die Entfernung, dass meine Tochter nicht dabei ist. Ich drehe mich um und versuche, hinter mich zu sehen. Verdammt, diese Schlange von Leuten ist endlos. Ich sehe das Ende nicht. Jetzt bin ich aus der Reihe herausgetreten, aber das ist mir egal. Dass ich Ellis finde, ist wichtiger als meine eigene Sicherheit. Ich gehe an der Schlange entlang, bleibe aber stehen, als ich von jemandem gepackt und zurückgezerrt werde. Ich drehe mich um und erwarte einen Soldaten, aber es ist Karin.
    »Sei nicht dumm«, flüstert sie und blickt sich nervös um. »Bitte, die töten dich, ohne auch nur einen Augenblick zu überlegen.«

    Ich nicke, sage aber nichts. Ich weiß, sie hat recht. Ich nehme meinen ursprünglichen Platz in der Schlange wieder ein und versuche, mich mit der Situation abzufinden. Die Möglichkeit, dass sie ausgerechnet hier ist, ist minimal. Sollten wir von hier aus zu einer zentralen Sammelstelle gebracht werden, dürfte ich dort größere Chancen haben, sie zu finden.
    Ich muss versuchen, die Beherrschung nicht zu verlieren und auf den richtigen Moment zu warten, doch das ist schwierig. Ich will fliehen und kämpfen und die Soldaten vernichten, die uns umzingelt haben. Ich muss los und handeln, kann es aber nicht. Es ist unerträglich, dass ich hier herumstehe und warte. Die Bedingungen sind hart. Ich bin so durchnässt, dass meine Kleidung schwer geworden ist und ihr Gewicht mich allmählich nach unten zieht. Wir sind alle vom Regen durchnässt, taub vor Kälte und können doch nichts anderes machen, als stillzustehen und abzuwarten.
     
    Plötzlich herrscht wieder Aktivität. Es ist einige Zeit vergangen, aber ich habe keine Ahnung, wie viel, seit wir von den Lastwagen absteigen mussten. Mir gelingt es noch, mich auf den Füßen zu halten, aber ich habe ein paar Leute am anderen

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